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YING HAN WILL IHREN TITEL VERTEIDIGEN

Europe Top 16 in Montreux * * *  Auch Dimitrij Ovtcharov, Dang Qiu und Nina Mittelham mit Ambitionen auf den Sieg beim Europe Top 16

EUROPE TOP 16 in Montreux

MONTREUX. (SUI)  Mit dem Weltranglistenzehnten Dimitrij Ovtcharov, Europameister Dang Qiu, Titelverteidigerin Ying Han und der EM-Zweiten Nina Mittelham wirft der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) am Wochenende (25./26. Februar) beim Europe Top 16 in Montreux vier heiße Eisen in Feuer. Die Asse des DTTB konnten sich seit 1971 bei den Herren 13- und bei den Damen elfmal in die Siegerliste des Traditions- und Prestigeturniers eintragen. Die Konkurrenz des DTTB-Quartetts, das am Donnerstagabend in der Schweiz eintraf, ist allerdings auch im Jahr 2023 überaus stark und die Auslosung (Freitagabend, 19 Uhr) noch ungewiss. In der jüngeren Vergangenheit dominierten die Deutschen das Turnier und konnten von 2018 bis 2021 sogar viermal in Folge in beiden Konkurrenzen gleichzeitig triumphieren. Das Europe Top 16 ist mit einem Gesamtpreisgeld in Höhe von 100.000 Euro dotiert.

Aus sportlicher Sicht hätten sogar sechs weitere Athleten der stärksten Nation Europas Eingang in das Elitefeld gefunden. Aufgrund der Teilnahmebeschränkung auf maximal zwei Athleten pro Nation sind jedoch Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf), der Weltranglisten-13. Patrick Franziska (Saarbrücken), Benedikt Duda (Bergneustadt) und Ruwen Filus (Fulda) sowie die EM-Dritten Xiaona Shan (Berlin) und Sabine Winter (Schwabhausen) nicht startberechtigt.

Dimitrij Ovtcharov: „Das Top 16 ist eines meiner absoluten Lieblingsturniere“

Das Herren-Feld wird in diesem Jahr angeführt vom schwedischen WM-Zweiten und Vorjahresfinalisten Truls Möregardh (Schweden) sowie dem Titelverteidiger und EM-Zweiten Darko Jorgic aus Slowenien. Europas aktuelle Nummern eins und zwei sind vor dem fünfmaligen Gewinner Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) und dem Debütanten Dang Qiu (Düsseldorf) topgesetzt. Zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter gehören außerdem unter anderem der Schwede Kristian Karlsson, Liam Pitchford (England), der Kroate Andrej Gacina und Simon Gauzy (Frankreich).

Der Olympiadritte Dimitrij Ovtcharov nimmt nach seiner verletzungsbedingten Absage im Vorjahr Titelgewinn Nummer sechs ins Visier: „Am Donnerstag habe ich zusammen mit Dang meine letzte Einheit vor dem gemeinsamen Flug in die Schweiz absolviert. Das Top 16 ist eines meiner absoluten Lieblingsturniere, das ich ja auch schon fünfmal in der Vergangenheit gewinnen konnte, auch schon einmal in Montreux. Ich werde mein Bestes geben, um wieder um den Titel mitzuspielen und freue mich, nach meinem verletzungsbedingten Fehlen 2022 jetzt wieder dabei zu sein.“

Dang Qiu: „Fahre nicht nur zu meiner Premiere, um Erfahrung zu sammeln“

Europameister Dang Qiu freut sich auf seine Europe-Top-16-Premiere: „Es ist meine Premiere, und es ist für mich etwas ganz Besonderes, erstmals an diesem traditionellen Prestigeturnier teilnehmen zu können. Es ist eine Ehre, einer von zwei deutschen Startern zu sein, besonders wenn man sieht, wer in den vergangenen Jahren das Turnier gewonnen hat. Als amtierender Europameister kann ich natürlich nicht sagen, dass ich nur zu meiner Premiere fahre, um Erfahrung zu sammeln, denn Ziele und Erwartungen sind schon da: Aber in erster Linie will ich meine Form aufrecht bringen, um hoffentlich an die Leistungen der vergangenen Wochen im Training und in den Wettkämpfen anknüpfen zu können. Es ist gefühlt alles möglich, aber es wird auf jeden Fall ein knallhartes Turnier. Die vielen Liga- und Champions-League-Spiele der letzten Wochen waren sicherlich keine optimale Vorbereitung. Aber jeder der Teilnehmer hat sein Päckchen zu tragen. Ich freue mich einfach auf das Turnier.“

Ying Han: „Als Abwehrspielerin ist es nie ganz so einfach“

Bei den Damen nimmt die für Tarnobrzeg (Polen) spielende Ying Han als Europas Nummer eins und Weltranglistenzehnte die Spitzenposition im Turnierfeld vor Europameisterin Sofia Polcanova (Österreich) ein. Nummer drei der Setzung ist die Nummer 15 des ITTF-Rankings, die Berlinerin Nina Mittelham, die das Turnier im Herbst 2021 in Griechenland bereits einmal gewinnen konnte. An Position vier gesetzt ist Frankreichs Mixed-Europameisterin Jia Nan Yuan. Mit Edelmetall liebäugeln außerdem Portugals European-Games-Gewinnerin Fu Yu, Rumäniens Nummer eins Bernadette Szocs, die Tschechin Hana Matalova und Luxemburgs 59 Jahre alte, mit ihrem unorthoxen Spielstil stets noch gefährliche Grand Dame des luxemburgischen Tischtennissports, Xia Lin Ni.

