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3:0-SIEG ÜBER DIE SLOWAKEI

. . . beim EM-Debüt der 15 Jahre alten Annett Kaufmann / Herren spielen ab 18 Uhr .

3:0-Sieg über die Slowakei beim EM-Debüt der 15 Jahre alten Annett Kaufmann (c) MS

CLUJ-NAPOCA (ROU). Deutschlands Damen haben den kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfall der zweifachen Europameisterin vom Juni, Petrissa Solja, gut verkraftet und sind mit einem blitzsauberen 3:0-Sieg über die Slowakei in die Team-Europameisterschaften im rumänischen Cluj-Napoca gestartet. Dabei gab die 15 Jahre Schülerinnen-Europameisterin Annett Kaufmann ihr Debüt in der Damen-Nationalmannschaft.

Damen-Bundestrainerin Tamara Boros war mehr als nur zufrieden mit ihrem Team: „Ich bin sehr stolz auf die Mädels. Das war ein perfektes Match zum Auftakt mit einem erstklassigen Teamspirit, so wie ich mir das vorgestellt habe. Mein Respekt geht an das ganze Team: Nina, die als Führungsspielerin im ersten Match für die wichtige Führung gesorgt hat. Sabine, wie sie trotz einer Erkältung ihr bestes Tischtennis für die Mannschaft gespielt hat. Und natürlich auch für Annett, die bei ihrem Debüt für die Damen-Mannschaft absolut überzeugt hat.“

Premiere für 15-jährige Annett Kaufmann im Damen-Team

Gegen die Nummer 17 der europäischen Mannschaftsrangliste kam die erst 15-jährige Annett Kaufmann an Position drei zu ihrer Premiere im Nationaltrikot der Damen. Die dreifache U15-Europameisterin setzte ohne Satzverlust den Schlusspunkt der Partie gegen die fünf Jahre ältere und ganze 703 Ränge über ihr in der Weltrangliste platzierte Ema Labosova (Nr. 335). Die Bundesligaspielerin aus Böblingen freute sich über ihr gelungenes Debüt: „Ich bin natürlich sehr nervös gewesen. Das ist eine ganz andere Atmosphäre und Situation als bei den Jugendlichen. Und ich wollte natürlich unbedingt gewinnen, da war die Anspannung schon groß. Ich bin jedenfalls stolz und froh, dass ich direkt im ersten Spiel einen Punkt für das Team beisteuern konnte.“ Bundestrainerin Boros hatte das Talent ganz bewusst ins kalte Wasser geworfen: „Ich habe Annett eine Chance gegeben, weil sie eines der Talente der Zukunft für das deutsche Tischtennis ist. Sie muss die Erfahrung machen, wie es ist, bei einem großen Damenturnier für Deutschland und für das Nationalteam zu spielen. Das hat sie heute sehr gut gemacht.“

Neue Führungsrolle für Nina Mittelham

Zuvor hatten die Europe-Top-16-Gewinnerin und amtierende Deutsche Meisterin Nina Mittelham sowie EM-Doppel-Finalistin Sabine Winter die 2:0-Führung für die Mannschaft eingespielt und damit etwas Druck von den Schultern des Teenagers genommen. Im ersten Einzel von Nina Mittelham gab der knappe Gewinn des dritten Satzes gegen Tatiana Kukulkova dem Match die entscheidende Richtung. Die 24-jährige Mittelham, nach dem Ausfall Soljas erstmals die Führungsspielerin in der Nationalmannschaft atmete anschließend erleichtert auf: „Als Führungsspielerin muss man vorangehen, aber ganz zufrieden mit meiner Leistung war ich heute noch nicht. Solch eine Situation wie jetzt hatte ich zuletzt im Jugendbereich, deshalb habe ich mir auch vor dem Match viel Druck gemacht. Ich kann sicherlich besser spielen als heute. Ich bin froh, dass Sabine super gespielt und auch Annett ihre Sache bei ihrem Debüt sehr gut gemacht hat, sodass wir 3:0 gewinnen konnten.“ Mittelham blickt optimistisch voraus: „Für das erste Match sind wir zufrieden, aber gegen Spanien müssen wir wieder sehr gut spielen oder noch besser als heute. Ich glaube, sie sind trotz ihrer Niederlage gestern gefährlicher als die Slowakei.“

