SINGAPUR / FRANKFURT. (MS) Dang Qiu hat beim mit 2 Millionen Dollar dotierten Singapore Smash das Viertelfinale erreicht. Im Duell der Düsseldorfer Vereinskollegen besiegte Deutschlands Nummer 41 der Welt den Schweden Anton Källberg in vier Sätzen. Zuvor hatte das Penholder-Ass im Doppel zusammen mit dem Bergneustädter Benedikt Duda das Halbfinale erreicht. Duda und der Saarbrücker Patrick Franziska können Dang Qiu am Mittwoch noch in den Begegnungen mit Kristian Karlsson (Schweden) und Xu Xin (China) in die Runde der besten Acht folgen. Zweimal ausgeschieden ist heute allerdings Nina Mittelham. Im Einzel verlor die Berlinerin ihr Achtelfinalmatch gegen Wang Yidi (China), im Doppel verpasste sie zusammen mit Sabine Winter (Schwabhausen) den erhofften Sprung ins Halbfinale.
Dang Qiu: „Ich hoffe, die Reise geht noch etwas weiter“
Als erster deutscher Spieler hat Dang Qiu in Singapur seine Chancen auf den Einzug in das Viertelfinale genutzt. Der seit Wochen in glänzender Form spielende Weltranglisten-41. besiegte in einer hochklassigen Partie mit mitreißenden Ballwechseln den Schweden Anton Källberg. Dann Qiu zeigte sich nach dem 11:9, 11:7, 7:11 und 11:8 selbst ein wenig überrascht über seinen Erfolg im Duell der Düsseldorfer Borussen: „Es ist einfach fantastisch. Ich hätte vor dem Turnier nie gedacht, das Viertelfinale zu erreichen. Anton war für mich in unserem Spiel der klare Favorit. Wir kennen uns gut, trainieren oft zusammen und ich habe alle letzten Matches gegen ihn verloren. Aber ich habe einfach versucht, jeden Ballwechsel zu gewinnen. Wenn man Anton Källberg schlagen will, dann muss man einen sehr guten Tag erwischen – und den hatte ich heute!“ Källberg zeigte sich trotz aller Enttäuschung als fairer Verlierer: „Dang war heute der Bessere und hat verdient gewonnen.“ Dang Qiu, der mit seinem Viertelfinaleinzug bereits mindestens ein Preisgeld in Höhe von 22.500 Dollar auf seiner Habenseite weiß, trifft nun am Donnerstag im Viertelfinale auf den gestrigen Bezwinger von Timo Boll, Yukiya Uda. Der Weltranglisten-48. aus Japan setzte sich heute gegen den Südkoreaner Lim Jonghoon mit 3:1 durch. Der gebürtige Nürtinger Dang Qiu visiert nun den Einzug in das Halbfinale an: „Ich hoffe, meine Reise in Singapur geht noch etwas weiter. Heute werde ich versuchen etwas runterfahren, um mich dann in Ruhe auf meinen nächsten Gegner vorzubereiten.“
Duda/Qiu im Halbfinale: „Das war ein echt ein hartes Stück Arbeit“
im Doppel an der Seite von Benedikt Duda hat Dang Qiu noch ein zweites Eisen im Feuer. Mit 12:10, 11:13, 11:7, 6:11 und 11:2 setzten sich die WM-Viertelfinalisten am Vormittag in einer hochklassigen Partie gegen die zweimaligen Europameister Robert Gardos/Daniel Habesohn durch. Die Österreicher, die gestern die Weltmeister Kristian Karlsson/Mattias Falck (Schweden) ausgeschaltet hatten, bewiesen auch gegen Duda/Qiu, warum sie seit knapp einem Jahrzehnt konstant zu den besten Doppeln Europas zählen. Davon beeindrucken ließen sich die die China-Open-Finalisten allerdings nicht. Sie erwischten nach vier ausgeglichenen Durchgängen auf Augenhöhe im fünften Satz den besseren Start und zogen hochverdient in das Halbfinale ein.
