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AACHEN ÜBERRASCHT MIT TIEBREAK

LiB unterliegen dem Tabellenführer erst im Tiebreak beim 2:3 (25:22, 26:24, 13:25, 18:25, 12:15) \\ Text: Ladies in Black Aachen\\ Olaf Lindner

AACHEN.  In einer spannenden Partie gelingt den Ladies in Black eine echte Überraschung, und man muss sich erst im Tiebreak nach Zwei-Satzführung geschlagen geben.

Die klar favorisierten Gäste aus Stuttgart reisten mit erheblichen Personalsorgen und nur zehn Spielerinnen an, nachdem sich auch Hester Jasper am Donnerstag im Training noch verletzt hatte. Mit ihr fehlte ein wirklicher Aktivposten. Lag sie doch vor dieser Partie in der Topscorerliste der Liga noch vor Krystal Rivers.

Aber auch die Aachenerinnen mussten mit Lara Vukasovic erneut auf eine angriffsstarke Spielerin verzichten und waren in der Vorbereitung auf dieses Spiel etwas geschwächt.

Davon war zu Beginn des ersten Satzes wenig zu sehen. Beide Teams lagen lange Zeit gleichauf. Aufschlag und Annahme waren stabil auf beiden Seiten und Barbora Kosekova konnte mit tollen Zuspielen ihr Team gekonnt in Szene setzen. Gleichzeit sorgte auch die Aachener Abwehr dafür, dass es Stuttgarts Kapitänin Krystal Rivers schwer hatte, ihre Angriffe ins Feld zu bringen.

Aachen war in der Crunchtime etwas präsenter und sicherte sich zur Freude der Fans und der begeisterten Zuschauer den Satz mit 25:22 Zählern.

Das wirkte nach und man begann selbstbewusst auch im zweiten Durchgang, führte sogar lange Zeit und zeitweise sogar mit vier Zählern. Gegen Satzende drehte Stuttgart ein wenig auf, glich am Satzende auf 22:22 aus und hatte sogar einen Satzball beim Spielstand von 23:24 nach einem technischen Fehler der Gastgeberinnen. Den glich Aachen jedoch aus und holte sich durch das 26:24 auch diesen Satz. Aachen hatte einen Punkt gewonnen.

Wie so oft im Volleyball wirkten diese so nicht erwarteten zwei Gewinnsätze nach. Aachen schwächelte etwas und so konnten sich die Schwäbinnen ihrer Spielstärke besinnen und ihrerseits dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Aachens Angriffe wurden durch die stabile Abwehr Stuttgarts entschärft und Simone Lee, die schon zuvor immer wieder gut punktete, Maria Segura und Krystal Rivers spielten ihr Potenzial mehr und mehr aus. Stuttgart wurde variantenreicher und beschäftigte den Aachener Block und die Abwehr intensiv. Die Ladies in Black mussten mit 13:25 eine ordentliche Schlappe einstecken.

Das wirkte wohl auch im vierten Satz nach. Aachen lag schnell 0:4 zurück, so dass Guillermo Gallardo direkt zur ersten taktischen Auszeit griff. Besonders Krystal Rivers meldete sich hier eindrucksvoll zurück.

Die frühe Führung liessen sich die Gäste allerdings nicht mehr nehmen und obwohl Aachen sich wieder aufrappelte und wieder herankam, ging auch dieser Duchgang mit 18:25 an den Tabellenführer – und der Tiebreak musste entscheiden.

Auch hier legten die Schwäbinnen los wie die Feuerwehr und Aachens Coach griff beim 0:3 früh mit der Auszeit ein. Aachen kämpfte, kam auch phasenweise dichter auf. Die Führung jedoch behielten stehts die Gäste aus Stuttgart. Schließlich hatte Aachen beim Spielstand von 12:15 das Nachsehen, was sich aber dennoch wie ein Punktgewinn anfühlte.

Die Ladies in Black – wie immer angeführt von ihrer zuverlässig agierenden Kapitänin Jana Franziska Poll – verkauften sich teuer. Das Team, auf welches Chefcoach Gallardo größten Wert legt, hat gut funktioniert und neben dem verbesserten Zuspiel war es diesmal die Feldabwehr, die die Grundlage für dieses spannende Spiel schuf.

So verwundert es nicht, dass Annie Cesar zur wertvollsten Spielerin Aachens gewählt wurde. Sie konnte direkt nach dem Spiel sich noch nicht so richtig mit dem Verlust anfreunden: „Vielleicht freue ich mich in einer Woche über diesen Punkt, aber Verlieren ist halt immer … Verlieren“. „Unsere Leistung in den ersten beiden Sätzen war richtig gut und wir haben Stuttgart nicht ins Spiel kommen lassen… vielleicht haben wir dabei ein bisschen zu viel Energie investiert.“

Auch die Defense der Stuttgarterinnen trug einen wesentlichen Anteil daran, die Gäste wieder ins Spiel zu bringen. Rosa Koskela wurde als MVP Stuttgarts geehrt, weil auch Guillermo Gallardo die Feldabwehr als wichtigsten Faktor für den Spielverlauf sah: „Beide Liberas haben heute einen tollen Job gemacht“.

Nach dem Spiel war Aachens Trainer mit seinem Teamzufrieden: „Ich habe gar nicht gedacht, dass wir so präsent sein werden im ersten Satz… Es ist schwer das Niveau über eine lange Zeit so hochzuhalten…. Dieser Punkt ist wichtig für uns…“ blickt er nun nach vorn.

Für die Aachenerinnen folgt eine kleine Verschnaufpause, bevor es am 04. Dezember in Wiesbaden mit der furiosen Saison weitergeht.

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