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LADIES IN BLACK UNTERLIEGEN DRESDNER SC

Entscheidung im Viertelfinale somit auf Samstag vertagt - Text und Foto: Ladies in Black Aachen // Andreas Steindl und André Schnitker

AACHEN. Maaseik – Was war das für ein Krimi?! Mit 2:3 (25:16, 22:25, 26:28, 25:23, 14:16) unterlagen die Ladies in Black Aachen nach rund 124 (!) Spielminuten vor 1.221 Zuschauern im belgischen Maaseik dem Dresdner SC im zweiten von maximal drei Viertelfinal-Playoff-Matches. Ein Entscheidungsspiel am Samstag muss nun den Starter fürs Halbfinale „herausfiltern“.

Soweit die Fakten – Aachen startete dabei furios und machte zunächst klar, wer der Chef im Ring sein sollte: 8:4 stand es zur ersten technischen Auszeit. Dresden hatte nicht viel entgegenzusetzen in dieser Phase des Spiels. So ging der erste Satz auch recht zügig und eindeutig nach Aachen: 25:16! Nach dem 3:2 Erfolg im ersten Playoff-Spiel in Dresden hatten die Ladies also die eigene Ausgangssituation noch weiter verbessert und Dresden stand nun maximal unter Druck. Doch leider gelang es den Aachenerinnen nicht, diesen Schwung mit in Satz zwei zu retten. Dresden nahm hier das Heft des Agierens früh in die Hand (5:1) und dadurch liefen Aachens Ladies einem mehr oder weniger großen Rückstand hinterher. Diesen rettete Dresden auch ins Ziel (22:25). Somit stand es nun 1:1. Der dritte Satz war an Dramatik kaum zu überbieten und manch einer war sich nach dem Spiel sicher, dass dieser Satz die eigentliche Vorentscheidung war. Auch in diesem Satz bestimmte zunächst der Gast aus Dresden das Geschehen – wieder ein 1:5 aus Aachener Sicht – jedoch gelang den Aachenerinnen nach zwischenzeitlichem 13:16 Rückstand ein 21:19. Äußerst umkämpft war dann die Schlussphase: man merkte an vielen kampfbetonten Ballwechseln, dass beide Teams diesen dritten Satz unbedingt für sich entscheiden wollten. Am Ende gelang dies leider Dresden und nach 31 Minuten hieß es 26:28, Dresden führte also 2:1. Davon wiederum ließen sich die Ladies in Black Aachen aber keinesfalls beirren, hart umkämpft ging es weiter. Doch auch in Satz vier sollten Gewinner und Verlierer nur zwei Punkte trennen: Aachen rettete diesen Vorsprung mit 25:23 über die Linie. Wieder musste also der Tie-Break die Entscheidung bringen, wer der Sieger des Spiels werden sollte. Ab Mitte des vierten Durchgangs fielen die Dresdnerinnen und ihr Trainerstab häufig dadurch auf, dass mindestens jede dritte Entscheidung gegen sie bemängelt oder angezweifelt wurde. Dadurch gab es ungewöhnlich oft Diskussionen, welche das Schiedsgericht jedoch souverän im Griff hatte. Kurios begann der fünfte Satz, nämlich mit einer roten Karte gegen Gästespielerin Maria Segura und mit der 1:0 Führung für Aachen, ohne das ein Ball gespielt wurde. Der Auslöser lag am Ende des vierten Satzes: Segura war vehement mit der letzten Entscheidung des Schiedsgerichts nicht einverstanden. Doch damit nicht genug: es wurde immer noch kein Ball gespielt, aber Aachen führte bereits 2:0: Katharina Schwabe, Mannschaftskapitänin Dresdens, wurde ebenfalls bestraft, sie bekam den roten Karton für eine ungebührliche Geste dem 1. Schiedsrichter gegenüber. Doch Dresdens Spielerinnen schien dies aufgeweckt und fokussiert gemacht zu haben, Aachen rannte nach dem frühen Ausgleich (3:3) den gesamten Satz immer ein oder zwei Punkten hinterher. Und so holte sich Dresden mit einem 14:16 und dem 2:3 im Gesamtergebnis den Ausgleich im Playoff-Viertelfinale. Samstag wird nun im Entscheidungsspiel der Halbfinalist gefunden – diese Partie dann wieder in Dresden. MvPs der Begegnung wurden Jodie Guilliams auf Aachener Seite und Camilla Weitzel. Wenn man letztendlich etwas Positives aus der spannenden und begeisternden Partie herausheben möchte, dann sicherlich die befreidigende Tatsache, dass man mit spielerischen Mitteln (und nicht nur durch Kampf oder Emotion) einem Top-Drei-Team Deutschlands Paroli bieten kann, und dies nun schon im dritten Aufeinandertreffen seit dem 3:2-Sieg im Januar in Dresden. Wichtig für das Trainerteam der Ladies in Black wird sein, Enttäuschung und Frust schnell wegzubekommen und mit erneut viel Vertrauen ins eigene Können und Mut ins Entscheidungsspiel zu gehen. Aachens Fan-Daumen werden Samstag sicher gedrückt sein und der ein oder andere wird sicherlich wieder die lange Fahrt auf sich nehmen, um vor Ort zu unterstützen. Noch ist das Halbfinale möglich!

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