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ERSTER WETTKAMPFTAG DER RUDER-EM

absehbare sowie überraschenden Ergebnissen - VON Hajo Hollatz

VARESE (ITA) / HANNOVER. Das Wetter am Lago di Varese wollte am heutigen Tag noch nicht so richtig, wie die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes. Der Einstieg in die Europameisterschaft in Varese (Italien) erfolgte daher für das deutsche Team bei bedecktem Himmel mit gelegentlichen Regenschauern. Sechs Boote konnten sich heute bereits das Ticket für die Halbfinalrennen am morgigen Tag sichern, für weitere drei Boote geht es morgen in den Hoffnungslauf. Bereits sechs Boote können sich über ein Finalticket am Sonntag freuen. Etwas überraschend hingegen endete für ein Boot bereits heute der Traum von der Europameisterschaft.

Föster überzeugt im Einer
Die Formkurve von Alexandra Föster (RC Meschede) zeigt weiter nach oben und bestätigt sich auch in ihrem ersten Rennen bei einer A-EM. Nachdem sich Föster vor kurzem in Köln beim internen Ausscheid den Startplatz für Deutschland im Frauen-Einer sicherte, stellte sie auch direkt unter Beweis, warum sie diesen Platz einnimmt. Während die Russin Hanna Prakhatsen der Konkurrenz davon ruderte, wurden die ersehnten Plätze zwei und drei heiß umkämpft. AM Ende setzte sich Föster auf dem dritten Platz ab und zieht damit ins Halbfinale am Samstag ein.

Zeidler über Hoffnungslauf im Halbfinale
Etwas überraschend musste der Welt- und Europameister von 2019, Oliver Zeidler (Donau-RC Ingolstadt), sich den Weg in das Halbfinale über ein weiteres Rennen am Nachmittag im Hoffnungslauf erarbeiten. Sein Vater und Trainer Heino Zeidler gab sich zunächst zuversichtlich: „Die Vorbereitung lief gut, Olli hat im physischen und technischen Bereich gute Fortschritte gemacht. Wir hoffen natürlich, dass er sich im Vorlauf direkt durchsetzt.“ Die Nase vorne jedoch hatte der Grieche Stefanos Ntouskos. Da lediglich der erstplatzierte das direkte Halbfinalticket löst, hieß es für Zeidler sich im Hoffnungslauf am Nachmittag durchzusetzen, was ihm mit Bravour gelang. Mit deutlichem Vorsprung ruderte er nahezu gelassen als erster über die Ziellinie.  

Katrin Thoma muss in den Hoffnungslauf
Für den direkten Weg in das Finale des leichten Frauen-Einer ging es nur über die ersten beiden Plätze. In einem starken Teilnehmerfeld erreichte Katrin Thoma (Frankfurter RG Germania) lediglich den fünften Platz, welcher sie jedoch in den Hoffnungslauf am morgigen Samstag beförderte. Ihr Trainer Marcus Maier zog im Anschluss an das Rennen folgendes Fazit: „Für Katrin ist es natürlich schwierig, sich in der Kürze der Zeit wieder an den Einer zu gewöhnen. Die Platzierung ist nicht ganz zufriedenstellend, in einem jedoch auch harten Teilnehmerfeld. Im Hoffnungslauf morgen wird es sicher nicht einfach – unmöglich ist es aber nicht.“

Joachim Agne auf direktem Weg im Finale
Einen starken Auftritt und ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz setzte Joachim Agne (Akademischer RC Würzburg) am heutigen Vormittag im Leichtgewichts-Einer. Agne löste mit dem ersten Platz eines von zwei Finaltickets für Sonntag. In einem zu Beginn „Kopf an Kopf“ Rennen setzte sich Agne zusammen mit dem Iren Gary o’donovan  am Ende durch.

Manuela Diening schnuppert erste Regatten-Luft
Für Manuela Diening (RV Münster) ist es das erste Rennen bei einer internationalen Regatta. Im Bahnverteilungsrennen und ersten Rennen des Tages, setzte sich die Favoriten Birgit Skarstein deutlich ab. Diening erzielte am Ende einen fünften Platz. Am Sonntag um 10:25 eröffnet Diening für das deutsche Team die A-Finalläufe.

Klemp zieht in das Finale ein
Für den erfahrenen Marcus Klemp (1. Ribnitzer SV 1919) reichte am Ende der 2000 Meter ein verdienter und ungefährdeter zweiter Platz, um am Sonntag im Finale mitzurudern. Mit großer Ruhe und Souveränität reihte sich Klemp hinter Roman Polianskyi  aus der Ukraine ein.

Frauen-Doppelzweier muss in den Hoffnungslauf
Für Leonie Menzel und Annekatrin Thiele (RC Germania Düsseldorf 1904/SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) wird es morgen im Hoffnungslauf noch einmal wegwesend sein, in welchem Finale man sich behaupten wird. Mit einem Abstand von 10 Sekunden auf den zweiten Platz reichte es am heutigen Tage noch nicht für den Einzug in das A-Finale. Die Hoffnung bleibt bestehen, durch eine Platzierung auf den ersten beiden Plätzen im morgigen Rennen.

Männer-Doppelzweier erkämpft sich Halbfinallticket
Marc Weber und Stephan Krüger (Gießener RC ‚Hassia‘ 1906/Frankfurter RG Germania) gingen am heutigen Tage den Weg in das Halbfinale über den Hoffnungslauf. Da im ersten Rennen einzig der erste Platz das Halbfinalticket lösen konnte, benötigte es einen kleinen Umweg über den Hoffnungslauf.