Starker Auftritt von Sabine Winter

Eine starken Auftritt hatte die seit gestern 29 Jahre alte Sabine Winter, die der gestern gegen Spanien zweimal erfolgreichen Spitzenspielerin Barbora Balazova trotz einer Erkältung nicht die Spur einer Chance ließ: „Es war ein gutes Spiel gegen Balazova, in dem ich wenige leichte Fehler gemacht habe. Ich bin sehr froh, dass ich mit meinem Sieg und der 2:0-Führung für uns ein frühes Break herausholen konnte. Wir haben nun eine sehr gute Ausgangsposition für das Match gegen Spanien. Wir werden konzentriert in das Spiel gehen und wollen mit einem Sieg in das Viertelfinale einziehen.“

Gegen Spanien soll der zweite Sieg her

Im zweiten Gruppenspiel trifft das Team von Bundestrainerin Tamara Boros, das von der diesjährigen DM-Finalistin Chantal Mantz ergänzt wird, am Donnerstag um 12 Uhr auf Spanien. Die Nummer 15 der Mannschafts-Setzliste war zu EM-Beginn am Dienstag der Slowakei mit 1:3 unterlegen. Aus den acht Vorrundengruppen ziehen nur die Erstplatzierten ins Viertelfinale ein. Boros traut ihrem Team noch eine Menge in Rumänien zu: „Gegen Spanien morgen werden wir wieder versuchen, auf den Moment fit zu sein. Ich glaube fest daran, dass unsere Mannschaft bei diesem Turnier über die Gruppe hinaus erfolgreich spielen kann.“

Damen ohne Solja, Han und Shan / Herren um 18 Uhr

Neben der ausgefallenen Solja verzichtet Team Deutschland auf deren diesjährige Olympia-Teamkolleginnen Han Ying und Shan Xiaona. Deutschlands Herren, die in Rumänien ohne Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov antreten, starten um 18 Uhr ins EM-Turnier. Sie treffen auf die Ukraine, die am Dienstag Belarus – ohne den langjährigen Starspieler Vladimir Samsonov, der seine Nationalteamkarriere beendet hat – mit 3:2 besiegen konnte.

Damen: Deutschland – Slowakei 3:0

Nina Mittelham – Tatiana Kukulkova 3:1 (7,-9,9,4)
Sabine Winter – Barbora Balazova 3:0 (3,8,3)
Annett Kaufmann – Ema Labosova 3:0 (8,11,3)

EM-Zeitplan und Auslosung in der Übersicht

Rumänien liegt in der Zone mit osteuropäischer Sommerzeit und ist Deutschland eine Stunde voraus. Alle hier angegebenen Zeiten entsprechen der mitteleuropäischen Sommerzeit.


Dienstag, 28. September
1. Gruppenspiel Damen und Herren
Damen, Gruppe A: Spanien – Slowakei 1:3
Maria Xiao – Tatiana Kukulkova 3:0 (11,8,4)
Galia Dvorak – Barbora Balazova 0:3 (-5,-7,-2)
Sofia-Xuan Zhang – Ema Labosova 0:3 (-7,-11,-8)
Maria Xiao – Barbora Balazova 1:3 (-10,4,-6,-5)


Herren, Gruppe A: Belarus – Ukraine 2:3
Pavel Platonov – Yevhen Pryshchepa 3:1 (7,9,-8,6)
Aleksandr Khanin – Yaroslav Zhmudenko 0:3 (-7,-4,-9)
Gleb Shamruk – Anton Limonov 3:2 (-7,10,-2,5,9)
Aleksandr Khanin – Yevhen Pryshchepa 2:3 (8,-7,6,-4,-3)
Pavel Platonov – Yaroslav Zhmudenko 2:3 (-4,5,-9,13,-8)

Mittwoch, 29. September
2. Gruppenspiel Damen und Herren

Damen: Deutschland – Slowakei 3:0
Nina Mittelham – Tatiana Kukulkova 3:1 (7,-9,9,4)
Sabine Winter – Barbora Balazova 3:0 (3,8,3)
Annett Kaufmann – Ema Labosova 3:0 (8,11,3)

Herren: Deutschland – Ukraine, 18 Uhr MESZ, Tisch 1

Donnerstag, 30. September
3. Gruppenspiel Damen und Herren
Damen: Deutschland – Spanien, 12 Uhr MESZ, Tisch 2
Herren: Deutschland – Belarus, 18 Uhr MESZ, Tisch 2

