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WER GEWINNT DEN ERSTEN TITEL DES JAHRES ?

Der SV DJK Kolbermoor zählt zu den Topfavoriten auf den Turniersieg, zumal er mit Neuzugang Georgina Pota nach Hannover reisen wird (Bild: Verein).

HANNOVER. Am kommenden Wochenende steigt die mit Spannung erwartete Premiere im deutschen Pokalwettbewerb der Damen: Erstmals werden die gesamten Pokalmeisterschaften kompakt an einem Wochenende ausgetragen. Das Qualifikationsturnier und das Final Four an zwei Tagen in ein und derselben Sporthalle – das gab es noch nie. Am Samstag, den 8. Januar, versuchen in der Sporthalle Hannover-Misburg zwölf Teams, eines der begehrten vier Tickets für das Finalturnier einen Tag später zu lösen, an dem im Lotto Final Four die Entscheidung über den Pokalsieg fällt. Wer wird sich den ersten Titel des Jahres 2022 holen? Zum achten Mal der Favorit ttc berlin eastside, der letzte Saison sogar zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal holte? Oder doch einer der hochkarätigen Herausforderer?

Interessante Gruppen versprechen Spannung und hohes Niveau

So oder so: Wer den Pokal mit nach Hause nehmen will, muss zunächst seine Qualifikationsgruppe gewinnen – und das dürfte für keinen ein Selbstläufer werden, da, bereits im Oktober 2021, vier recht ausgeglichene Gruppen gelost wurden. Allenfalls in Gruppe A könnten die Verhältnisse etwas klarer sein.

Titelverteidiger Berlin führt diese Gruppe an und ist sicher der große Favorit gegen die Teams der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und NSU Neckarsulm. Allerdings gilt Bingen als unberechenbar und hätte Mitte Dezember beim 4:6 im Punktspiel dem ttc eastside um ein Haar ein Bein gestellt, sodass jener diesen Gegner gewiss nicht auf die leichte Schulter nehmen wird. Drittligist Neckarsulm freut sich, dabei zu sein, dürfte aber kaum für eine Sensation sorgen können. Der Hauptstadtklub wird jedenfalls mit einem guten Gefühl nach Niedersachsen fahren: Alle bisherigen drei Final-Four-Turniere dort konnte man nämlich gewinnen. 

Sehr spannend könnte es in Gruppe B zugehen, in der sich der TSV Schwabhausen mit Topspielerin Sabine Winter und der TSV Langstadt mit der Weltranglisten-19. Petrissa Solja ein enges Duell um den Einzug in die Endrunde liefern könnten. Nicht von ungefähr zählen beide zur Spitzengruppe der 1. Bundesliga und haben die erste Halbrunde punkgleich mit 11:3 Zählern abgeschlossen. Unterschätzen darf man aber auch den ehemaligen Erstligisten MTV Tostedt mit Defensiv-Ass Irene Ivancan nicht, der an einem guten Tag vielleicht zum Stolperstein werden könnte. Immerhin zählt der MTV zu den Topteams des Unterhauses und ist hartnäckigster Rivale des aufstiegswilligen TuS Uentrop.

Vorjahresfinalist SV DJK Kolbermoor muss sich für den Einzug ins Final Four in Gruppe C gegen den ESV Weil, der letzte Saison überraschend das Endrundenturnier erreicht hatte, und die Füchse aus Berlin-Reinickendorf durchsetzen. Letzteres sollte gelingen, auch wenn die Füchse in der 3. Liga Nord eine gute Rolle spielen. Doch Weil ist immer schwer auszurechnen, zumal bei Dreiermannschaften. Kolbermoor allerdings wird in hochkarätiger Besetzung anreisen und auch Winterneuzugang Georgina Pota einsetzen.

Gruppe D ist mit Bundesliga-Urgestein SV Böblingen, dem stark aufgestellten Bundesliganeuling TTC 1946 Weinheim und dem ehemaligen Bundesligisten LTTV Leutzscher Füchse im Vorfeld schwer einzuschätzen. Böblingen und Weinheim dürften sich auf Augenhöhe begegnen. In der Liga warten Qianhong Gotsch und Kolleginnen zwar noch auf das erste Erfolgserlebnis, doch bei Dreiermannschaften sind sie mit Gotsch und Annett Kaufmann immer brandgefährlich. Die Füchse aus Leipzig dagegen sind in der Außenseiterrolle und müssen schauen, dass sie den Klassenerhalt im Unterhaus geregelt bekommen, können aber Spielerinnen mit Erstliga-Erfahrung aufbieten.

Wir haben in jeder Gruppe mindestens ein starkes Team und eine gute Chance, vier absolute Spitzenmannschaften beim Final Four am Sonntag zu sehen”, sagt Uwe Rehbein, der für die drei ausrichtenden Vereine TTC Helga Hannover, Badenstedter SC und SG Misburg spricht. Seit der Wiedereinführung der Pokalmeisterschaften im Jahr 2014 findet das Turnier bereits zum vierten Mal in Hannover statt. Für den erfahrenen Turnierorganisator Rehbein, den man mit seinen 77 Jahren durchaus als Grandseigneur des niedersächsischen Tischtennissports bezeichnen darf, ist es seit 1987 sogar schon die 25. nationale oder internationale Veranstaltung, die er mit Helga Hannover ausrichtet. Dass es ein tolles, vorzügliches Pokalturnier wird, ist unter Rehbeins Federführung geradezu garantiert.  

