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NINA MITTELHAM UND DANG QUI WEHREN VIER MATCHBÄLLE AB . . .

. . .  und greifen um 21 Uhr nach Gold / Drei DTTB-Doppel im Viertelfinale

WARSCHAU. Nina Mittelham und Dang Qiu greifen bei den Europameisterschaften in Warschau nach dem Titel im Gemischten Doppel. In einem ebenso hochklassigen wie spannenden Halbfinalkrimi setzten sich die Deutschen nach Abwehr von vier Matchbällen gegen Frankreichs Ex-Europameister Emmanuel Lebesson und dessen Partnerin Yuan Jia Nan mit 13:11 im Entscheidungssatz durch. Im Endspiel heute Abend um 21 Uhr treffen Qiu/Mittelham nun auf die topgesetzten Slowenen Lubomir Pistej/Barbora Balazova. Außerdem erreichten am Vormittag drei DTTB-Doppel das Viertelfinale. Derzeit laufen die Zweitrundenspiele im Damen- und Herren-Einzel (zum Ende des Tages erhalten Sie einen Bericht über die Einzelwettbewerbe und das Mixed-Finale).

Kein Halbfinale für schwache Nerven

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Mit 14:12 und 11:7 erarbeiteten sich die stark auftrumpfenden Deutschen einen verdienten 2:0-Satzvorsprung, dann wechselte nach einem Kantenball von Yuan Jia Nan Mitte des dritten Durchgangs plötzlich das Momentum. Nina Mittelham schildert: „Wir haben stark angefangen, aber nach diesem Ball war auf einmal irgendwie unser Rhythmus verschwunden und das Spiel hat sich gedreht.“ Mit 11:4 und 11:5 schafften die Franzosen den Ausgleich. „Bei einem solch ausgeglichenen Spielverlauf lief schon da alles darauf hinaus, dass es nachher 10:10 im Entscheidungsssatz steht, und so war es dann auch“, erklärte Penholderass Dang Qiu nach dem Match.

Zuvor jedoch mussten beide Doppel noch durch das für einen Entscheidungssatz typische Wechselbad der Gefühle. 4:2 führte das DTTB-Duo nach starkem Start, doch die zweiköpfige equiple tricolore eroberte sich schon zur Satzmitte die Führung zurück und baute diese bis zum 10:6 noch aus. Doch Nina Mittelham und Dang Qiu waren längst im Tunnel, kämpften sich Punkt um Punkt heran, wehrten die vier Matchbälle ab und nutzen kurz darauf selbst ihren zweiten zum 13:11-Erfolg.

Mit dem Finaleinzug allein sind die Deutschen, die schon gestern mit den Rumänen Ovidiu Ionescu/Bernadette Szocs einen Titelaspiranten ausgeschaltet hatten, aber noch nicht zufrieden. Nach einem 3:2-Sieg über die Franzosen Simon Gauzy/Prithika Pavade, die gestern überraschend die WM Dritten Patrick Franziska/Petrissa Solja ausgeschaltet hatten, warten nun heute Abend um 21 Uhr im Endspiel die topgesetzten Slowenen Lubomir Pistej/Barbora Balazova auf die DTTB-Asse. Nina Mittelham und Dang Qiu sind sich einig: „Das wird ein offenes Match. Bei der WM in Budapest 2019 haben wir einmal sehr knapp verloren, in der World Tour haben wir einmal gewonnen.“

Im Doppel mit starken Auftritten ins Viertelfinale

Der DTTB wird am Samstag dreimal im Viertelfinale der Doppel-Wettbewerbe vertreten sein. Die Damen-Duos Petrissa Solja/Shan Xiaona und Nina Mittelham/Sabine spielen nach Glanzvorstellungen gegen starke Kontrahenten ebenso um Edelmetall wie das Herren-Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu, das heute nur wenig gefordert wurde.

Petrissa Solja und Shan Xiaona untermauerten am Vormittag ihre Ansprüche auf den Titel und ließen den Topgesetzten Barbora Balazova/Hana Matelova nicht den Hauch einer Chance. Die EM-Zweiten von 2016 hatten gegen die einespielte slowakisch-tschechische Kombination das Match zu jeder Zeit unter Kontrolle. Petrissa Solja kommentierte das 11:4, 11:7 und 11:4 anschließend sehr zufrieden: „Das ist ein super Ergebnis gegen dieses wirklich sehr starke Doppel. Wir haben den beiden heute praktisch keine Chance gelassen, selbst zu punkten. Wir waren im Aufschlag-Rückschlag-Bereich sehr gut und haben es außerdem geschafft, aktiv das Match zu bestimmen.“ Am Samstag spielen die Deutschen nun um 10 Uhr gegen die Luxemburgerinnen Ni Xia Lian/Sarah de Nutte um den Einzug in die Medaillenränge.

