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HEIMNIEDERLAGE FÜR SCHWARZE ADLER GEGEN SCHWEIZ

Rugby Europe Trophy, in Heidelberg: Deutschland – Schweiz 20:33 (20:16) \\ DRV

HANNOVER. Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft unter dem neuen Trainerteam Melvine Smith und Byron Schmidt hat im dritten Spiel der Rugby Europe Trophy vor allem in der Deutlichkeit etwas überraschend die zweite Niederlage hinnehmen müssen. In Heidelberg unterlagen die Schwarzen Adler vor knapp 3000 Zuschauern dem Team aus der Schweiz mit 20:33 (20:16).

Deutschland verschlief den Beginn, zeigte dann aber im ersten Durchgang eine gute Leistung, die auch die Führung nach 40 Minuten brachte. Doch nach dem Seitenwechsel hatte die DRV XV – wie schon Ende des letzten Jahres beim letzten Spiel gegen die Niederlande – nichts mehr zuzusetzen und unterlagen schlussendlich auch nicht unverdient.

Natürlich hatten wir uns das anders vorgestellt“ gestand Nationaltrainer Melvine Smith nach dem Spiel. „Wir konnten nicht dominant sein, wir wollten

das Spiel eigentlich anders aufziehen. Aber die Schweizer haben uns tatsächlich etwas überrumpelt mit ihrem Sturm und vor allem mit dem Paket. Das konnten wir heute nicht richtig annehmen. Wir hatten eigentlich genügend Ballbesitz, konnten den aber aufgrund von leichten Fehlern und Ballverlusten nicht verwerten. Wir sind etwas enttäuscht und sicher noch nicht da, wo wir sein wollen, aber heute war die Schweiz etwas schlauer, etwas besser.“

Deutschland kam nicht gut ins Spiel, hatte zu Beginn in der Verteidigung einige Probleme gegen druckvoll aufspielende Schweizer, die in der Anfangsphase das Spiel machten und folgerichtig auch in Führung gingen. Simon Perrod nutzte die erste Chance auf Punkte mit einem Straftritt zum 3:0 für die Gäste (7.). Deutschland fand weiter keinen Weg ins Spiel und musste nach einer

knappen Viertelstunde und einer Gelben Karte für Kapitän Jörn Schröder sogar in Unterzahl weiterspielen. Kurz zuvor hatte man noch Glück gehabt, dass das Zusammenspiel der Schweizer nach einem Überkick nahe des deutschen Malfelds nicht funktionierte. Aber in Überzahl sorgte das ohnehin stärkere Schweizer Paket für den ersten Versuch, den Ludovic Paruisset legte und Perrod sicher zum 0:10 aus DRV-Sicht erhöhte (16.).

In der 19. Minute holte Deutschland einen Straftritt in guter Position, und Niklas Hohl brachte die ersten drei Punkte für die Schwarzen Adler auf die Anzeigetafel. Das schien ein wenig Schwung zu geben, allerdings tat sich die deutsche Verteidigung weiterhin schwer und gab Straftritte weg, von denen Simon Perrod einen weiteren zum 3:13 zu nutzen wusste (24.).

Doch die Schweizer machten auch Fehler: So konnte Robert Lehmann in der 25. Minute einen Kick blocken, der ins Schweizer Malfeld trudelte, wo Johannes Schreieck ihn für den ersten DRVVersuch erlaufen konnte, den Niklas Hohl auch zum 10:13 erhöhte. Es brauchte also auch ein wenig Glück, aber das erarbeitete sich das deutsche Team jetzt auch – ebenso wie die erste Führung: Pierre Mathurin fand aus dem Ruck heraus Luke Wakefield, der die Lücke fand und sich mit langen Armen an den Stangen ins Malfeld warf. Die Erhöhung für Niklas Hohl Formsache – 17:13 für die Adler (32.). Der Schweizer Kicker Perrod verkürzte noch mal per Straftritt (36.), aber Deutschland war jetzt deutlich besser im Spiel als noch zu Beginn und hatte etwas Pech, als Diesmal Felix Lammers einen Kick blocken konnte, selbst nachsetzte, den Ball aber Zentimeter vor der Mallinie nach vorn fallen ließ (38.). Die Adler blieben druckvoll, verloren den Ball jedoch in einem Tackle, das allerdings nicht sauber war und deshalb zu einem Straftritt vor den Stangen führte, den Niklas Hohl sicher zum 20:16-Halbzeitstand verwertete.

