- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA

(oben in der Bildmitte und unten links Sebastian Merschel, rechts Matthias Haggenei) (c) RTHC Leverkusen

ESSEN / LEVERKUSEN. (CR) Matthias Haggenei hat auf der traditionsreichen Essener Hügel-Regatta einen beeindruckenden Auftritt hingelegt. Nachdem er auf der Deutschen Kleinbootmeisterschaft nach überstandenen gesundheitlichen Problemen erst ins Wettkampfgeschehen zurückfinden musste und im U23-Leichtgewichts-Einer einen schweren Stand hatte, fand RTHC-Cheftrainer Ralf Müller ähnlich wie im vergangenen Jahr einen erfolgversprechenden Weg im Riemenbereich.

Fortan trainierte Matthias mit Sebastian Merschel (RV Münster), der sich zuvor mit begrenztem Erfolg in der offenen U23-Klasse versucht hatte.
Im Training zeigte sich, dass diese Kombination Potential hat und dass das konsequente Training der vergangenen Wochen richtig war.
Somit ging die Crew in Essen im U23-Leichtgewichtszweier ohne St. an den Start.
Bereits im Vorlauf des Samstags ließen Sebastian und Matthias aufhorchen und qualifizierten sich als Erste für das Finale.

Dort starteten sie bei starkem Gegenwind zunächst verhalten, schoben sich aber als schnellstes Boot auf den zweiten 500 m bis zur Streckenhälfte auf Position 2 vor. Auch bis 1500 m war kein Boot schneller und mit Stehvermögen auf dem letzten Teilstück sicherten sie den zweiten Platz hinter Slowenien ab.
Binnen einer Länge schossen die ersten vier Boote über die Ziellinie, und ganz nebenbei haben Sebastian und Matthias damit die deutschen U23-WM- und EM-Leichtgewichtszweier des Vorjahres entzaubert.

Wer nun dachte, so etwas klappt nur einmal, der wurde am Sonntag eines Besseren belehrt, denn hier ruderten sie bei besseren Bedingungen einen klaren Start-Ziel-Sieg heraus und verwiesen den deutschen U23-EM-Zweier von 2021 auf den zweiten Platz des 6-Boote-Feldes.

Damit ist die Kombination Haggenei/Merschel aktuell der schnellste deutsche U23-Leichtgewichts-Zweier, der sich bei konstanten Leistungen im Saisonverlauf Hoffnungen auf eine internationale Nominierung machen kann.
Das nächste Zwischenziel ist die internationale Regatta in Ratzeburg.


IMG 20220514 WA0004 300x195 - MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA

(oben) Nikita Mohr startete an beiden Tagen im U23-Leichtgewichts-Doppelzweier. Am Samstag ruderte er mit Adrian Reinstädter (Frankfurt) und am Sonntag mit Tim Streib (Speyer).
Im Vorlauf wechselte sich die Crew Reinstädter/Mohr in der Führung mit der Kombination aus Mannheim und Witten ab und belegte den sicheren zweiten Platz.
Im Finale waren dann neben französischen Zweier und einem Senior A (23+)-Boot zwei deutsche U23-Boote schneller und Nikita kam als Fünftes von acht Booten ins Ziel.
Am Sonntag reichte es mit Tim Streib als fünftes Boot im Vorlauf nicht für das Finale.
Nikita ist damit aber weiterhin im Rennen um die Nationalmannschaftsplätze in allen Skull-Bootsklassen.


DSC 0030 300x201 - MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA

(oben rechts: Nikita Mohr und links Adrian Reinstädter)

Christopher Ahn hatte am Samstag in Vorlauf des U23-Vierer ohne mit Jakob Groneik (Bonn), Marcel Schöpf (Ulm) und Sven Liebrich (Nürtingen) einen schweren Stand und erreichte das Finale nicht.
Am Sonntag qualifizierte sich die Crew mit weiteren vier Kollegen für das Finale im Achter.
Dort war unter anderem der neu gebildete Deutschland-Achter unter den Gegnern. Die Crew um Christopher schlug sich achtbar und konnte ein Boot hinter sich lassen.
Für den weiteren Saisonverlauf bestehen durchaus noch Perspektiven. Der nächste Schritt für Christopher wird die zweite Kleinbootüberprüfung sein, die er mit Jakob Groneik bestreitet.

Julius Christ startete mit Henning Köncke (Osnabrück) wie schon auf der Kleinbootmeisterschaft im Zweier ohne Steuermann.

Ausbildungsbedingt mussten beide aber seitdem auf ein gemeinsames Training verzichten und saßen am Vortag der Regatta erstmals wieder zusammen im Boot.
Da die Ausbildung für beide dieses Jahr im Vordergrund steht, starteten sie mit Blick auf die A-Riemen-Nationalmannschaft außer Konkurrenz. Trotzdem galt es natürlich, die Tendenz von Krefeld vor drei Wochen zu bestätigen.
Im Vorlauf des Samstags gelang das trotz des Gegenwindes und einigen Wellengangs recht gut, denn sie mischten über die gesamte Strecke vorn mit und hätten den französischen Zweier mit einem starken Schlussspurt fast noch abgefangen. Es fehlten dazu nur 4/10 Sekunden, aber der Kraftakt war auch nötig, da die ersten fünf Boote in weniger als 1,6 Sekunden, also einer Dreiviertel Bootslänge, ins Ziel fuhren.

