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JUNGES DEUTSCHES TEAM MACHT NICHT GENUG AUS SEINER KLAREN ÜBERLEGENHEIT

Pro League: Unglückliches 1:3 im zweiten Vergleich \\ DHA

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LONDON.  Das sehr junge deutsche Herrenteam hat in London auch das zweite Pro-League-Spiel gegen Gastgeber Großbritannien verloren. Die DHB-Auswahl dominierte die Partie fast über die gesamte Spielzeit, aber die Briten nutzten erneut einige individuelle Fehler im DHB-Team clever aus. 4:0-Strafecken und fast doppelt so vielen Kreisszenen sprachen eine klare Sprache für das Team von Kais al Saadi, nur das Ergebnis nicht, weil die Deutschen zu wenig Zählbares aus ihrer optischen Überlegenheit herausholten. In dieser Partie kam auch der vierte Debütant dieser Maßnahme. Der Alsteraner Luca Wolff, der Mittwoch noch zuschaute, kam zu seinem ersten Länderspiel.

Bundestrainer Kais al Saadi: „Die unglücklich kassierten Gegentore muss man sicher unter Lehrgeld verbuchen. Davon haben wir in den zwei Tagen reichlich gezahlt. Ich bin froh, dass wir zweite Hälfte dann so mutig gespielt haben. Nach hinten raus hat man gemerkt, dass die Unerfahrenen sich langsam angepasst hatten. Das war ja fast ein Spiel auf ein Tor. Alle haben sich hier maximal reingehängt, das war schon echt in Ordnung. Mit den Ergebnissen bin ich nicht zufrieden, aber insgesamt war diese Reise mit so vielen Youngstern ein gutes Investment in die Zukunft.“

Kapitän Tobias Hauke: „In der ersten Hälfte hatten wir noch nicht das Feuer und den Zugriff aufs Spiel, um England vor große Herausforderungen zu stellen. Da war es eher Ping-Pong. Aus Pause sind wir aber anders rausgegangen, wollten alles reinwerfen. Die Körpersprache stimmte, der Wille auch und wir hatten genug Möglichkeiten, früher den Anschlusstreffer zu erzielen. Das 0:3 mit meinem Fehlpass war dann leider der Genickbruch. Aber wir können den Spirit mitnehmen, nicht aufzustecken, mutig zu bleiben und uns auch in schwierigen Situationen gegenseitig zu supporten.“

Die Deutschen begannen sehr konzentriert. Marco Miltkau holte in der 3. Minute die erste deutsche Ecke, doch der Schuss wurde abgelaufen und Keeper Oliver Payne rettete stark gegen Miltkaus Nachschuss aus kurzer Distanz. Die Deutschen defensiv in der Startphase sehr gut organisiert, ließen gar nichts zu und waren auf der anderen Seite viel am Kreis der Gastgeber. Als die Briten später im ersten Viertel erstmals in den Kreis der Deutschen kamen, war Antheus Barry zur Stelle und entschärfte die Situation. Und bei der besten britischen Szene kurz vor der Viertelpause klärte Keeper Victor Aly sehr gut (15.).

Es blieb ein ausgeglichenes Match mit mehr Ballbesitz bei den jungen Deutschen, die lediglich noch Probleme hatten, im Kreis größere Gefahr zu erzeugen. Und dann brachte der erste gute Kreisangriff der Gastgeber das 1:0, als Aly bereits einmal gut pariert hatte, aber die Abwehr den Ball nicht richtig wegbekam und Christopher Griffiths dann mit einem Schuss aus der Drehung durch Alys Schoner erfolgreich war (24.).

Die Riesenchance zum Ausgleich nach Linksangriff, als Raphael Hartkopf vorm Tor einen springenden Querball im Reinfallen nicht verwerten konnte. Stattdessen fiel dann im Konter das unnötige 2:0, als Schachner beim Klärungsversuch Aly die Flanke vom Schläger lenkte und Alan Forsith hinter den beiden dann nur noch einzudrücken brauchte (29.). Benedikt Schwarzhaupt sah Sekunden vor der Halbzeit noch Grün, so dass die DHB-Auswahl das dritte Viertel in Unterzahl beginnen musste.

Mario Schachner holte in der 33. Minute dann die zweite deutsche Ecke der Partie, bei der das DHB-Team viel Pech hatte, weil Thies Prinz per Stecher nur die Latte traf und Tobias Hauke der Nachschuss etwas abrutschte, so dass Payne klären konnte. Kurz darauf holte Hannes Müller die nächste Ecke (36.), doch Schwarzhaupts Schlenzer wurde gefährlich für den Rausläufer und daher abgepfiffen. Die Deutschen wieder klar überlegen, aber immer noch ohne Treffer. Die Briten fanden im dritten Viertel nahezu gar nicht statt.

Hannes Müller sah früh im letzten Viertel Grün, aber die Deutschen auch in Unterzahl mit mehr Spielanteilen. Die Briten ohne konstruktive Aktionen, standen nur noch hinten drin. Marco Miltkau zielte aus spitzem Winkel aufs lange Eck, aber Payne fischte den Ball mit dem Schläger aus dem bedrohten Winkel. Und dann gab es doch einen einzigen gut ausgespielten Konter der Gastgeber in dieser zweiten Halbzeit, den Rupert Shipperley an Aly vorbei verwertete (54.).

Die Honamas weiter vorn dran. Miltkau schoss argentinisch aufs linke obere Eck, wo Payne aber mit dem Handschuh zur Stelle war (55.). Schachner verfehlte im nächsten Angriff das Tor nur um ein paar Zentimeter rechts (56.). Die letzten drei Minuten dann Überzahl fürs DHB-Team, weil Liam Sanford einen Angriff taktisch unterband. Al Saadi hatte zudem Aly vom Platz genommen für einen elften Feldspieler. Die Überzahl nutzte Niklas Wellen im nächsten Angriff, als er über die linke Grundlinie kam und am kurzen Pfosten Payne zum 1:3 tunnelte (58.). Und Miltkau zog 75 Sekunden vor Ende auch noch die vierte deutsche Ecke heraus, doch die Stechervariante wurde abgewehrt.

Tore:


1:0    Christopher Griffiths (24.)
2:0    Alan Forsith (29.)
——


3:0    Rupert Shipperley (54.)
3:1    Niklas Wellen (58.)

Ecken:
GB keine / GER 4 (kein Tor)

Grüne Karten:
GB – / GER 2

Gelbe Karten:
GB 1 / GER –

Schiedsrichter:
Martin Madden (SCO) / Paul Walker (ENG)

Video-Schiedsrichterin:
Hannah Harrison (ENG)

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