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DEUTSCHER VIZEMEISTER TV REFRATH

 REFRATH. (HK) Der TV Refrath schaffte leider nicht die erhoffte Überraschung und unterlag am Sonntagnachmittag dem alten und neuen Deutschen Meister 1.BC Bischmisheim im Finale um die Deutsche Meisterschaft mit 2:4. Dabei sahen die Zuschauer in Willich ein packendes Finale, in dem Kleinigkeiten den Ausschlag gaben.

Bereits das Halbfinale am Samstag wurde zu einem wahren Krimi. Sowohl der 1.BV Mülheim als auch der TV Refrath wollten mindestens zwei der drei Doppel gewinnen. Dies gelang den Bergischen weil Jan Colin Völker und Sam Magee im 1.Doppel eine Wahnsinnspartie spielten und anschließend das Damendoppel mit Chloe Magee und Carla Nelte auch nichts anbrennen ließ.

Als jedoch die bis dato ungeschlagenen Max Schwenger und Raphael Beck ziemlich chancenlos ihr Match abgegeben hatten, war die Partie wieder absolut offen. Nhat Nguyen beeindruckte gegen Roovers zum 3:1, anschließend war Vivien Sándorházi leider relativ chancenlos gegen Mahulette aus den Niederlanden.

Es folgte der erwartete Mixed Krimi zwischen Sam Magee / Carla Nelte und Adam Hall / Johanna Goliszewski, in dem vor allem der dritte und schließlich auch der vierte Satz an Spannung kaum zu überbieten war. Trotz einer tollen Aufholjagd der Mülheimer nach hohem Rückstand, verwandelten Magee/Nelte ihren fünften Matchball zum vielumjubelten 4:2 Erfolg ihres Teams.

Parallel war auch Bischmisheim siegreich gegen Lüdinghausen uns so kam es zur Wiederauflage des Endspiels von 2017 und des Halbfinals aus dem letzten Jahr.

Nach langer Überlegung entschieden sich die Refrather Coaches zu einem ungewöhnlichen Schachzug und nahmen Raphael Beck aus der Startaufstellung. Heinz Kelzenberg: „Ich habe solch eine Entscheidung, einen Stammspieler draußen zu lassen noch nie zuvor getroffen und es ist mir unglaublich schwergefallen. Aber ich war davon überzeugt, dass unsere gewählte Doppelkonstellation die einzige war, um beide Herrendoppel gewinnen zu können“.

Natürlich war die Enttäuschung beim 27-jährigen riesengroß, doch er unterstütze baldmöglichst sein Team gerade in dem Doppel, für dass er ausgewechselt worden war. Kelzenberg: „Das war großartig“. Und genau dieses erste Herrendoppel mit Nhat Nguyen und Jan Colin Völker, welches von nicht wenigen in der Halle als „Kanonenfutter“ interpretiert worden war, stand ganz kurz vor einem Sensationssieg. 9:11 im 5. Durchgang hieß es am Ende und die Zuschauer hatten ein spektakuläres Match gesehen, in dem die Sieger Seidel/Käsbauer mit einem blauen Auge davongekommen waren.

Parallel war das Damendoppel Carla Nelte und Chloe Magee (in ihrem 100. Bundesligaspiel für den TV Refrath) leider fast chancenlos und unterlag mit 0:3, so dass das gezielt mit Sam Magee und Max Schwenger aufgestellte 2. Herrendoppel die Partie offenhalten musste. Dies gelang den beiden erfahrenen Refrathern – wie übrigens auch im DM Finale 2017 – hauchdünn trotz 4:6-Rückstand im entscheidenden fünften Satz.

Beim Stand von 1:2 ging Vivien Sándorházi (18) auf den Platz, wehrte sich tapfer gegen die zweifache Deutsche Meisterin Luise Heim, gewann einen Satz, verlor jedoch letztlich das Spiel. Souverän verkürzte anschließend der super aufgelegte 18-jährige Nhat Nguyen im Spitzeneinzel gegen Wraber auf 2:3.

Nun hatte der BCB im Mixed den „Championshippoint“ in der Hand und nutze ihn eiskalt. Trotz starker Gegenwehr von Völker/Nelte behielten Seidel/Herttrich die Nerven und verwandelten ihren Matchball zum 4:2. Der 1.BC Bischmisheim war damit zum neunten Mal Deutscher Mannschaftsmeister.

Die Enttäuschung war groß im Refrather Lager, zumal man von Beginn an gemerkt hatte, dass die Siegchance zum Greifen nah gewesen war. Heinz Kelzenberg: „Wir haben unglaublich spannende und hochklassige Spiele gesehen, Zwei solche Herrendoppel gegen Bischmisheim zu spielen ist Wahnsinn. Doch heute haben Isabel Herttrich und Marvin Seidel in ihren Spielen heute den Unterschied gemacht, sie waren mental sehr stabil. Ich hätte es meinen Spielern so sehr gewünscht, den Pokal hochzuhalten, jetzt sind wir erst mal sehr enttäuscht“.

Refraths Nachwuchsteams beide auf dem Treppchen

Mit einem zweiten und einem dritten Platz bei den NRW-Meisterschaften fuhren die Refrather U15- und U19-Mannschaften am Sonntag nach Hause. Die Halbfinalteilnahme war für beide das Minimalziel, die Qualifikation zu den Deutsch en Mannschaftsmeisterschaften der große Wunsch gewesen. Dies hat die Jugendmannschaft knapp verpasst, hofft jedoch noch auf einen Nachrückerplatz.

Die ersten beiden Gruppenspiele waren aus Refrather Sicht für beide Teams eher wenig anspruchsvoll und erst im letzten Vorrundenspiel traf man auf gleichwertige Gegner.

Dabei hatte es das U19-Team mit dem 1.BV Mülheim zu tun und kam leider über ein 4:4 nicht hinaus. Da beide Teams in der Tabelle dadurch sieg- und spielgleich waren, entschieden letztlich die einzelnen Punkte darüber, wer das deutlich schwerere Halbfinale gegen den Titelverteidiger 1.BC Beuel auszutragen hatte.

Dies blieb leider dem TV Refrath vorbehalten und man hatte am Sonntag in diesem Match auch keine wirkliche Siegchance. Im abschließenden Spiel um Platz 3 holten sich die Refrather Jugendlichen jedoch die Bronzemedaille und sind damit erster Nachrücker für die Deutschen Meisterschaften Anfang Mai. Zum Einsatz kamen: Corvin Schmitz, Bennet Peters, Marcello Kausemann, Enrico Kausemann, Christian Rocholl, Jonas Werner und Mark Euler sowie Sarah Molodet, Nele van der Coelen und Marie Schmidt.

Das U15 Team wurde recht locker Gruppensieger und traf im Halbfinale auf den 1.BV Mülheim, gespickt mit 3 Nationalspielern. In drei spannenden Dreisatzspielen behielt der TVR zweimal die Oberhand und am Ende war es genau dieser eine mehr gewonnen Satz, der den Einzug ins Finale sicherstellte.

Auch in diesem abschließenden Match wurden am Ende wieder die Sätze gezählt und diesmal hatte Beuel das Glück des Tüchtigen. Mit einem Satz Vorsprung holten sich die Gastgeber den Titel und der U15-Mannschaft des TV Refrath blieb die Silbermedaille und die Quali zu den Deutschen Meisterschaften. Im Team spielten: Nikolaj Stupplich, Nikolas Klauer, Julian Strack, Julian Marcus, Tim Barion und Noah Volkmann sowie Antonia Kuntz, Lena Schwerm und Jana Steffes.

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