Pokalmodus im TTBL-System

Gespielt wird nach dem TTBL-System mit Dreierteams bis zum dritten Punkt für eine Mannschaft. Die Reihenfolge der Spielerinnen kann frei gewählt werden. Beim Stand von 2:2 entscheidet ein Schlussdoppel, für das die Nummer eins, die bis zu zwei Einzel spielt, nicht nominiert werden kann. Dieses System ist durchaus interessant und attraktiv – es kommt nicht unwesentlich auf ein glückliches Händchen beim Aufstellungspoker an. Für die Damen ist es aber etwas ungewohnt, da es eben nicht dem System in der Liga entspricht. Bei günstig gewählter Aufstellung erhöht es die Chancen der Außenseiter, auch mal einem Großen ein Bein zu stellen. Schon deshalb fährt keine Mannschaft siegesgewiss nach Hannover, auch die Teams nicht, die zur Spitzengruppe in Europas Topliga zählen.

Keine Zuschauer zugelassen – Livestream bei Sportdeutschland.TV

Kommen wir zum einzigen Wermutstropfen: Leider muss das hochkarätige Turnier Corona-bedingt ohne Zuschauer in der Halle über die Bühne gehen, wie am 30. Dezember entschieden wurde.

Es wird bei der Durchführung der Veranstaltung keine Abstriche geben! Alles wird so ablaufen, als wenn unsere Tischtennis-Freunde auf der Tribüne Platz genommen hätten und den Tischtennis-Spitzensport genießen würden“, betont Uwe Rehbein, dem die Entscheidung, die in Übereinstimmung mit dem Gesundheitsamt der Region getroffen wurde, alles andere als leichtgefallen ist. „Ein wenig Hoffnung macht es,  dass die Tischtennis-Fans an beiden Tagen in Sportdeutschland.TV jeweils an zwei Tischen live dabei sein können.“

Turnierbeginn am Samstag wird um 11 Uhr mit der ersten Gruppenrunde sein. Um 13.30 Uhr geht es weiter mit Runde zwei und um 16 Uhr beginnen die letzten vier Partien der Qualifikation, bei denen es besonders heiß hergehen dürfte. Für die Final-Four-Teilnehmer geht es tags darauf um 11 Uhr mit den Halbfinals los. Und ab 14 Uhr steigt der Turnierhöhepunkt mit dem Endspiel um den Deutschen Pokal. Das Qualifikationsturnier wird an zwei Tischen im Livestream bei Sportdeutschland.TV zu sehen sein und alle drei Partien am Sonntag natürlich ebenso.

Mannschaften

Gruppe A

ttc berlin eastside
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim
NSU Neckarsulm 

Gruppe B

TSV Schwabhausen
TSV Langstadt
MTV Tostedt 

Gruppe C

ESV Weil
SV DJK Kolbermoor
Füchse Berlin 

Gruppe D

SV Böblingen
TTC 1946 Weinheim
LTTV Leutzscher Füchse

Spielplan & Livestreams

Samstag

Gruppe A:

11 Uhr: NSU Neckarsulm – ttc berlin eastside

13.30 Uhr: Verlierer Spiel 1 – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim

16 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – Gewinner Spiel 1

Livestream: https://sportdeutschland.tv/deutscher-tischtennis-bund/tisch-1-qualifikationsturnier-damen-pokalmeisterschaften-21-22

Gruppe B:

11 Uhr: TSV Schwabhausen – MTV Tostedt

13.30 Uhr: Verlierer Spiel 1 – TSV Langstadt

16 Uhr: TSV Langstadt – Gewinner Spiel 1

Livestream: https://sportdeutschland.tv/deutscher-tischtennis-bund/tisch-2-qualifikationsturnier-damen-pokalmeisterschaften-21-22

Gruppe C:

11 Uhr: SV DJK Kolbermoor – Füchse Berlin

 

13.30 Uhr: Verlierer Spiel 1 – ESV Weil

 

16 Uhr: ESV Weil – Gewinner Spiel 1

 

Gruppe D:

 

11 Uhr: SV Böblingen – Leutzscher Füchse

 

13.30 Uhr: Verlierer Spiel 1 – TTC Weinheim

 

16 Uhr: TTC Weinheim – Gewinner Spiel 1

Sonntag

11 Uhr: Halbfinale Tisch 1

https://sportdeutschland.tv/deutscher-tischtennis-bund/halbfinale-tisch-1-final-four-damen-pokalmeisterschaften-21-22

11 Uhr: Halbfinale 2 – Tisch 2

https://sportdeutschland.tv/deutscher-tischtennis-bund/halbfinale-tisch-2-final-four-damen-pokalmeisterschaften-21-22

14 Uhr: Finale

https://sportdeutschland.tv/deutscher-tischtennis-bund/finale-final-four-damen-pokalmeisterschaften-21-22

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