MÜNSTER. Gleich am zweiten Spieltag muss der USC Münster zum Rekordmeister und frisch gebackenen Supercup-Sieger reisen. In der Partie am Samstag um 17 Uhr (live auf SPORT1) beim SSC Palmberg Schwerin nehmen die Unabhängigen die Außenseiterrolle ein. Als Underdog nahm der USC in der Rückrunde der abgelaufenen Saison jedoch so manchen Überraschungspunkt mit.
So kann es auch am Samstag gerne weitergehen, findet USC-Coach Teun Buijs: „Unser vorrangiges Ziel ist es, in Schwerin guten Volleyball zu spielen und uns als Team weiter zu entwickeln“, so der Niederländer. „Aber natürlich haben wir auch einen Satz- oder gar Punktgewinn im Hinterkopf“, verrät der Trainer, der selbst zwei Jahre lang den SSC betreut hat und daher auf viele alte Bekannte treffen wird. Auch auf Lina Alsmeier. Die 20-jährige Außenangreiferin verließ die Unabhängigen erst vor wenigen Wochen Richtung Schwerin und feierte im Supercup-Finale einen tollen Einstand bei ihrem neuen Club. Als MVP und Top-Scorerin trug sie ihren Beitrag zum Pokalgewinn bei. Die in Münster ausgebildete Nationalspielerin freut sich auf das Spiel am Samstag: „Klar bin ich auch etwas aufgeregter als sonst, da es immer etwas ganz Besonderes ist, gegen sein altes Team zu spielen. Aber ich freue mich alle wiederzusehen, wenn auch mit Abstand.“
Auf Alsmeiers Positon ist der USC mit den Neuzugängen Adeja Lambert, Nele Barber und Anika Brinkmann in dieser Saison ebenfalls wieder top-besetzt. Lambert und Barber zeigten bereits am vergangenen Sonntag gegen Wiesbaden eindrucksvoll, was sie zu leisten imstande sind. Lambert erzielte alleine 23 Punkte und Barber machte mit ihrer Erfahrung immer wieder die ganz wichtigen Punkte, wenn es eng wurde für Münster. Kurios: Nele Barber wechselte nur wenige Tage nach Alsmeiers Abschied von ebenjenem SSC Schwerin zum USC und spielt damit ebenfalls gegen ihren Ex-Club: „Ich denke, es könnte ein spannendes Spiel werden“, rechnet sich die 25-jährige etwas aus und liefert die Begründung gleich mit: „Die Testspiele gegen Schwerin waren nicht unsere besten Spiele. Da haben wir ganz sicher noch nicht das gezeigt, was wir können.“ Barber spielt damit auf ein 0:4 und ein 1:3 aus September an. Der USC war zu zwei Vorbereitungsspielen in die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns gereist.
Anika Brinkmann musste vor dem Saisonauftakt erkältungsbedingt eine Woche lang das Training aussetzen. Ihre gefürchteten Sprungangaben kamen daher gegen Wiesbaden nur sehr dosiert zum Einsatz. Inzwischen ist sie aber wieder voll im Training und nach Aussage ihres Trainers „schon wieder deutlich belastbarer als noch vor einer Woche“.
Fehlen wird in Schwerin nach wie vor Mittelblockerin Juliane Langgemach. Als Kontaktperson ersten Grades zu einer an Covid19 erkrankten Person musste sie sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Inzwischen ist sie zwar dreimal negativ auf das Corona-Virus getestet worden, aber die Wiederaufnahme des Trainings ist – so sind die Regeln – für sie erst nächste Woche möglich. Die Nachwuchstalente Pia Mohr und Mia Kirchhoff kommen wie geplant nur bei Heimspielen zum Einsatz. Daher reist der USC am Freitagmittag mit einem 10-er-Kader Richtung Schwerin. „Das ist nicht perfekt“, so Teun Buijs, „aber damit kommen wir klar. Wir haben in Schwerin nichts zu verlieren, können befreit aufspielen und auch das ein oder andere ausprobieren.“
Bildunterschriften:
Foto links: Auf den USC-Block wird in auch Schwerin sicher viel Arbeit zukommen. (c): Stefan Gertheinrich
Foto rechts: US-Neuzugang Adeja Lambert wurde im ersten Pflichtspiel für den USC gleich Top-Scorerin. Gegen Wiesbaden gelangen ihr 23 Punkte. (c): Michael Mücke.