Benedikt Duda freute sich über die gute Leistung: „Die Österreicher waren heute die erwartet schweren Gegner. Sie spielen ja seit vielen Jahren gut zusammen und sind sehr erfahren. Das war echt ein ganz hartes Stück Arbeit für uns, aber wir waren heute sehr stark. Im fünften Satz haben wir es gut geschafft, mit einer besseren Taktik das komplette Spiel endgültig zu unseren Gunsten zu drehen.“ Am Mittwoch um neun Uhr spielen Benedikt Duda und Dang Qiu um den Einzug in das Finale, das am Freitag ausgetragen wird. Die Favoritenrolle nehmen allerdings ihre Gegner ein, die aus dem Reich der Mitte kommen. Im Halbfinale treffen die Deutschen auf Einzel-Weltmeister Fan Zhendong und Mixed-Weltmeister Wang Chuqin, die sich heute gegen Poh/Chew aus Singapur behaupteten. Nochmals Benedikt Duda: „Dang hat ja heute noch ein Einzel, ich werde noch etwas trainieren. Morgen im Doppel legen wird dann alles rein gegen die Chinesen.“
Am Mittwoch drei deutsche Spiele
Am Mittwoch bekommen mit Benedikt Duda und Patrick Franziska noch zweite weitere Deutsche die Chance, ihrem Nationalmannschaftskollegen Dang Qiu in das Viertelfinale zu folgen. Der Weltranglisten-42. Duda steht zunächst um 7.10 Uhr dem für Düsseldorf in der Bundesliga spielenden Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson (Schweden) gegenüber. Auf das Match bereitete sich der Deutsche Meister am Dienstag mit Videostudium, Ruhe und einer einstündigen Trainingseinheit gegen seinen Bergneustädter Vereinskollgen Alvaro Robles (Spanien) vor, der wie Karlsson Linkshänder ist. Duda: „Das wird ein sehr schweres fifty-fifty-Match gegen Kristian, auch wenn ich das letzte Duell in der Bundesliga gewinnen konnte.“
Im Anschluss gibt es kaum Zeit zum Verschnaufen: Schon um 9 Uhr muss Duda im Doppel-Halbfinale zusammen mit Dang Qiu gegen die Chinesen Fan Zhendong/Wang Chuqin an den Tisch. In seinem Achtelfinal-Einzel um 12 Uhr muss auch Patrick Franziska gegen einen der Superstars aus dem Reich der Mitte antreten. Sein Gegner ist der vielfache Doppel- und Mixed-Weltmeister Xu Xin, gegen den sich Deutschlands Nummer 16 der Welt im Halbfinale der Australian Open 2019 schon einmal einen Matchball erspielte. Sollte ihm Xu diese Chance erneut bieten, will Franziska sie unbedingt nutzen: „Ich werde versuchen, mir taktisch etwas für Xu Xin einfallen zu lassen.“ Trainingspartner des Saarbrückers zur Vorbereitung war heute sein Vereinskollege, Europe-Top-16-Sieger Darko Jorgic (Slowenien).