Dies rächte sich im Finale etwas, denn neben den schwierigen Bedingungen und dem fehlenden gemeinsamen Training machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar.
Hier reichte es nur für den sechsten Platz von sieben Booten, und besonders schmerzte, dass der Zweier Mark Hinrichs/Tom Tewes (Limburg/München) deutlich schneller war, der es in Krefeld nicht ins A-Finale geschafft hatte.

Es gewann Frankreich mit gut einer Länge vor Österreich.
Am Sonntag gab es durch mehrere Abmeldungen, u.a. Olaf Roggensack/Laurits Follert aus dem Deutschlandachter, nur ein Drei-Boote-Feld.
Neben einem holländischen U23-Boot und Köncke/Christ war auch der österreichische Zweier am Start.

Henning und Julius wollten erst einmal wieder zusammenfinden, nachdem es am Vortag im Finale nicht so „rutschte“ und starteten verhalten.
Nach 1000 m hatten die Österreicher fast zwei Längen Vorsprung und der Rennkommentator begann abzuschweifen, während man im Livestream sah, wie Henning und Julius „Gas“ gaben.

Die dritten 500 m fuhren sie bereits etwas schneller als die Österreicher und zündeten auf den letzten 500 m den Turbo. Damit holten sie mehr als eine Länge auf und im Ziel fehlte nur noch eine halbe Länge (96/100 Sekunden).
Damit schlossen sie die Hügelregatta insgesamt zufriedenstellend ab und fokussieren sich nun auf die wichtigen Prüfungen und den Aufbau der Physis, bevor im Herbst der nächste sportliche Schritt ansteht.
DSC 0012 300x201 - MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA

(Henning Köncke (rechts) und Julius Christ

Für die Parasportler des RTHC und des DRV stand am vergangenen Wochenende ebenfalls der internationale Saisonsauftakt am Lago di Varèse in Gavirate (Italien) an.

Nach der Anreise von Dienstag auf Mittwoch stand an den ersten beiden Tagen die Klassifizierungen der visuellen und physischen Einschränkungen auf dem Tagesplan. Diese wurden erstmals für alle zu klassifizierenden Athlet*innen der DRV Delegation durch Anna Rohde begleitet und unterstützt. Aus Vereinssicht bedeutete dies die Klassifizierung von Miriam Federle und Marc Lembeck, welche beide einen sog. Review Status hatten und somit erneut vorstellig werden mussten. Die Ergebnisse fielen nur teilweise wie geplant aus und werden das Team um Para Bundestrainer Marc Stallberg die nächsten Tage intensiv beschäftigen.
Nach den ersten Trainingseinheiten, bei besten Bedingungen, am Donnerstag und Freitag, sowie den Vorläufen standen am Samstag und Sonntag die jeweiligen Finalläufe an. Hierbei wurden verschiedene Kombinationen getestet. Auch das nicht erwartete Ergebnis bei der Klassifizierung von Miriam Federle führte dazu, dass diese nicht starten konnte und alle PR3 Ruderer*innen maximale Flexibilität beweisen mussten.

Das neu gebildete Duo Dominik Siemenroth und Juliane Benndorf (HRV Böllberg/Halle) ruderte, mit geringer gemeinsamer Trainingszeit, im ersten Finale im PR3Mix2x auf Rang Vier. Am Sonntag belegte Dominik Siemenroth dann zusammen mit Claire Janicki (Mannheimer RV Amicitia) den fünften Rang.
Der PR3Mix4+ mit Susanne Lackner, Claire Janicki, Marc Lembeck, Jan Helmich und Steuerfrau Inga Thöne (Mannheimer RV Amicitia/RTHC Bayer Leverkusen/RC Hansa Dortmund/Ulmer RC Donau) verpasste am Samstag als Vierter das Podium nur knapp. Am Sonntag kam Juliane Benndorf für Claire Janicki ins Boot. Nach 2019 konnte zudem ein neuer deutscher Rekord erzielt werden, welcher dennoch bei dem stark besetzten Feld nicht für einen Podiumsplatz reichte.
„Wir konnten immerhin die Lücke nach vorne etwas schließen, das sollten wir schon mal als Erfolg verbuchen“, so Marc Lembeck.
facebook 1652738339436 6932087028053387084 200x300 - MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA
(2. v.l. Marc Lembeck)

facebook 1652738368812 6932087151262495920 300x225 - MATTHIAS HAGGENEI DOMINIERT AUF DER ESSENER HÜGEL-REGATTA
(2. v.r. Marc Lembeck)

Für Marc Stallberg war es die erste internationale Para Regatta in seiner Funktion als Para Bundestrainer. „Ich war erst einmal beeindruckt von der guten Organisation und der Gemeinschaft auf dem Regattaplatz. Der Teamspirit bei uns war gut und die Ergebnisse sind für den aktuellen Leistungsstand ok – da sind wir auf jedem Fall auf dem richtigen Weg.“
In der Nationenwertung belegte das deutsche Team am Ende Rang Vier.

Beitrags-Navigation

Vorheriger BeitragAusfall Konditionsgymnastik

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag