MÜNSTER. Der USC Münster musste sich am Sonntagnachmittag beim frischgebackenen DVV-Pokalfinalisten SC Potsdam nach einem hart umkämpften Spiel mit 0:3 (20:25, 20:25, 20:25) geschlagen geben. Kleinigkeiten haben den Unterschied gemacht. Mit dieser Leistung wäre gegen viele andere Gegner in der Liga mehr gegangen.
USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen ging mit folgender Starting-Six ins Spiel: Taylor Nelson, Anika Brinkmann, Nele Barber, Liza Kastrup, Demi Korevaar und Juliane Langgemach. Als Libera Linda Bock. Potsdam war von Anfang an sehr präsent und verteidigte die USC-Angriffe stark. Folgerichtig führten die Gastgeberinnen zur ersten technischen Auszeit mit 8:3. Annahmeprobleme auf Seiten des USC sorgten dann dafür, dass sich Potsdam auf 16:8 absetzen konnte. Potsdam ließ schließlich nichts mehr anbrennen – 25:20 am Ende. Lisa Thomsen wechselte nach der zweiten Auszeit munter durch: Helo Lacerda, Sarah von Aalen, Adeja Lambert und Kapitänin Barbara Wezorke kamen in der Schlussphase aufs Feld. Die Wechsel zeigten Wirkung – der USC spielte gegen Satzende in allen Elementen deutlich besser. Die Fehler zu Satzbeginn hatten den Unterschied gemacht. „Wir haben heute viele Sachen über weite Strecken sehr gut gemacht“, zog Lisa Thomsen nach dem Spiel ein versöhnliches Fazit. „Wir waren bei Aufschlag, Annahme und Block nicht schlechter als Potsdam. Leider fehlte uns im Angriff in bestimmten Situationen die Durchschlagskraft.“ Gemeint war wohl die Diagonalposition. Helo Lacerda gelangen zwei Punkte, Liza Kastrup ging leer aus. Bei Diagonalangreiferin Brittany Abercrombie vom SC Potsdam waren es alleine 12 Punkte. „Wir waren für den Gegner im Angriff vielleicht ein wenig zu leicht ausrechenbar“, so Lisa Thomsen.
Die erste USC-Führung der Partie dann beim 1:2 zu Beginn des zweiten Satzes. Es sollte leider auch die letzte Führung sein. Der USC spielte weiterhin gut, traf aber auf eine Potsdamer Block-Feld-Abwehr, die einfach nur stark war. So ging Potsdam mit einer 8:4-Führung in die erste Auszeit. Der USC steigerte sich nochmals und hatte auch die Chancen, den Satz lange offen zu gestalten, leider blieben dann aber erneut zu viele Angriffsmöglichkeiten ungenutzt. 16:10 für Potsdam zur zweiten technischen Auszeit. Der USC ließ sich nicht beirren. Hoher Aufschlagdruck und gute Blockarbeit sorgten drei Punkte in Folge (17:14). Ein Ass von Anika Brinkmann sorgte dann für das 20:18. Der Satz war noch nicht entschieden, dachte man. Am Ende dann leider doch wieder einige leichte Fehler beim USC und dasselbe Ergebnis wie schon im ersten Durchgang – 25:20 für Potsdam. „Ich würde mir für die Mädels wünschen, dass wir so einen engen Satz dann auch mal für uns entscheiden“, weiß Lisa Thomsen über die psychologische Komponente im Leistungssport. „Wir brauchen dringend Erfolgserlebnisse, wenn die Mädels das einmal spüren, dann können sie noch viel besser spielen.“
Im dritten Satz leisteten sich dann beide Teams zunächst kleinere Schwächen. Der USC hatte Probleme bei Aufschlag und Annahme, Potsdam setzte mehrere Angriffe ins Aus. 8:6 für Potsdam zur ersten technischen Auszeit. 16:12 zur zweiten Auszeit. Mia Kirchhoff war zwischenzeitlich für Adeja Lambert ins Spiel gekommen. Der USC verkürzte dann nochmals bis auf zwei Punkte (21:19). Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung verhindert das 21:20 und brachte den USC aus dem Rhythmus. „Das war schon sehr unglücklich für uns“, so Lisa Thomsen. Und so sicherte sich das Team des SC Potsdam auch den dritten Satz und damit das Match. 25:20 hieß es schließlich zum dritten Mal an diesem Abend. Am kommenden Wochenende spielt der USC zuhause gegen NawaRo Straubing. Dann, mangels Außenseiterrolle, wieder mit ein wenig mehr Druck. „Das müssen die Mädels lernen. Damit müssen sie umgehen können. Und das werden sie auch“, blickt Lisa Thomsen zuversichtlich auf das nächste Spiel.