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EINZEL-WELTMEISTERSCFHAFT IN DURBAN (20. bis 28. Mai)

Dang Qiu und Ying Han führen deutsches WM-Aufgebot für Durban an 

(c) ETTU

FRANKFURT.Der Weltranglistenachte Dang Qiu und die im ITTF-Ranking an Position zehn notierte Ying Han stehen an der Spitze des deutschen Aufgebots für die Einzel-Weltmeisterschaften in Durban (20. bis 28. Mai). Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) wird mit jeweils fünf Athleten und Athletinnen in Südafrika vertreten sein. Bei den zweiten Titelkämpfen auf dem afrikanischen Kontinent nach Kairo 1939 werden die Weltmeister im Herren- und Damen-Einzel, Herren- und Damen-Doppel sowie im Mixed gekürt. Bei der letzten Individual-WM 2021 in Houston (USA) gewann der auch diesmal wieder im Aufgebot vertretene Timo Boll die Bronzemedaille im Einzel.

Überraschungen blieben bei der Festlegung des insgesamt zehnköpfigen WM-Kaders aus. Der DTTB nominierte für die WM seine fünf in der Weltrangliste am besten eingestuften Spieler und Spielerinnen. Sportdirektor Prause betont jedoch: „Der DTTB hat das Luxusproblem, über viele hochklassige Kandidaten und Kandidatinnen zu verfügen, die im Ranking nicht allzu weit auseinander liegen. Leider ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze jedoch begrenzt. Jeder infrage kommende Name wird immer einzeln besprochen und diskutiert. Die Entscheidungen werden sehr bedacht getroffen und fallen dem Trainerteam nie leicht.“

Bundestrainer Roßkopf: „Wir hoffen, dass Timo bis zur WM wieder fit sein wird“

Bei den Herren bilden Europameister Dang Qiu (Düsseldorf), der Olympiadritte Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm), der Weltranglisten-16. Patrick Franziska (Saarbrücken), Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) und der Weltranglisten-26. Benedikt Duda (Bergneustadt) das Aufgebot. Bundestrainer Jörg Roßkopf sagt mit Blick auf das ausgewählte Quintett: „Mit Dang und Dima sowie mit Patrick und Timo unter den Top 20 haben wir vier Spieler, die an einem guten Tag zu allem in der Lage sind, aber auch Benedikt kann sehr vielen Topspielern gefährlich werden. Wir werden alles daran setzen, dass sich unsere guten Ranglistenplatzierungen am Ende in der Ergebnisliste widerspiegeln.“ Timo Boll, WM-Dritter 2011 und 2021, kuriert aktuell noch eine hartnäckige Schulterverletzung aus, plant aber mit der WM, wie Roßkopf unterstreicht: „Wir hoffen, dass Timo bis zur WM wieder fit sein wird.“ Dies wäre auch für den Doppel-Wettbewerb von Bedeutung. Denn in Durban sollen mit Blickrichtung auf die Olympischen Spiele 2024 die – neben anderen denkbaren Konstellationen – für Paris möglichen Kombinationen Timo Boll/Dang Qiu und Benedikt Duda/Patrick Franziska ihre erste Bewährungsprobe bestehen.

Bundestrainerin Boros: „Unsere Nominierung beinhaltet keine Überraschung“

Bei den Damen schenkt Bundestrainerin Tamara Boros Europe-Top-16-Siegerin Ying Han (Tarnobrzeg, Polen), der Weltranglisten-15. Nina Mittelham (Berlin), den beiden EM-Dritten Xiaona Shan (Berlin) und Sabine Winter (Schwabhausen) sowie der erst 16 Jahre alten Feeder-Düsseldorf-Gewinnerin Annett Kaufmann (Böblingen) ihr Vertrauen. „Wir reisen mit unserer aktuell besten Mannschaft zu den Weltmeisterschaften, aber auch die Spielerinnen hinter den ersten Fünf sind näher und in die engere Wahl gerückt“, sagt Boros, die allerdings auch weiß: „Die Favoritinnen kommen ganz klar aus China und Japan. Aber wir wollen uns bei der WM so gut wie möglich präsentieren. Vieles ist zwar von der Auslosung abhängig, aber Ying, Nina, Xiaona und Sabine verfügen über viel Erfahrung und das Potential für ein sehr gutes bis gutes Abschneiden. Für Annett, die mit ihren 16 Jahren schon vollwertiges Mitglied unserer Nationalmannschaft ist, wird die erste Einzel-WM vor allem eine wichtige Erfahrung für ihre weitere Entwicklung werden, aber auch sie kann schon so mancher Gegnerin gefährlich werden.“ Ähnlich wie bei den Herren plant auch Boros mit der Fokussierung auf Paris 2024 eine strategische Änderung der Doppel. In Durban gehen deshalb die Duos Nina Mittelham/Xiaona Shan sowie Annett Kaufmann/Sabine Winter als zwei von mehreren denkbaren Alternativen an den Start. Für den Mixed-Wettbewerb werden wie erwartet, die ehemaligen Europameister Dang Qiu/Nina Mittelham sowie das in diesem Jahr formierte Duo Patrick Franziska/Xiaona Shan gemeldet.

Sportdirektor Prause: „Wollen in der entscheidenden Phase der WM vertreten sein

Mehr als sechs Wochen vor Turnierbeginn ist DTTB-Sportdirektor Richard Prause überzeugt: „Wir fahren mit einem Aufgebot nach Durban, das sowohl bei den Herren als auch bei den Damen sehr konkurrenzfähig ist. Auch in Südafrika wollen wir zunächst unsere Setzung erfüllen und auch diesmal wieder versuchen, in der einen oder der anderen Konkurrenz in der entscheidenden Phase vertreten zu sein, wenn um den Einzug in die Medaillenränge gespielt wird.“

Bei der WM 2023 werden die Nachfolger von Fan Zhendong (China, Herren-Einzel), Wang Manyu (China, Damen-Einzel), Mattias Falck/Kristian Karlsson (Schweden, Herren-Doppel), Sun Yingsha/Wang Manyu (China, Damen-Doppel) sowie Wang Chuqin/Sun Yingsha (China, Mixed) gesucht. 2021 in Houston war Deutschland durch Timo Boll auf dem Siegerpodest vertreten. Zehn Jahre nach seinem dritten Platz 2011 in Rotterdam (Niederlande) gewann der Düsseldorfer in den USA zum zweiten Mal die Bronzemedaille im Einzel.

Das Aufgebot des DTTB für die WM in Durban (20. bis 28. Mai)

Herren

Dang Qiu (Borussia Düsseldorf, Weltrangliste: 8)
Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm, WR: 14)
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 16)
Timo Boll (Borussia Düsseldorf, WR: 17)
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 26)

Damen

Ying Han (KTS Tarnobrzeg/Polen, Weltrangliste: 10)
Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 15)
Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 24)
Sabine Winter (SV Schwabhausen, WR: 42)
Annett Kaufmann (SV Böblingen, WR: 65)

Herren-Doppel

Timo Boll/Dang Qiu, Benedikt Duda/Patrick Franziska

Damen-Doppel

Nina Mittelham/Xiaona Shan, Annett Kaufmann/Sabine Winter

Gemischtes Doppel

Dang Qiu/Nina Mittelham, Patrick Franziska/Xiaona Shan

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