Titelverteidigerin Ying Han, die im letzten Jahr in überragender Form erstmals das Turnier gewann, möchte auch in diesem Jahr bei der Vergabe der Medaillen an vorderster Stelle die Hand aufhalten: „Ich würde natürlich gerne meine Titel verteidigen. Aber es war schon beim letzten Mal nicht gerade einfach, das Turnier zu gewinnen. Ich hoffe aber, dass ich meine beste Leistung abrufen kann und dann schaue ich mal, wie weit ich damit kommen kann. Das ist ja als Abwehrspielerin nie ganz so einfach.“ 

Nina Mittelham: „Die Konkurrenz ist auch diesmal wieder ausgeglichen“

Nina Mittelham, die 2021 das Turnier in Thessaloniki gewinnen konnte und 2022 bei den Europameisterschaften in München das Finale gegen Sofia Polcanova (Österreich) verletzungsbedingt nur durch Aufgabe verlor, würde ebenfalls gerne ein Wort bei der Titelvergabe mitreden. Vorausgesetzt, die Tagesform spielt mit, wie die 26-Jährige betont: „“Ich freue mich auf das Turnier. Die Konkurrenz ist aber wie in jedem Jahr auch diesmal wieder sehr spielstark und ausgeglichen. Falls es mir gelingt meine Topform abzurufen, kann ich sicher um die Plätze auf dem Siegerinnenpodest mitspielen.“

Elf Deutsche trugen sich bisher in die Siegerliste ein

Das kontinentale Ranglistenturnier wurde erstmals 1971 ausgetragen und firmierte mehr als drei Jahrzehnte unter dem Namen Europe Top 12. Drei deutsche Männer sind bislang in der Liste der Sieger zu finden, die zusammen 13 Erfolge sammelten: Siebenmal Timo Boll (2002, 2003, 2006, 2009, 2010, 2018, 2020), fünfmal Dimitrij Ovtcharov (2012, 2015, 2016, 2017, 2019) und bei seiner ersten Teilnahme im Jahr 2022 Patrick Franziska. Gemeinsame Rekordhalter sind Boll und Schwedens Genie Jan-Ove Waldner, der ebenfalls siebenmal erfolgreich war.

Bei den Damen herrscht weitaus mehr Namensvielfalt. Insgesamt acht DTTB-Athletinnen sicherten sich den prestigeträchtigen Titel, der bislang elfmal nach Deutschland ging. Jeweils zweimal gewannen Petrissa Solja (2019, 2020), Jie Schöpp (1994, 2003) und Qianhong Gotsch (1999, 2000), je einmal taucht der Name von Olga Nemes (1989), Nicole Struse (2004), Wu Jiaduo (2012), Nina Mittelham (2021) und im Vorjahr Ying Han in der Siegerinnenliste auf. Rekordgewinnerinnen sind die Ungarin Beatrix Kishazi und Lia Jiao aus den Niederlanden mit jeweils vier Erfolgen.

Langer Samstag für die Asse

Am Samstag werden die Achtel- und Viertelfinale ausgetragen, am Sonntag die Halbfinals sowie die beiden Endspiele. Der Samstag wird ein langer Tag für die Athleten. Das Turnier im Salle Omnisport du Pierrier beginnt um 9.30 Uhr, für die letzten Matches ist 20.50 Uhr als Anfangszeit angesetzt. Die Halbfinals am Sonntag beginnen um 10.30 Uhr, die Matches um die Goldmedaillen werden nacheinander ab 15.15 Uhr ausgetragen. Gespielt wird bei Damen und Herren von Beginn an im K.-o.-System. Alle Matches sind über vier Gewinnsätze angesetzt. 

Links

Weitere Informationen auf der Webseite der ETTU

Weitere Informationen auf der Turnier-Webseite des Veranstalters

Der allgemeine Zeitplan des Turniers

Die Starter beim Europe Top 16

Herren

1. Truls Möregardh SWE (WR 6)
2.
Darko Jorgic SLO (WR 9)
3. Dimitrij Ovtcharov GER (WR 10)
4. Dang Qiu GER (WR 11)
5. Kristian Karlsson SWE (WR 19)
6. Liam Pitchford ENG (WR 25)
7. Andrej Gacina CRO (WR 27)
8. Simon Gauzy FRA (WR 32)
9. Marcos Freitas POR (WR 34)
10. Yang Wang SVK (WR 39)
11. Robert Gardos AUT (WR 44)
12. Tomislav Pucar CRO (WR 46)
13. Jonathan Groth DEN (WR 50)
14. Joao Geraldo POR (WR 51)
15. Emmanuel Lebesson FRA (WR 54)
16. Elias Hardmeier SUI (WR 477)


Damen

1. Ying Han GER (WR 10)
2. Sofia Polcanova AUT (WR 13)
3. Nina Mittelham GER (WR 15)
4. Jia Nan Yuan FRA (WR 18)
5. Fu Yu POR (WR 19)
6. Bernadette Szocs ROU (WR 32)
7. Hana Matelova CZE (WR 33)
8. Xia Lian Ni LUX (WR 37)
9. Elizabeta Samara ROU (WR 43)
10. Barbora Balazova SVK (WR 50)
11. Jieni Shao POR (WR 55)
12. Linda Bergström SWE (WR 57)
13. Georgina Pota HUN (WR 64)
14. Natalia Bajor POL (WR 65)
15. Christina Källberg SWE (WR 68)
16. Rachel Moret SUI (WR 106)

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