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DIE TISCHTENNISSPIELER DES JAHRES

Zwei Linkshänder holen drei Titel - Zweimal Annett Kaufmann, Benedikt Duda zum Ersten: Die Olympia-Halbfinalistin und der EM-Zweite liegen bei der Online-Abstimmung in der Gunst von Tischtennis-Deutschland klar vorne.

FRANKFURT / DÜSSELDORF. Tischtennis-Deutschland hat entschieden: Annett Kaufmann (Kolbermoor) und Benedikt Duda (Bergneustadt) sind die Spieler des Jahres 2024. Dabei feiern beide eine Premiere. Während die 18-jährige Olympia-Team-Vierte von Paris erstmals die Kategorie „Damen“ für sich entschied und zusätzlich ihren sechsten Titel in Folge im Nachwuchsbereich gewann, gab der EM-Einzel-Finalist sein Debüt in der Siegerliste der Spieler-des-Jahres-Wahl. Ihre Konkurrenz verwiesen die beiden Linkshänder mit Abstand auf die weiteren Plätze.

Annett Kaufmann ist die Königin der deutschen Tischtennisszene im Jahr 2024. In der vom Deutschen Tischtennis-Bund, der Tischtennis-Firma JOOLA und dem Portal myTischtennis.de ausgerichteten Online-Abstimmung nicht nur zur Nachwuchsspielerin des Jahres gekürt wie in den fünf Jahren zuvor. Sie gewann auch zum ersten Mal den Preis in der Kategorie „Damen“ und geht somit mit zwei Auszeichnungen aus dem Jahr 2024. Eine doppelte Preisträgerin gab es zuletzt im Jahr 2012, als Petrissa Solja sowohl bei den Damen als auch im Nachwuchsbereich triumphierte. Kaufmann stand zum ersten Mal in beiden Kategorien zur Wahl. Bei den Damen gewann sie mit 84,9 Prozent und haushohem Abstand vor Paralympics-Siegerin Sandra Mikolaschek (11,2 %) die Wahl. Im Nachwuchsbereich überzeugte Kaufmann 43,6 Prozent der Wähler von sich und verwies Andre Bertelsmeier (28,5 %) und Koharu Itagaki (13,5 %) auf die Plätze zwei und drei.

Abitur, Olympia-Halbfinale, Jugend-Weltmeisterin

Dass Kaufmann so gut abschnitt, ist bei ihrem sagenhaften Jahr 2024 kein Wunder. Neben ihrem Abitur, das sie erfolgreich absolvierte, wurde sie bei den Damen Deutsche Meisterin im Einzel und Doppel, rutschte als Ersatzspielerin ins deutsche Olympia-Team, wo sie die deutschen Frauen  überraschend bis ins Halbfinale führte, und krönte ihr Jahr schließlich mit dem Jugend-Weltmeister-Titel im U19-Einzel. Das wurde auch außerhalb der Tischtennisgemeinschaft wahrgenommen, so dass Kaufmann spätestens seit den Olympischen Spielen auch außerhalb der Fachpresse Thema war. Im Dezember wurde sie schließlich ins „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF eingeladen und legte einen souveränen Auftritt aufs Parkett. Die beiden Spieler-des-Jahres-Titel sind das krönende Sahnehäubchen auf beeindruckenden zwölf Monaten.

Benedikt Duda ist in diesem Jahr zum ersten Mal zum Spieler des Jahres gewählt worden. Der Bergneustädter war zwar nicht Teil des deutschen Olympia-Aufgebots in Paris, wusste in den vergangenen Monaten aber dennoch zu glänzen. Wie Kaufmann gewann Duda den Einzel-Titel bei den Deutschen Meisterschaften, den er 2021 schon einmal feiern durfte. Beim WTT Contender in Mendoza hatte er kurz zuvor mit Platz eins gezeigt, wie überzeugend er auch international auftritt. Im Oktober legte er dann bei der EM in Linz einen beeindruckenden Lauf hin, besiegte unter anderem den großen Titelfavoriten Felix Lebrun und gewann am Ende die Silbermedaille. Kurz darauf drehte er beim WTT Champions Montpellier auf, gewann mit Lin Gaoyuan und Liang Jingkun gegen zwei Topchinesen und erreichte schließlich das Halbfinale. 41 Prozent der Wähler honorierten diese Leistungen mit ihrer Stimme. Patrick Franziska folgt mit 27,3 Prozent auf Platz zwei. Timo Boll wird mit 18,6 Prozent Dritter.

Die Ergebnisse im Überblick

Damen
Annett Kaufmann 84,9 %
Sandra Mikolaschek 11,2 %
Nina Mittelham 1,5 %
Yuan Wan 1,4 %
Xiaona Shan 1,1 %

Herren
Benedikt Duda 41 %
Patrick Franziska 27,3 %
Timo Boll 18,6 %
Thomas Schmidberger 7 %
Dang Qiu 4,4 %
Dimitrij Ovtcharov 1,7 %

Nachwuchs
Annett Kaufmann 43,6 %
Andre Bertelsmeier 28,5 %
Koharu Itagaki 13,5 %
Mia Griesel 7,8 %
Josephina Neumann 6,6 %

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