Die Schweizer erwischten wieder den besseren Start, konnten aber die Chance zum Versuch nicht nutzen (44.). Aber Deutschland erlaubte sich in dieser Phase bei teils stürmischem Wind gerade im Kickspiel einige unnötige Fehler, die die Gäste zu nutzen wussten. In der 51. Minute formierte sich nach einer Gasse das starke Schweizer Paket, das mit dem Ball in der Hand von Nicolas Mousties bis ins Malfeld schob (48.). Der souveräne Kicker Perrod traf den Erhöhungskick ebenso

sicher wie kurz zuvor einen weiteren Straftritt. Wieder hatten die Eidgenossen die ersten zehn Punkte im zweiten Durchgang erzielt und lagen also nun mit 26:20 vorn.

Diesmal konnte Deutschland danach nicht zurückschlagen. Die Partie wurde jetzt etwas zerfahrener, aber die Schweizer blieben das bessere Team, während das deutsche nicht über gute Ansätze hinweg kam. Die Gäste versuchten es immer wieder über ihr Sturmspiel, und das brachte die nächsten Punkte: Wieder formierte sich in der 65. Minute das Paket, das Vincent Vial mit dem Ball zum neuerlich erhöhten Versuch schob. Die Schwarzen Adler fanden nicht zurück zu ihrem

Spiel, dass zum Ende des ersten Durchgangs die Führung gebracht hatte. Stattdessen gab es erneut Straftritt für Eidgenosse Perrod, der den Ball diesmal allerdings ans Gestänge trat (68.).

In der Schlussphase gab es für die Schwarzen Adler zwar noch einmal die Chance auf Ergebniskosmetik, als Niklas Hohl auf der linken Außenbahn durchbrechen konnte. Mit einem guten Überkick wollte er die letzten Verteidiger aussteigen lassen, doch der Ball sprang unglücklich auf und war für Hohl nicht aufzunehmen (79.) – passend zum Tag heute. Stattdessen holte die Schweiz im Gegenzug noch einen Straftritt, der dann allerdings die Partie beim Stand von 20:33 aus deutscher Sicht beendete.

Punkte:

0:3 (7.) Straftritt Simon Perrod (7.)

0:10 (16.) Versuch Ludovic Paruisset & Erhöhung Simon Perrod

3:10 (19.) Straftritt Niklas Hohl

3:13 (24.) Straftritt Simon Perrod

10:13 (25.) Versuch Johannes Schreieck & Erhöhung Niklas Hohl

17:13 (32.) Versuch Luke Wakefield & Erhöhung Niklas Hohl

17:16 (36.) Straftritt Simon Perrod

20:16 (40.) Straftritt Niklas Hohl

—————–

20:19 (48.) Straftritt Simon Perrod

20:26 (51.) Versuch Nicolas Mousties & Erhöhung Simon Perrod

20:33 (65.) Versuch Vincent Vial & Erhöhung Simon Perrod

Aufstellung Deutschland:

1 Jörn Schröder – 2 Marcel Becker (69. Kelvin de Bruyn) – 3 Paul Schüle (60. Samy Füchsel) – 4 Hassan Rayan – 5 Robert Lehmann – 6 Etienne Du Plessis (44. Onisimo Seremaia) – 7 Johannes Schreieck – 8 Nicolas Rinklin – 9 Pierre Mathurin – 10 Daniel Koch (66. Leonard Becker) – 11 Joshua Tasche – 12 Lukas Deichmann (55. Pascal Fischer) – 13 Luke Wakefield – 14 Felix Lammers – 15 Niklas Hohl

Aufstellung Schweiz:

1 Dominic Gorman (59. Maxime Lucon) – 16 Nathan Pelsy (77. Julien Gaillard) – 3 Vincent Vial (77. Alexandre Grillon) – 4 Tim Vögtli (69. Christian Röhrig) – 5 Corentin Brändlin – 6 Ludovic Paruisset (55. Johnatan Wullschleger) – 7 Nicolas Mousties – 8 Cyril Lin – 9 Simon Perrod – 10 Jules Porcher – 11 Liam Kavanagh (75. Hugh Kisielewski) – 12 Julien Perruchoud – 13 Antoine Cazod – 14 Lucas Heinrich (77. Axel Goudet) – 15 Erwan Meudic (72. Leo Luginbuhl)

Gelbe Karte:

Jörn Schröder (13.) / —

Schiedsrichter: Saba Abulashvili, Sulkhan Chikladze, Gela Lemonjava (GEO)

Zuschauer: 3000

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