Nur noch einen Sieg von ihrer ersten gemeinsamen EM-Medaille im Doppel entfernt sind auch Nina Mittelham und Sabine Winter, die gegen die Rumäniens Weltklasseduo Daniela Dodean Monteiro/Elizabeta Samara eine starke Vorstellung zeigten. Beim 11:7, 7:11, 11:7 und 11:6 waren die Deutschen den Europameisterinnen von 2009 und 2012 in allen Belangen überlegen. Während Mittelham sich unmittelbar nach dem Match auf ihr Halbfinale im Mixed mit Qiu Dang vorbereitete, kommentierte eine zufriedene Sabine Winter den Erfolg gegenüber den Medienvertretern: „Wir haben das heute gut gemacht. Wir haben taktisch von Anfang sehr gut gespielt und die richtigen Laufwege gehabt. Wir hatten Respekt vor den beiden, wussten aber auch, dass wir eine sehr gute Chance haben. Nina und ich sind ein starkes Doppel und können hier gegen jeden gewinnen, wenn wir unsere beste Leistung abrufen.“ Winter, Europameisterin in dieser Disziplin 2013 und 2016 und die Titelverteidigerin Mittelham, die 2018 mit Kristin Lang gewonnen hatte, spielen nun am Samstag um 10 Uhr gegen die niederländisch-ungarische Kombination Britt Eerland/Georgina Pota um den Einzug in das Halbfinale.

Seiner Favoritenrolle wurden das Herren-Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu gegen die Finnen Benedek Olah/Alex Naumi gerecht. Benedikt Duda sprach nach dem klaren 3:0-Erfolg von einer soliden Leistung: „Das war relativ einfach für uns: Die Finnen haben sehr viel riskiert, aber doch wenig getroffen.“ Der Bergneustädter weiß allerdings, dass dies im Viertelfinale am Samstag um 10.35 Uhr anders aussehen wird. Dann wartet mit Maxim Grebnev/Lev Katsman ein gefährlicher Gegner auf die Deutschen. Die jungen Russen warfen im Achtelfinale überraschend Schwedens Weltklassedoppel Mattias Falck/Kristian Karlsson in fünf Sätzen aus dem Rennen: „Wir hatten eher mit Falck/Karlsson gerechnet, aber Grebnev/Katsmann sind ein genauso schwerer Gegner. Wir werden uns sicher bis morgen etwas einfallen lassen.“

DIE SPIELE UND ERGEBNISSE AM FREITAG

Gemischtes Doppel, Halbfinale
Dang Qiu/Nina Mittelham – Emmanuel Lebesson/Yuan Jia Nan FRA 3:2 (12,7,-4,-5,11)
Lubomir Pistej/Barbora Balazova SVK – Simon Gauzy/Prithika Pavade FRA 3:2 (7,-9,-7,11,4)
Finale
21 Uhr: Dang Qiu/Nina Mittelham – Lubomir Pistej/Barbora Balazova SVK

Damen-Doppel, Achtelfinale
Shan Xiaona/Petrissa Solja – Barbora Balazova SVK/Hana Matalova CZE 3:0 (4,7,4)
Nina Mittelham/Sabine Winter – Elizabeta Samara/Daniela Dodean Monteiro ROU 3:1 (7,-7,7,6)
Herren-Doppel, Achtelfinale
Benedikt Duda/Dang Qiu – Benedek Olah/Alex Naumi FIN 3:0 (9,7,6)

Die Spiele am Samstag
Damen-Doppel, Viertelfinale
10.00 Uhr: Shan Xiaona/Petrissa Solja – Ni Xia Lian/Sarah de Nutte LUX
10.00 Uhr: Nina Mittelham/Sabine Winter – Britt Eerland NED/Georgina Pota HUN
Herren-Doppel, Viertelfinale
10.35: Benedikt Duda/Dang Qiu – Maxim Grebnev/Lev Katsman RUS

Das EM-Aufgebot des DTTB


Herren
Dimitrij Ovtcharov (Weltrangliste: 9, Fakel Gazprom Orenburg, Russland), Timo Boll (WR: 11, Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (WR: 16, 1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (WR: 35, TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (WR: 41, TTC Schwalbe Bergneustadt), Dang Qiu (WR: 52: aktuelle Saison: ASV Grünwettersbach, neue Saison: Borussia Düsseldorf).

Damen
Petrissa Solja (WR: 20, TSV Langstadt), Han Ying (WR: 22, KTS Enea Siarka Tarnobrzeg, Polen), Nina Mittelham (WR: 39, ttc berlin eastside), Shan Xiaona (WR: 41, ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Schwabhausen, WR: 126)

Die Deutschen starten in folgenden Konkurrenzen
Herren-Einzel: Ovtcharov, Boll, Franziska, Filus, Duda
Damen-Einzel: Solja, Han, Mittelham, Shan, Winter
Herren-Doppel: Boll/Franziska, Duda/Qiu
Damen-Doppel: Solja/Shan, Mittelham/Winter
Mixed: Franziska/Solja, Qiu/Mittelham

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