
SINGAPUR. Dang Qiu und Patrick Franziska haben mit beeindruckenden 3:0-Erfolgen das Viertelfinale des weltmeisterschaftsreif besetzten Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar) erreicht. Der Düsseldorfer Qiu stoppte den Siegeszug des Amerikaners Kanak Jha, der Saarbrücker Franziska hielt Polens Jungstar Milosz Redzimski auf Distanz. Mit Ricardo Walther spielt bei dem weltmeisterschaftswürdig besetzten Grand-Smash-Turnier heute um 12:10 Uhr noch ein dritter Deutscher um den Einzug in die Runde der besten Acht. Der Grünwettersbacher trifft auf den Weltranglistenvierten Liang Jingkun (China). Ausgeschieden ist hingegen das Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu.
Dang Qiu lässt Kanak Jha nicht den Hauch einer Chance
Dang Qiu zeigte eine beeindruckende Leistung gegen den vom ehemaligen Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio betreuten und ausgebildeten Amerikaner Kanak Jha. Der Weltranglistenzehnte kontrollierte seinen künftigen Düsseldorfer Vereinskollegen, der aktuell noch in Bergneustadt unter Vertrag steht, beim überaus deutlichen 3:0-Erfolg fast nach Belieben.
Der Europameister von München 2022 setzte bereits zu Beginn des Achtelfinals mit einer schnellen 7:1-Führung ein klares Ausrufezeichen und ließ keinen Zweifel daran, dass er den beidseitig immens sicher agierenden WM-Viertelfinalisten von 2021 erst gar nicht in seinen für Fehler provozierenden Rhythmus kommen lassen wollte.
Das Ergebnis spricht Bände über die starke Form des Siegers: Beim 11:7, 11:5 und 11:5-Erfolg blieb der Amerikaner chancenlos. Dabei war Kanak Jha mit der Empfehlung eines 3:2-Siegs über den olympischen Silbermedaillengewinner Truls Möregardh ins Achtelfinale eingezogen. Zudem hatte Jha im bislang einzigen internationalen Duell im Vorjahr beim Champions Chongqing Dang Qiu in den Entscheidungssatz gezwungen. Dang Qiu kommentierte seinen schnellen Sieg kurz und knapp: „Ich bin natürlich sehr zufrieden. Ich fühle mich hier beim Grand Smash sehr gut und freue mich jetzt auf das Viertelfinale.“
Dort trifft der kontinentale Champion von 2022 am Freitag entweder zum siebten Mal auf den aktuellen Europameister Alexis Lebrun (Frankreich) oder zum dritten Mal auf den Chinesen Xue Fei, der den Weltranglistendritten Tomokazu Harimoto (Japan) aus dem Titelrennen warf. Einen klaren Favoriten gibt es nicht: Gegen beide Kontrahenten weist Dang Qiu eine ausgeglichene Bilanz auf.
Patrick Franziska: „Ich habe mich heute am Tisch sehr wohl gefühlt“
Patrick Franziska zog mit einem souveränen 3:0-Erfolg über Milosz Redzimski ins Viertelfinale des 1,5-Millionen-Dollar-Turniers ein. Der Saarbrücker stoppte den Siegeszug des erst 18-jährigen Polen mit 11:8, 11:7 und 11:2. Der Weltranglistenachte war dem zweifachen U21-Europameister in jeder Hinsicht überlegen und ließ Redzimski erst gar nicht seinen Rhythmus finden.
Der Finalist des Saudi Smash 2024 zeigte sich zufrieden mit seiner Leistung: „Ich wusste vor dem Spiel, dass Redzimski als junger Spieler im ersten Aufeinandertreffen mit mir sicherlich viel ausprobieren wird. Ich habe einfach versucht, mich auf meine Stärken zu konzentrieren und die kleinen Punkte zu machen. Das ist gegen ihn auch wichtig, denn in den offenen Ballwechseln ist er wirklich sehr gut. Ich habe mich heute am Tisch sehr wohl gefühlt.“
Franziskas Viertelfinalgegner wird entweder der Weltranglistenerste Wang Chuqin (China) oder der Schwede Anton Källberg sein: „Ich schaue mir in Ruhe an, wer mein Gegner sein wird. Anton hat ja das letzte Mal beim Champions Frankfurt gegen Wang Chuqin gewonnen – mal sehen, ob er das noch einmal schaffen kann. Ich bin zunächst einfach froh, dass ich mit dem Einzug ins Viertelfinale meine Setzung an Position acht erfüllt habe. Das war das erste kleine Ziel. Jetzt schauen wir, wie es weitergeht – ich fühle mich gut in Form und bereit.“
Schlafloser junger Vater Duda nach Doppel-Aus: „Ich bin etwas aus meinem gewohnten Rhythmus“
Zum Tagesauftakt waren Benedikt Duda und Dang Qiu im Viertelfinale des Doppel-Wettbewerbs sang- und klanglos gegen die an Position eins gesetzten Alexis und Felix Lebrun ausgeschieden. Gegen die Europameister blieb das deutsche Weltklasse-Duo beim 5:11, 7:11 und 3:11 so chancenlos wie selten.
Dabei taten die Franzosen genau das, was sie immer tun: Sie versuchten mit Vehemenz und Klasse, jeden möglichen und unmöglichen Ball ihrer Gegner sofort in einen Punkt zu verwandeln. Die außergewöhnlich hohe Trefferquote ihrer Gegner erleichterten die Deutschen mit zu ungenauen Platzierungen.
Benedikt Duda hatte eine entwaffnend ehrliche Erklärung parat: „Die Lebruns haben solide gespielt, aber das war heute einfach kein gutes Spiel – ich war sehr schlecht. Ich bin etwas aus meinem gewohnten Rhythmus, aber das aus gutem Grund: Ich bin seit vier Wochen Papa eines Sohnes, des kleinen Milan, und schlafe im Moment nicht richtig. Es dauert wohl noch ein bisschen, bis ich mich an alle Umstellungen gewöhnt habe.“
Die Spiele der Deutschen am Donnerstag
Herren-Doppel, Viertelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Alexis Lebrun/Felix Lebrun FRA 0:3 (-5,-7,-3)
Herren-Einzel, Achtelfinale
Patrick Franziska – Milosz Redzimski POL 3:0 (8,7,2)
Dang Qiu – Kanak Jha USA 3:0 (7,5,5)
Ricardo Walther – Liang Jingkun CHN 12:10 Uhr, Tisch 2
Die Spiele der Deutschen am Freitag
Herren-Einzel, Viertelfinale
Patrick Franziska – Wang Chuqin CHN oder Anton Källberg SWE
Dang Qiu – Alexis Lebrun FRA oder Xue Fei CHN
Links
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Die deutschen Starter beim WTT Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar)
Herren-Einzel
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Qualifikation: Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)
Damen-Einzel
Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Xiaona Shan (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Dachau), Qualifikation: Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Herren-Doppel
Benedikt Duda/Dang Qiu, Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov
Damen-Doppel
Sabine Winter/Yangzi Liu AUS
Betreuer Herren
Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (DTTB-Cheftrainer Düsseldorf)
Betreuer Damen
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Zoltan Batorfi (Assistenz-Bundestrainer Damen)
Schiedsrichter
Nico Zorn (Wuppertal)