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DOPPELSPIELTAG ZUM SAISONABSCHLUSS DER BADMINTON-BUNDESLIGA

BCB-Spielerin Hannah Pohl - Foto Jacek Knitter)

BONN. (hb) Wenn der 1. BC Beuel am Samstag und Sonntag zum Saisonabschluss der Badminton-Bundesliga einen Doppelspieltag in der heimischen Erwin-Kranz-Halle hat, dann sind es die letzten Begegnungen von Hannah Pohl in der höchsten Deutschen Spielklasse. Nach den Heimspielen gegen Blau-Weiss Wittorf (Samstag, 18 Uhr) und den TV Refrath (Sonntag, 14 Uhr) ist Schluss, dann beendet die dienstälteste Spielerin des dreifachen Deutschen Meisters 1. BC Beuel eine tolle Karriere.

Wohl kaum eine Spielerin ist so sehr mit dem Verein verbunden wie die 29-jährige Hannah Pohl, die in wenigen Wochen ihren 30. Geburtstag feiert. Seit 2009 schlägt sie für Beuel auf. Angefangen hat die gebürtig aus dem benachbarten Königswinter stammende Doppel- und Mixed-Spezialistin im zarten Alter von sechs Jahren beim TuS Oberpleis. Als Teenager wechselte Pohl dann nach Beuel, zuerst in die zweite Mannschaft, dann aber auch schnell in die erste Bundesliga. Zusammen mit ihrer damaligen Partnerin Birgit Overzier blieb die talentierte Pohl bereits im ersten Jahr in der Bundesliga in allen sechs Damendoppeln ungeschlagen. 

Als Jugendliche errang Sie zudem zwei Deutsche Meistertitel. 2012 setzte sie sich im Damendoppel U19 durch, zwei Jahre später wiederholte sie dieses Kunststück in der U22. Es folgte eine märchenhafte Karriere auf internationaler Ebene, wobei sie die halbe Welt bereist hat. Bei internationalen Turnieren hat Hannah Pohl drei Titel eingeheimst, so bei den „Mauritius International 2017“ und den „Czech Open 2019“ jeweils im Damendoppel mit Lisa Kaminski, sowie im Mixed zusammen mit Peter Lang. Hier war der größte Erfolg der Gewinn der „BABB German International 2019“, zudem stehen zahlreiche zweite und dritte Plätze zu Buche. Zweimal nahm Hannah Pohl außerdem an den Weltmeisterschaften teil, was sehr ungewöhnlich ist für Spieler, die nicht bei einem der Bundesleistungsstützpunkte in Mülheim oder Saarbrücken trainieren. 2017 in Glasgow und 2018 in China war sie dort am Start.

Eine Abkehr vom Badminton kommt für die Referentin der Deutschen Sporthilfe natürlich nicht in Frage, dazu ist Hannah Pohl viel zu vereinstreu und affin. Erst vor kurzem wurde sie auf der Mitgliederversammlung zur Co-Vorsitzenden des bisherigen ersten Vorsitzenden Stefan Rappen gewählt. „Ich will mich weiter einbringen, Vereinsarbeit macht super Spaß und mehr Frauen sollten sich engagieren“, gibt sie zu Protokoll. Den Entschluss fasste Pohl übrigens bereits vor vielen Monaten, wollte eigentlich bereits mit dem Ende der Rückrunde aufhören, „was dann aber irgendwie auch nicht gepasst hätte“, wie die Doppelspezialistin einräumt. Vor allem die Lebensumstände mit Arbeit und den Tätigkeiten für den Verein ließen ihren Entschluss dann in der letzten Zeit reifen. „Es kommt halt immer irgendwann die Zeit und ich muss es oft genug allen Leuten erzählen, damit ich es selber glaube“, sagt die Mannschaftsführerin und lacht dabei versonnen.

Vor allem der Beruf hat dafür gesorgt, dass sie nun die Finger von der ersten Garde lassen will. „Wenn du gegen junge Leute spielst, die in der Blüte ihrer Kraft sind und zweimal am Tag trainieren, macht es irgendwann keinen Sinn mehr“, gesteht Pohl ein. Sie selber kann seit geraumer Zeit berufsbedingt nur noch dreimal pro Woche selber trainieren.

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