Nina Mittelham nimmt viel Selbvertrauen aus Singapur mit
Für Deutschlands Damen ist der Singapore Smash beendet. Als letzte DTTB-Vertreterin unterlag NIna Mittelham im Achtelfinale der Chinesin Wang Yidi mit 5:11, 5:11 und 9:11. Trotz der deutlichen Niederlage enttäuschte die Nummer 25 der Welt nicht und fand gegen die Weltranglistenfünfte im Matchverlauf immer besser ins Spiel. Vor allem im dritten Satz lieferte die Europe-Top-16-Gewinnerin der Asiatin ein Duell auf Augenhöhe. Das Turnier ist für die 25-Jährige zwar nun beendet, doch die Berlinerin zog ein positives Fazit ihrer Auftritte in Singapur: „Heute habe ich das erste Mal seit langer Zeit wieder gegen eine Chinesin gespielt. Ich habe deshalb am Anfang etwas Zeit gebraucht, um mich an ihren Stil zu gewöhnen. Als ich meinen Spielrhythmus gefunden hatte, war jedoch durchaus eine gute Chance da, den dritten Satz zu gewinnen. Das gibt mir Selbsvertrauen für die Zukunft und ich glaube fest daran, solche Spiele auch irgendwann gewinnen zu können.“
Sabine Winter nach Viertelfinal-Aus im Doppel: „Da war mehr drin“
Zuvor hatte Nina Mittelham an der Seite von Sabine Winter (Schwabhausen) den anvisierten Einzug in das Halbfinale verpasst. Die Europameisterschafts-Zweiten verloren das Duell gegen die Luxemburgerinnen Ni Xia Lian und Sarah de Nutte mit 13:11, 7:11, 10:12 und 8:12. Gegen die Überraschungsdritten der WM in Houston ließen die Deutschen im dritten und im vierten Satz jeweils Vier-Punkte-Führungen ungenutzt. Winter haderte nach der Niederlage mit verpassten Gelegenheiten, erkannte aber auch die Leistung der Luxemburgerinnen neidlos an: „Da war mehr drin. Leider haben wir aber unsere 6:2-Führungen im dritten und im vierten Satz aus der Hand gegeben. Sicherlich war auch der ein oder andere einfachere Fehler von uns dabei. Wir müssen aber anerkennen, dass unsere Gegnerinnen unsere Fehler auch gut provoziert haben, indem sie in den richtigen momenten Kleinigkeiten veränderten. Sie haben das irgendwie schlau gemacht. Schade, ich hätte sehr gerne das Halbfinale gespielt, aber ich bin mir sicher, dass wir für den nächsten Vergleich gegen sie aus diesem Spiel lernen werden.“
Wichtige Links zum Turnier
Zur Übersicht aller deutschen Spiele und Ergebnisse
Ergebnisse und Liveticker (WTT-Seite)
Livestream Tisch 1, kostenpflichtig (XYZ-Sports, ab 11. März)
Livestream Tische 2, 3 und 4 (WTT Youtube, ab 7. März)
Links zu weiteren Berichten
Aus für Boll, aber Franziska, Qiu und Mittelham folgen Duda ins Achtelfinale
Bärenstarker Duda wirft den WM-Zweiten Möregardh aus dem Titelrennen
Boll bezwingt Tsuboi und den Zugwind / Auch Franziska, Qiu und Mittelham siegen
Duda in Runde zwei gegen Möregardh, aber Aus für Solja
Auslosung: Han Ying direkt gegen die Olympiadritte Ito
Ricardo Walther zieht trotz Knieproblemen ins Hauptfeld ein
Ricardo Walther und Yuan Wan müssen in die Qualifikation
Die Ergebnisse der Deutschen heute und die nächsten Spiele
Herren-Einzel, Achtelfinale
Dang Qiu – Anton Källberg SWE 3:1 (9,7,-7,8)
Mittwoch, 16. März
07.10 Uhr, Tisch 2: Benedikt Duda – Kristian Karlsson SWE
12.00 Uhr, Tisch 1: Patrick Franziska – Xu Xin CHN
Viertelfinale, Donnerstag, 17. März
Dang Qiu – Yukiya Uda JPN
Damen-Einzel, Achtelfinale
Nina Mittelham – Wang Yidi CHN 0:3 (-5,-5,-9)
