DOHA / FRANKFURT. (MS) Eine Woche nach dem Erreichen der Runde der besten Acht bei der Grand-Smash-Premiere in Singapur ist Dang Qiu auch beim Doha Contender in Katar in das Viertelfinale eingezogen. Der Düsseldorfer setzte sich mit 8:11, 9:11, 11:7, 11:4 und 11:8 gegen den Franzosen Simon Gauzy durch und spielt nun am Mittwoch um 13.15 Uhr gegen den topgesetzten Brasilianer Hugo Calderano um eine Medaille. Im Doppel trifft Qiu zuvor morgen um 8.40 Uhr an der Seite von Benedikt Duda in einem deutschen Halbfinale auf das Duo Kilian Ort/Ricardo Walther.
Konstanter Qiu gewinnt ab Mitte des dritten Satzes Oberwasser
Das seit heute erstmals auf Rang 32 in der Welt notierte Penholder-Ass unterstrich gegen Simon Gauzy seine glänzende Form der letzten Wochen und setzte sich gegen den für Ochsenhausen spielenden Franzosen in fünf sehenswerten Sätzen durch. Allerdings benötige der Gewinner der Portugal Open 2020 gegen den furios beginnenden Weltranglisten-20. zweieinhalb Sätze, bis er die Kontrolle über das Match gewann. Nachdem er beinahe schon zum 1:1 ausgeglichen hätte, stand der Deutsche im dritten Satz bei einem 1:5-Rückstand sogar kurzzeitig mit dem Rücken zur Wand. Doch was anschließend passierte, war für Bundestrainer Lars Hielscher die Konsequenz der durchgehend konstanten Leistung des Deutschen in diesem Match: „Gauzy konnte sein risikoreiches Spiel am Ende nicht durchhalten und das Spiel ist dann Mitte des dritten Satzes total gekippt. Das lag aber an dem permanent hohen Niveau, das Dang von Beginn an halten konnte, auch mental. Das hätte beinahe schon zweiten Satz zum Ausgleich gereicht, aber da hat Gauzy noch einmal einmal ein paar riskante Bälle getroffen. Der Sieg für Dang war Ende hoch verdient.“ Dang Qiu ergänzte: „Ich habe gut gespielt und freue mich natürlich, dass ich das Match noch zu meinen Gunsten drehen konnte.“
Gegner im Viertelfinale am Mittwoch um 13.15 Uhr ist nun kein Geringerer als der Weltranglistenvierte Hugo Calderano. Der Südamerikaner, der bis zum vergangenen Sommer sieben Jahre das Ochsenhausener TTBL-Trikot trug, setzte sich im Achtelfinale ohne Satzverlust gegen Qius Vereinskollegen Anton Källberg (Schweden) durch. Nochmals DTTB-Cheftrainer Düsseldorf Hielscher: „Gegen Calderano hat Dang erst einmal in der TTBL gespielt und 0:3 verloren. Schauen wir einmal, was morgen möglich ist.“‚
Deutsches Duell im Doppel-Halbfinale
Unabhängig vom Ausgang des Viertefinal-Duells Qiu gegen Calderano hat Deutschland n Katar mindestens eine Silbermedaille und einmal Bronze bereits sicher, nachdem sich am Vormittag im Herren-Doppel die Duos Benedikt Duda/Dang Qiu und Kilian Ort/Ricardo Walther in das Halbfinale spielten. Im Kampf um den Einzug in das Endspiel treffen die Nationalmannschaftskollegen nun am Mittwoch um 8.40 Uhr aufeinander. Der Sieger könnte im Endspiel auf die Weltmeister Kristian Karlsson/Mattias Falck treffen. Die Schweden müssen allerdings zuvor noch im zweiten Habfinale gegen die Chinesen Cao Wei/Xu Yingbin ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
Dass es zu dem deutschen Duell kommt, ist durchaus eine Überraschung. Denn das nicht eingespielte Duo Kilian Ort/Ricardo Walther traf am Morgen im Viertelfinale als Außenseiter auf Hongkongs Weltklassekombination Wong Chun Ting/Ho Kwan Kit. Doch der Bad Königshofener Ort, 2021 in Budapest zusammen mit Tobias Hippler (Köln) Gewinner des Star Contender, und der lange Zeit an der Seite von Ruwen Filus (Fulda) erfolgreiche Grünwettersbacher Walther stellten bei ihrem 3:1-Erfolg ihre Qualitäten als exzellente Doppelspieler eindrucksvoll unter Beweis.
Im Kampf um den Einzug in das Endspiel stehen sie nun ihren Nationalmannschaftskollegen Benedikt Duda (Bergneustadt) und Dang Qiu (Düsseldorf) gegenüber. Die Grand-Smash-Halbfinalisten Benedikt Duda/Dang Qiu verloren zwar heute gegen die Belgier Martin Allegro/Adrien Rassenfosse wie Ort/Walther den ersten Satz, danach jedoch hatten die viermaligen Deutschen Meister die Belgier in den drei Folgesätzen jedoch klar im Griff.
Bundestrainer Lars Hielscher war sehr zufrieden mit den Auftritten der DTTB-Doppel: „Benne und Dang waren die Favoriten und haben das souverän gelöst. Das Ergebnis von Kilian und Ric war so nicht unbedingt zu erwarten. Aber die beiden haben nach dem verlorenen ersten Satz sehr stark gespielt und die übrigen drei Sätze deutlich gewonnen. Deutschland ist nun auf jeden Fall im Endspiel vertreten. Ich werde mir morgen das Match in Ruhe von der Tribüne aus anschauen.“
Wichtige Links zum Turnier
Ergebnisse und Liveticker (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig, ab 21. März (XYZ-Sports)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 18. März)
Herren-Einzel, Achtelfinale
Dang Qiu – Simon Gauzy FRA 3:2 (-8,-9,7,4,8)
Viertelfinale (Mittwoch)
13.15 Uhr, Tisch 1: Dang Qiu – Hugo Calderano BRA
Herren-Doppel, Viertelfinale
Ricardo Walther/Kilian Ort – Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG 3:1 (-4,5,2,8)
Benedikt Duda/Dang Qiu – Martin Allegro/Adrien Rassenfosse BEL 3:1 (-11,4,7,7)
Halbfinale (Mittwoch)
08.40 Uhr, Tisch 2: Benedikt Duda/Dang Qiu – Ricardo Walther/Kilian Ort
Kristian Karlsson/Mattias Falck SWE – Cao Wei/Xu Yingbin CHN
Das DTTB-Aufgebot beim Contender Doha (18. bis 24. März)
Herren: Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Betreuung: Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf)
Physiotherapeut: Annette Zischka (Olympiastützpunkt Hessen)
Das DTTB-Aufgebot beim Star Contender Doha (25. bis 31. März)
Herren: Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kilian Ort (TSV Bad Königshofen), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Damen: Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)