Freitag, 1. Oktober
Viertelfinale Damen ab 9, 12 und 17.30 Uhr
Viertelfinale Herren ab 9, 15 und 17.30 Uhr

Samstag, 2. Oktober
Halbfinale Damen ab 9 und 15 Uhr
Halbfinale Herren ab 12 und 18 Uhr


Sonntag, 3. Oktober
Finale Damen, 12 Uhr
Finale Herren, 15.30 Uhr

Gruppeneinteilungen

Damen
Gruppe A:
Deutschland, Spanien, Slowakei
Gruppe B: Rumänien, Italien, Belgien
Gruppe C: Österreich, Belarus, Serbien
Gruppe D: Ukraine, Tschechien, Slowenien
Gruppe E: Ungarn, Portugal, Kroatien
Gruppe F: Polen, Schweden, England
Gruppe G: Russland, Luxemburg, Griechenland
Gruppe H: Niederlande, Frankreich, Türkei

Herren,

Gruppe A: Deutschland, Belarus, Ukraine

Gruppe B: Schweden, Belgien, Griechenland

Gruppe C: England, Slowakei, Serbien

Gruppe D: Österreich, Polen, Spanien

Gruppe E: Portugal, Dänemark, Türkei

Gruppe F: Frankreich, Russland, Niederlande

Gruppe G: Kroatien, Tschechien, Italien, Ungarn

Gruppe H: Slowenien, Rumänien, Luxemburg, Finnland

Und so wird gespielt

Modus
Die Endrunde dieser EM wird mit 24 Damen- und 26 Herren-Teams mit einer Gruppenphase, gefolgt von der K.-o.-Runde ausgetragen. Bei den Damen sind es acht Dreier-Gruppen, bei den Herren sechs Dreier- und zwei Vierer-Gruppen. Nur die jeweiligen Gruppensieger erreichen die Hauptrunde, die mit dem Viertelfinale beginnt. Bis zum Titelgewinn muss eine Mannschaft also fünf Spiele absolvieren, davon zwei in der Gruppe. Die Mannschaften in den Herren-Gruppen G und H sogar eines mehr.

Deutschlands Herren sind Titelverteidiger und als höchste europäische Mannschaft in der Weltrangliste der Kalenderwoche 35 (Ende August) als Kopf der Gruppe A gesetzt, deren Sieger im Viertelfinale Position eins einnehmen wird. An Position acht, ans andere Ende des Hauptfeldes, kommt der Gewinner der Gruppe B. Die DTTB-Damen sind als Topgesetzte ebenfalls der Kopf der Gruppe A.

Spielsystem
Gespielt wird im Mannschaftswettbewerb mit maximal fünf Einzeln bis zum dritten Gewinnpunkt eines Teams (Spielreihenfolge: A1 – B2, A2 – B1, A3 – B3, A1 – B1, A2 – B2). Alle Begegnungen werden auf drei Gewinnsätze gespielt. Vor Beginn des dritten Einzels darf der Mannschaftskapitän/Trainer seine Nummer eins oder zwei gegen einen vierten Spieler austauschen.

Das Aufgebot des DTTB

Herren

  • Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 15)
  • Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, WR: 36)
  • Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 42)
  • Dang Qiu (Borussia Düsseldorf, WR: 52)
  • Kay Stumper (TTC Neu-Ulm, WR: 669, WR 19: 2)

Damen

  • Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 33)
  • Sabine Winter (TSV Schwabhausen, WR: 117)
  • Chantal Mantz (TSV 1909 Langstadt, WR: 198)
  • Annett Kaufmann (SV Böblingen, WR: 1038 / WR U15: 2)

Sportliche Leitung / Trainer-Team

  • Richard Prause (Sportdirektor)
  • Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer)
  • Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin)
  • Lars Hielscher (Bundesstützpunkttrainer, Assistenztrainer Herren)
  • Wan Guohui (Trainer Deutsches Tischtennis-Internat)
  • Sascha Nimtz (Wissenschaftliche Betreuung, IAT Leipzig)

Medizinische Abteilung

  • Dr. Thomas Garn (Mannschaftsarzt, Düsseldorf)
  • Joachim Först (Physiotherapeut)
  • Annette Zischka (Physiotherapeutin, Olympiastützpunkt Hessen)

Organisatorische Leitung
Kolja Rottmann 

Schiedsrichter
Gert Selig (Waldalgesheim)​

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