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GEGNERPORTRAIT UNGARN

KAIRO. (BP) In der langen Geschichte des ungarischen Männerhandballs glänzt nur eine Medaille – an das letzte Duell mit den Magyaren hat vor allem Uwe Gensheimer beste Erinnerungen

Beide haben 4:0 Zähler auf dem Konto, beide stehen als Hauptrundenteilnehmer der WM 2021 in Ägypten fest und haben somit ihr erstes Ziel erreicht – aber wer mit den besseren Karten in die nächste WM-Etappe geht, entscheidet sich am Dienstag (20.30 Uhr, live im ZDF und sportdeutschland.tv) im direkten Duell zwischen Deutschland und Ungarn.

Das Team von Trainer Istvan Gulyas bezwang Kap Verde mit 34:27 und schlug Uruguay erwartungsgemäß locker und deutlich 44:18. Dabei ließ das Trainerteam mit dem Spanier Chema Rodriguez und der ungarischen Legende Laszlo Nagy am Sonntag viele Stars mit Blick auf das entscheidende Duell mit Deutschland pausieren. „Ich habe meine Kader für das Spiel am Dienstag im Kopf, wir sind bereits für Deutschland“, sagte nach dem Erfolg gegen Kap Verde.

In seinem Kader stehen einige Spieler mit Champions-League-Erfahrung wie Torwart Roland Mikler, Bence Banhidi (All-Star-Team-Kreisläufer der EM 2020) oder Richard Bodo (alle von Vizemeister Pick Szeged) oder Spielmacher Mate Lekai vom viermaligen Champions-League-Finalisten Veszprem.

Obwohl es in Ungarn eine lange Handballtradition gibt und die Magyaren seit 1939 nur sechs Mal nicht bei einer WM dabei waren, sind Medaillen doch sehr rar. Sensationell erreichte Ungarn 2012 das Olympische Halbfinale von London, nachdem man sich im Viertelfinale gegen Island durchgesetzt hatte, aber dann setzte sich die Tragik des ungarischen Männerhandballs fort: Keine Mannschaft, die niemals eine Medaillen unter den fünf Ringen gewonnen hatte, stand häufiger in Halbfinals als die Ungarn, die 1936, 1980, 1988, 2004 und eben 2012 jeweils Olympiavierter geworden waren. Die einzige Medaille überhaupt gewann das Team bei der WM 1986 mit Silber. Trotz zahlloser hochkarätiger Spieler wie Laszlo Nagy, Nandor Fazekas oder Ferenc Ilyes gelang seit London in den vergangenen Jahren unter vielen Toptrainern wie Talant Dujshebaev keine Spitzenplatzierung mehr.

Das Problem: in Veszprem und Szeged bekommen ungarische Talente immer seltener eine Chance. Aber mit dem großen Ziel der Heim-EM 2022 (mit der Slowakei) bauen die Ungarn gerade eine konkurrenzfähige Mannschaft auf, die mit einigen guten Resultaten bei der EM 2020 für Furore sorgte – unter andere besiegte man Island sowie den späteren EM-Vierten Slowenien und erreichte ein Remis gegen Weltmeister und Olympiasieger Dänemark.

Die deutsche Mannschaft traf zuletzt bei der WM 2017 im französischen Rouen auf die Ungarn, als Uwe Gensheimer mit seinem persönlichen Torrekord von 13 Treffern in einem Länderspiel fast im Alleingang für das 27:23 sorgte. Als Deutschland 2016 Europameister wurde, gelang in der EM-Hauptrunde in Breslau ein 29:19-Sieg. Die letzte Niederlage gab es bei der WM 2011 in Schweden mit einem 25:27.

Ungarn

Trainer: Istvan Gulyas (HUN)

Topstars: Roland Mikler (Tor), Bence Banhidi (Kreis), Mate Lekai (Spielmacher)

Beste WM-Platzierungen: Silber 1986, 4. Platz 1997, 6. Platz 1990, 2003, 2009

WM 2019: Zehnter

Beste EM-Platzierungen:  6. Platz 1998, 7. Platz 1994, 8. Platz 2008, 2012, 2014

EM 2020: 9. Platz

Beste Olympia-Platzierungen: 4. Platz 1936, 1980, 1988, 2004, 2012

Rio 2016: nicht qualifiziert

Deutsche Bilanz gegen Ungarn:

60 Spiele – 33 Siege – 11 Remis – 18 Niederlagen – Tordifferenz 1383:1282

Letzte sechs Spiele:

  1. Januar 2017: Weltmeisterschafts-Vorrunde in Rouen (FRA) Deutschland – Ungarn 27:23
  2. Januar 2016: EM-Hauptrunde in Breslau (POL) Deutschland – Ungarn 29:19
  3. April 2014: Freundschaftsspiel in Lingen Deutschland – Ungarn 31:24
  4. April 2014: Freundschaftsspiel in Oldenburg Deutschland – Ungarn 28:24
  5. Januar 2012: Freundschaftsspiel in Magdeburg Deutschland – Ungarn 21:22
  6. Januar 2012: Freundschaftsspiel in Bremen Deutschland – Ungarn 36:33

Deutsche WM-Bilanz gegen Ungarn:

7 Spiele – 6 Siege (1958, 1967, 1970, 1993, 2009, 2017) – 0 Remis – 1 Niederlage (2011)

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