FRANKFURT. Premiere in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main. Zum ersten Mal fand in der hessischen Metropole der DTTB-Bundesrat statt, der den früheren Beirat ablöst. Abgestimmt wurde über einige dringliche Anträge. Zudem sprachen sich die Delegierten dafür aus, die Einführung der Deutschen Tischtennis-Finals konkret zu prüfen. Nach 27 Jahren im Diensten des Verbands verabschiedete der Bundesrat außerdem Thomas Weikert als DTTB-Justiziar.
Turnierlizenz verschoben/Reservespielerstatus angepasst
Das vom Bundestag 2021 beschlossene Inkrafttreten der Turnierlizenz wurde aus organisatorischen Gründen um ein Jahr auf den 1. Juli 2023 verschoben. Der Bundesrat entschied außerdem über mehrere Anpassungen der Wettspielordnung infolge der Corona-Pandemie, zum Beispiel bei der Handhabung des Reservespielerstatus oder wie mit abgebrochenen Spielzeiten oder Einfachrunden umzugehen ist.*
Die DTTB-Präsidentin Claudia Herweg informierte auch über die konstruktiv laufenden Gespräche mit den Vertretern des Weltverbands ITTF und World Table Tennis und unterstrich noch einmal die Bemühungen des DTTB, in naher Zukunft wieder internationale Events auf deutschem Boden zu veranstalten. Positiv steht der Bundesrat dem Konzept der Deutschen Tischtennis-Finals ab dem Jahr 2024 gegenüber: Dann sollen Deutschen Meisterschaften von der Jugend, über die Damen und Herren bis hin zu den Senioren/innen und den Leistungsklassen in einem großen mehrtägigen Turnier ausgerichtet werden – begleitet von einem umfassenden Rahmenprogramm. Die Delegierten sprachen sich dafür aus, dass die Deutschen Tischtennis-Finals 2024 stattfinden sollen, vorbehaltlich einer abschließenden finanziellen Prüfung. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmenden über einen gemeinschaftlichen Datenschutz vom DTTB und seinen Mitgliedsverbänden.
Thomas Weikert verabschiedet
Am 2. April endete auch eine Ära. Nach 27 Jahren in verschiedenen Ämtern beim elftgrößten olympischen Spitzenverband verabschiedeten Herweg und DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb gemeinsam mit dem Präsidium und den Delegierten Thomas Weikert als DTTB-Justiziar. Der amtierende Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes war im Laufe der Zeit im DTTB zu Beginn als Vorsitzender des Kontrollausschusses, kommissarischer Generalsekretär, Präsident und seit 2002 als Justiziar tätig gewesen. „Er ist ein absoluter Fachmann, unbestechlich und immer freundlich locker gewesen. Und vor allem war eines: Tag und Nacht ansprechbereit und immer hilfsbereit. Ich glaube, im deutschen Tischtennis hat niemand Thomas nicht gemocht“, honorierte DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb seine Arbeit und wünschte ihm für seine neue Aufgabe viel Erfolg.
Zum Bundesrat
Der Bundesrat ist das zweite große Organ des Deutschen Tischtennis-Bundes. Das zuvor einmal jährlich im Frühjahr zusammentretende Beratungsgremium „Beirat“ war vom Bundestag im Dezember aufgewertet worden und dient nun als weiteres Legislativorgan neben dem Bundestag. Laut Satzung darf der Bundesrat allerdings lediglich über Anträge beschließen, die die Wettspielordnung oder Durchführungsbestimmungen betreffen und auch nur, wenn die Dringlichkeit eines Antrags festgestellt wird. Der Bundesrat ist die Versammlung von DTTB-Präsidium, den Präsidenten der Mitglieds- und Regionalverbände, den Vorsitzenden der Ausschüsse sowie dem Vorsitzenden des TTBL-Trägervereins. Der nächste DTTB-Bundesrat findet am 15. April 2023 statt, der Bundestag 2022 am 19. November.