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TRUCKSYMPOSIUM AM NÜRBURGRING

Güter, Staus und Regulierung - Transportalltag 4.0 zwischen Wunsch und Wirklichkeit - ADAC MITTELRHEIN

KÖLN/KOBLENZ. Am Freitag des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix 2019, treffen sich auch in diesem Jahr Transportunternehmer, Entscheider aus Politik und Verbänden, Sachverständige und Behördenvertreter am Nürburgring, um über aktuelle Themen des Straßengüterverkehrs zu diskutieren.

Die 14. Ausgabe dieser jährlichen Veranstaltung von TÜV Rheinland und ADAC Mittelrhein steht unter dem Titel „Güter, Staus und Regulierung – Transportalltag 4.0 zwischen Wunsch und Wirklichkeit“. Sie diskutiert Probleme, die aus der Diskrepanz von Planung oder Wunsch und Wirklichkeit gewachsen sind – nicht nur in der rechtzeitigen Bereitstellung der notwendigen Straßeninfrastruktur, sondern auch bei der Digitalisierung des Straßenverkehrs, der Überwachung des LKW-Verkehrs und bei Transporten im Kombinierten Verkehr.

Der Gütertransport entwickelt sich zunehmend zu einer großen Herausforderung. Die nationale und europaweite Nachfrage nach Transportkapazität wächst, aber das gesamte

Umfeld um die Transportketten ist nicht mehr leistungsfähig genug, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann als Mitbegründer und Moderator des TruckSymposiums den diesjährigen Fokus. „Die anwachsende Digitalisierung erleichtert den Verkehr zwar, es ist aber nicht absehbar, dass sie substantiell zu weniger Verkehr führen wird.“

Politik und politisch aktive Organisationen neigen manchmal gerne zu Schnellschüssen, auch im Warenverkehr: Alle Güter auf die Bahn! wird als Forderung häufig erhoben. Dabei sind die Bahnen derzeit weder in der Lage, die notwendigen Kapazitäten bereitzustellen, noch verfügen sie über genügend leistungsfähige Trassen. Nicht nur bei der Straße, auch bei der Bahn sind Modernisierung und erforderlicher Ausbau in den letzten Jahrzehnten unterblieben. Ich vermisse im politischen Berlin dort den vorausschauenden Geist, für Straße und Eisenbahn eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur zu schaffen – auch gegen Widerstände“, legt Dr. Klaus Manns, ebenfalls Mitbegründer des TruckSymposiums und Vorsitzender des ADAC Mittelrhein, den Finger in die Wunde der Verkehrspolitik. „Wenn man die aller Voraussicht nach zunehmenden Warenströme in den nächsten Jahrzehnten organisiert bekommen will, muss man diese bereits bei der Verkehrswegeplanung von heute berücksichtigen“.

Über die Perspektiven für den Straßentransport und erforderliche Maßnahmen aus europäischer Sicht wird das TruckSymposium zu Beginn mit Dr. Dieter-L. Koch, MdEP und stellv. Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament bis Mai 2019, diskutieren.

Zunehmender Straßengüterverkehr bedeutet aber auch, das Thema Sicherheit zu betrachten, da jeder Unfall als Verkehrshindernis auf übervollen Verkehrswegen sofort erhebliche Staus auslöst. Fahrerassistenzsysteme sind – als Teil der Digitalisierung im Verkehrswesen – aus den Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken. Sie müssen jedoch auch richtig und ständig genutzt werden. Gerade bei Hersteller-gemischten Flotten ist fraglich, welcher Fahrer wirklich weiß, welche von diesen wichtigen Helfern in dem LKW, den er gerade fährt, tatsächlich verbaut sind, was sie leisten, wo ihre Grenzen liegen und wie man sie optimal bedient? Fragen der Sicherheit im Straßengüterverkehr und ob etwa sicherheitsrelevante Fahrassistenzsysteme hinsichtlich Bedienung und Funktionsumfang standardisiert werden müssen, werden mit Udo Schiefner, MdB und stellv. Sprecher des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag thematisiert.

Nicht weniger wichtig ist das Thema Emissionsvermeidung, bei dem in den letzten Jahren laut Bundesamt für Güterverkehr eine zunehmende technische Komplexität individueller Manipulationen an AdBlue-Anlagen zu beobachten ist. Wie das Bundesamt als Kontrollinstanz damit umgeht und spezielle Kompetenzen aufbaut, wird dessen Präsident Andreas Marquardt erläutern.

Wesentlich für die Entwicklung des Transportbedarfs sind die Veränderungen der Warenströme. Seit dem 01.04.2013 besteht eine Zugverbindung zwischen dem Standort Duisburger Hafen und der Stadt Chongqing in China. Zurzeit pendeln auf diesem Weg 25 Züge pro Woche. Erwartet wird eine stark ansteigende Tendenz, nicht zuletzt aufgrund erwarteter großer Zuwächse im grenzüberschreitenden E-Commerce und der zeitlichen Vorteile des Zugs gegenüber dem Seeschiffahrtsweg. Welche Auswirkungen sich aus dieser internationalen, bahnseitigen Vernetzung zwischen Europa, China und den anliegenden Staaten dazwischen auf die Entwicklung in Zentraleuropa ergeben, stellt Prof. Thomas Schlipköther, Mitglied des Vorstands Duisburger Hafen AG, vor.

Beleuchten wird das TruckSymposium 2019 ebenfalls, wie sich das Potential aus der Kombination der Verkehrsträger Straße / Schiene besser heben lässt und mit Jörg Nowaczyk, Geschäftsführer von Rail Cargo Carrier Germany, über Nutzererwartungen, Wünsche und praktische Wirklichkeit im Kombinierten Verkehr sprechen.

Das ADAC/TÜV Rheinland TruckSymposium ist eine seit dem Jahr 2006 etablierte Fachtagung, die stets am ersten Tag des Internationalen ADAC Truck Grand Prix am Nürburgring stattfindet. Sie bringt Spediteure und Transportunternehmer mit Entscheidungsträgern aus der Politik, Behörden und Verbänden zusammen, um gemeinsam Lösungen für drängende Probleme des Straßentransports zu diskutieren und entsprechende Forderungen zu erarbeiten. Sie steht allen Interessierten offen.

Die 14. Ausgabe dieser jährlichen Veranstaltung von TÜV Rheinland und ADAC Mittelrhein steht unter dem Titel „Güter, Staus und Regulierung – Transportalltag 4.0 zwischen Wunsch und Wirklichkeit“.

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