DÜREN. Wenn man auf das bevorstehende Auswärtsspiel der SWD Powervolleys gegen die Volleyball Bisons Bühl blickt, wird in mehrfacher Hinsicht eine Entwicklung deutlich. Die bislang letzte Begegnung dieser beiden Teams fand am 11. März in Düren statt.
Es war das erste Geisterspiel in der Bundesliga und rund 24 Stunden später wurde die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Damals war es vor allem für die treuen Fans, die zu jedem Heimspiel kommen, noch sehr ungewohnt, nicht in der Arena dabei zu sein. Neun Monate später sind wir nun froh, dass die Spiele überhaupt stattfinden können. Nur im Livestream zuzusehen, ist zumindest vorübergehend zur Gewohnheit geworden.
Bei der letzten Begegnung mit dem Team aus dem Schwarzwald waren die SWD Powervolleys, die 3:0 siegten, gerade im Aufschwung, als es plötzlich keine weiteren Spiele gab. Da entstand das Gefühl einer unvollendeten Aufgabe, verbunden mit dem Ehrgeiz, in der nun laufenden Saison 2020/21 allen zu zeigen, was möglich ist. Das ist unserer zu großen Teilen gleich gebliebenen Mannschaft bisher gelungen. Seit dem zweiten Spieltag ist sie in der Bundesliga ungeschlagen und hat sechs Siege in Folge geschafft. Dabei hat sie starke Konkurrenten geschlagen und wie vor einer Woche in Herrsching bewiesen, dass sie auch sportlich unangenehme Gegner auswärts bezwingen kann.
Letzteres ist am Samstag ab 17.00 Uhr in Bühl ebenfalls nötig. Denn die Schwarzwälder sind deutlich stärker als in der vergangenen Saison einzuschätzen. Der argentinische Außenangreifer Tomás López hat sich zum Beispiel gut entwickelt und auch Tim Stöhr sowie der litauische Diagonalangreifer Edvinas Vaškelis sorgen regelmäßig für Punkte. Außerdem haben die Bisons mit Paul Henning sowie den drei Österreichern Jurkovics, Kronthaler und Ringseis gute Leute von den Ex-Bundesligisten Eltmann und Alpenvolleys geholt. So gelangen ihnen zum Saisonauftakt vier Siege in Folge. Besonders bemerkenswert war dabei der Heimsieg am 31. Oktober, denn der gelang den Bühlern gegen den Topfavoriten Berlin Recycling Volleys, der erstmals seit anderthalb Jahren eine nationale Niederlage kassierte. Zuletzt mussten sich die Bisons allerdings selbst zweimal geschlagen geben – mit 2:3 gegen Giesen (nach 2:0-Führung) und mit 1:3 in Herrsching.
Die SWD Powervolleys müssen beim Auswärtsspiel auf ihren Libero Blair Bann verzichten, der sich am vergangenen Wochenende eine Verletzung an der Wade zuzog und erneut von Ivan Batanov vertreten wird. Wieder im Kader sind hingegen Tim Broshog und Björn Andrae, die in Herrsching fehlten bzw. früh ausschieden. Eine besondere Erfahrung wird das Wochenende außerdem für Neo Laumann. Der sehr talentierte, 15-jährige Spieler aus dem DTV-Nachwuchs durfte zuletzt schon mal beim Training dabei sein und reist jetzt mit in den Schwarzwald. Dort setzen die SWD Powervolleys auf ihre aus den letzten Wochen bekannten Stärken: mit druckvollen Aufschlägen das Spiel des Gegners stören und selbst aus einer stabilen Annahme heraus erfolgreiche Angriffe aufbauen.
Wenn ihnen damit der siebte Sieg in Folge gelingt, übernehmen sie mindestens bis Montagabend die Tabellenführung. Erst im Laufe der kommenden Woche könnten der aktuelle Spitzenreiter Berlin und der drittplatzierte VfB Friedrichshafen, der noch Spiele nachholt, sie wieder verdrängen. Auf jeden Fall bleibt es spannend da oben in der Tabelle. Die Fans können das Spiel in Bühl wie üblich im Livestream von Sporttotal.tv verfolgen und dabei kräftig die Daumen drücken..