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JUNGES STARKES TEAM KÄMPFT UM AUFSTIEG

7er-Bundestrainer Pablo Feijó vor Start in World Rugby Challenger

HEIDELBERG. Am kommenden Wochenende (1./2. März) nimmt das deutsche 7er-Rugbynationalteam der Männer beim World Rugby Challenger im südafrikanischen Kapstadt erneut Anlauf auf die lang ersehnte Qualifikation zu Sevens World Series. Bundestrainer Pablo Feijó muss auf einige verletzte Spieler verzichten, ist also mit einem jungen und talentierten Team am Start. Doch an den Zielen hat sich für das Wolfpack nichts geändert, wie der 42-jährige Spanier im Interview unterstreicht.

Pablo, ein neues Jahr, ein neuer Modus, einige neue Kontrahenten:

Mit welchen Zielen geht unser Team in die anstehende Challenger-Turnierserie?
Das ist richtig, es ist vieles neu. Aber unsere Ziele sind grundsätzlich gleich geblieben. Das Hauptziel ist natürlich, sich wieder für das Aufstiegs-Relegationsturnier zu qualifizieren, das diesmal in Los Angeles stattfinden wird. Dafür brauchen wir in Kapstadt zwei gute Turniere – für eine gute Ausgangsposition, und um zu sehen, dass all das auch gut funktioniert, was wir in den letzten fünf Monaten hart erarbeitet und trainiert haben. Aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle ist das Team für die beiden ersten Turniere in Kapstadt noch jünger geworden, als es das im vergangenen Jahr ohnehin schon war.

Kann das zu einem Problem werden?
Unser Team ist stark, aber wirklich jung, das stimmt. Und naturgemäß fehlt es gerade den jungen Spielern nach wie vor an Erfahrung. Aber wenn wir den Druck gut kanalisieren und unsere Nerven behalten, dann können wir unser Ziel auch erreichen. Wir befinden uns noch immer mitten im Umbruch, und leider ist unsere Personaldecke nicht so dick, um Ausfälle von so wichtigen Spielern wie Ben Ellermann oder Anton Gleitze ohne Weiteres kompensieren zu können. Aber wir haben einige talentierte Spieler dazubekommen, die jetzt eben Erfahrungen auf diesem hohen Niveau sammeln müssen, um ein richtig gutes Team zu bilden. In den letzten Jahren hat es mit unseren jungen Spielern ja schon gut funktioniert. Apropos Druck: Der neue Modus verzeiht praktisch keine Ausrutscher.

Das bedeutet: Druck vom ersten Spiel an. Ist das Team dem gewachsen?
Der neue Modus sorgt schon für mehr Druck, denn nur der Gruppenerste zieht direkt ins Halbfinale ein. Aber eigentlich ändert sich für uns nicht viel am Fokus. Ich denke, das ist sogar gut für uns. Wir müssen aber wirklich in jedem Spiel von Beginn an wach und bereit sein und voll abliefern. Gelingt das nicht, müssen wir das unter Umständen teuer bezahlen.

Welchen Eindruck haben Sie und das Trainerteam jetzt, wo die Vorbereitung abgeschlossen ist und es für das Team endlich losgeht?
Wir sind wirklich glücklich mit der Performance und der Entwicklung in den letzten Monaten. Die erfahrenen Spieler helfen den jungen dabei, sich so schnell wie möglich zu akklimatisieren und weiter zu entwickeln. Aber natürlich befinden wir uns nach wie vor in einem Prozess: Es geht darum, das bestehende Team bestmöglich auf die Herausforderungen vorzubereiten, und wir sind weiterhin dabei, neue Spieler für unser Programm zu gewinnen und sie schnellstmöglich auf das Niveau unseres Topteams zu bringen. Neben den sportlichen Zielen ist es aber auch wichtig, dass die jungen Spieler aus den Erfahrungen lernen, auch aus den Fehlern, die sie zweifelsohne machen werden.

Rugby Deutschland ist jetzt schon mehrfach – zum Teil auch denkbar knapp – am Aufstieg in die Weltserie gescheitert. Die Fans erhoffen sich Duelle mit Neuseeland, Südafrika oder Australien.

Wie stehen absehbar die Chancen darauf?
Zunächst einmal hat man im letzten Jahr schon gesehen, wie das Niveau im Challenger durch die Verkleinerung des Starterfeldes in der Weltserie merklich gestiegen ist. Es gibt einige Teams, die sich berechtigte Hoffnungen auf die Weltserie machen können. Dazu gehören auch wir wieder. Und unsere Jungs werden alles geben, um am Ende in L.A. wieder um den Aufstieg mitspielen zu können. Unabhängig davon: Ja, wir haben jetzt ein sehr junges Team,und die jungen Spieler brauchen sicher auch noch eine Zeit, um zu Topspielern zu reifen. Aber mindestens für die nächsten sechs bis acht Jahre ist 7er-Rugby in Deutschland wirklich sexy. Wir bauen gerade eine starke Basis für die Zukunft. Aber: Ich bin wirklich aufgeregt und gespannt, zu was sie jetzt in Kapstadt, in Krakau und dann hoffentlich in L.A. schon in der Lage sind.

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