Herren-Doppel, Viertelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Robert Gardos/Daniel Habeshohn AUT (10,-11,7,-6,2)
Halbfinale, Mittwoch, 16. März
09.00 Uhr, Tisch 1: Benedikt Duda/Dang Qiu – Fan Zhendong/Wang Chuqin CHN
Damen-Doppel, Viertelfinale
Nina Mittelham/Sabine Winter – Ni Xia Lian/Sarah de Nutte LUX 1:3 (11,-7,-10,-8)
Alle deutschen Resultate beim Singapore Smash in der Übersicht
Herren-Einzel, Achtelfinale
Dang Qiu – Anton Källberg SWE 3:1 (9,7,-7,8)
2. Runde, beste 32
Benedikt Duda – Truls Möregardh SWE 3:2 (-8,3,9,-9,7)
Patrick Franziska – Wong Chun Ting HKG 3:1 (5,4,-9,8)
Dang Qiu – Jonathan Groth DEN 3:0 (10,10,10)
Timo Boll – Yukiya Uda JPN 2:3 (-8,10,10,-10,-5)
1. Runde, beste 64
Benedikt Duda – Izaac Quek SGP 3:0 (3,9,9)
Ricardo Walther – An Jaehyun KOR 1:3 (-8,-3,4,-9)
Dang Qiu – Omar Assar EGY 3:0 (6,4,5)
Ruwen Filus – Chuang Chih-Yuan TPE 1:3 (-7,-4,11,4,-8)
Patrick Franziska – Daniel Habesohn AUT 3:0 (7,5,4)
Timo Boll – Gustavo Tsuboi BRA 3:2 (6,-10,3,-5,5)
Qualifikation, 3. Runde
Ricardo Walther – Nima Alamian IRI 3:2 (9,-11,-7,7,6)
Qualifikation, 2. Runde
Ricardo Walther – Bence Majoros HUN 3:1 (10,-8,7,5)
Qualifikation, 1. Runde
Ricardo Walther – Cho Seungmin KOR 3:1 (7,-7,9,7)
Damen-Einzel, Achtelfinale
Nina Mittelham – Wang Yidi CHN 0:3 (-5,-5,-9)
2. Runde, beste 32
Nina Mittelham – Dora Madarasz HUN 3:1 (-9,8,6,5)
Shan Xiaona – Liu Shiwen CHN 0:3 (-7,-7,-11)
1. Runde, beste 64
Sabine Winter – Sun Yingsha CHN 0:3 (-3,-7,-2)
Petrissa Solja – Suthasini Sawettabut THA 0:3 (-8,-5,-3)
Shan Xiaona – Choi Hyojoo KOR 3:1 (-9,5,7,4)
Han Ying – Mima Ito JPN 1:3 (-3,-5,9,-5)
Nina Mittelham – Mariam Alhodaby EGY 3:1 (-9,4,6,8)
Qualifikation, 3. Runde
Yuan Wan – Li Yu-Jhun TPE 2:3 (8,4,-6,-8,-7)
Qualifikation, 2. Runde
Yuan Wan – Zhang Wangling SGP 3:0 (7,9,7)
Qualifikation, 1. Runde
Yuan Wan – Izabela Lupulesku SRB 3:2 (8,-9,8,-8,6)
Herren-Doppel, Viertelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Robert Gardos/Daniel Habeshohn AUT (10,-11,7,-6,2)
Achtelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu GER – Darko Jorgic SLO/Tomas Polansky CZE 3:1 (-9,6,10,6)
Damen-Doppel, Viertelfinale
Nina Mittelham/Sabine Winter – Ni Xia Lian/Sarah de Nutte LUX 1:3 (11,-7,-10,-8)
Achtelfinale
Nina Mittelham/Sabine Winter – Doo Hoi Kem/ Lee Ho Ching HKG 3:1 (-8,6,7,9)
Gemischtes Doppel, Viertelfinale
Ho Kwan Kit HKG/Nina Mittelham GER – Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan FRA 1:3 (11,-8,-5,-9)
Achtelfinale
Ho Kwan Kit HKG/Nina Mittelham GER – Lubomir Pistej/Barbora Balazova SVK 3:2 (9,-9,3,-8,6)
Dang Qiu GER/Lee Ho ChingHKG – Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan FRA 2:3 (11,-8,8,-6,-9)
Patrick Franziska/Petrissa Solja – Won Chun Ting/Doo Hoi Kem HKG 0:3 (-7,-8,-8)
Das DTTB-Aufgebot beim Singapore Smash (7. bis 20. März)
Herren: Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach)
Damen: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), Petrissa Solja (TSV Langstadt), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside) Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Yuan Wan (SV DJK Kolbermoor)
Betreuung: Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)
Schiedsrichter: Sven Weiland (Stellv. Oberschiedsrichter)