Weber resümierte nach den beiden Rennen: „Die Rennen heute waren ein guter Einstieg in die Saison. Das waren unsere ersten Belastungen über 2000m auf dem Wasser dieses Jahr und dafür sind wir super reingekommen. Wir hatten einen guten Flow und sehen da auch noch viel Potential das in noch mehr Geschwindigkeit zu transferieren. Das wollen wir jetzt in den nächsten Rennen probieren und damit natürlich so weit wie möglich in der Spitze mitfahren, um mit den Rennen eine solide Grundlage für die kommende Saison zu legen.“

M2- durch Leistungssteigerung im Halbfinale
Die beiden Berliner Anton Braun und René Schmela konnten sich am Ende des Tages das Halbfinalticket durch eine Leistungssteigerung erkämpfen. Denn in ihrem ersten Rennen schien für den Männer-Zweier ohne wenig zusammenzukommen. Mit einem enttäuschenden vierten Platz ging es am Nachmittag in den Hoffnungslauf, welcher durch einen dritten Platz den Einzug in das morgige Halbfinale ermöglichte.

LW2x im Halbfinale
Für Katrin Volk und Marie-Louise Dräger (Ulmer RC Donau/Schweriner RG von 1874/75) lief es im leichten Frauen-Doppelzweier nach Maß. Durch einen dritten Platz konnte das Ticket für das anstehende Halbfinale direkt eingelöst werden. Volk und Dräger ruderten dabei lange auf den vorderen Plätzen mit, gaben sich am Ende aber knapp den Niederlanden und Iren geschlagen.

LM2x zielsicher im Halbfinale
Ihrer Favoritenrolle wurden Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) einmal mehr gerecht. In einem knappen Rennen auf den ersten drei Plätzen setzte sich das gut eingefahrene Duo verdient durch. Morgen im Halbfinale können dann bereits die Weichen für das Finale gestellt werden.

W4x mit starkem Auftritt
Franziska Kampmann, Frieda Hämmerling, Carlotta Nwajide und Daniela Schultze (RV Waltrop/ RG Germania e.V. Kiel/DRC Hannover/RC Potsdam) überzeugten direkt in ihrem ersten Rennen und sicherten sich den Einzug in das A-Finale. Im ersten Vorlauf wurde lediglich ein direkter Platz für das Finale vergeben, welcher an den Frauen-Doppelvierer gehen sollte. Nach einem starken Beginn wurde der erste Platz bis zum Schluss verteidigt.

W4- im Hoffnungslauf
Nur die Erstplatzierten konnten sich heute im Vorlauf direkt für das Finale im Frauen-Vierer ohne qualifizieren. Keine leichte Aufgabe für das Quartett um Katja Fuhrmann, Janka Kirstein, Sina Kühne und Isabelle Hübener (Laubegaster RV Dresden/Hannoverscher RC/Dresdner RV/RC Potsdam), die sich in ihrem ersten Rennen sichtlich schwertaten. Bereits auf den ersten 500 Metern musste man die Konkurrenz ziehen lassen, die bis zum Ende nicht mehr eingeholt werden konnte. Mit einem sechsten Platz heißt es nun jedoch für morgen, nochmal alle Kräfte im Hoffnungslauf zu mobilisieren.

M4- muss sich zweimal knapp geschlagen geben
Ganz bitter erwischte es heute den Männer-Vierer ohne, sowohl im Vor- als auch im Hoffnungslauf. Die Crew um Paul Gebauer, Wolf-Niclas Schröder, Maximilian Planer und Felix Wimberger (Potsdamer RC Germania/RU Arkona Berlin/Bernburger RC/Passauer RV) verpasste im Vorlauf den dritten Platz und damit den Einzug in das Halbfinale mit 14 Hundertsteln. Im Hoffnungslauf am Nachmittag sollte es dann ähnlich dramatisch zugehen. Der abermals so wichtige dritte Platz wurde von dem Team von Trainer Tim Schönberg diesmal um 75 Hundertstel verpasst. Damit ist der M4- bereits am heutigen Tage ausgeschieden und muss sich jetzt auf die anstehende Olympia-Qualifikation im Mai in Luzern fokussieren.

Ausbaufähiger Auftakt für die deutschen Achter

W8+:
Mit Russland, England, Italien, Niederlande und Rumänien haben neben dem deutschen Frauen-Achter insgesamt sechs Mannschaften gemeldet. Dadurch kam es heute lediglich zum Bahnverteilungsrennen. Die deutsche Mannschaft um Marie-Cathérine Arnold, Ida Kruse, Frauke Hundeling, Alyssa Meyer, Alexandra Höffgen, Anna Härtl, Melanie Göldner, Sophie Oksche und Steuerfrau Larina Hillemann (Hannoverscher RC/RV Münster/DRC Hannover/RC Tegel/Neusser RV/RC Potsdam/ Donau-RC Ingolstadt/ Lübecker RG v. 1885) blieb auf den ersten 500 Metern in Schlagdistanz zu der Konkurrenz und lieferte sich mit dem Boot aus Italien ein enges Rennen auf der Mittelbahn. Gegen den amtierenden Europameister aus Rumänien blieb, wie auch mit den weiteren Mitstreiterinnen, heute das Nachsehen. Am Sonntag steht nun für die Frauen das Finale an, in dem für das Team um Trainer Tom Morris alles möglich ist.

M8+:
Auch für den Deutschland-Achter stand heute das Bahnverteilungsrennen auf dem Plan. Für Hannes Ocik/Richard Schmidt/Malte Jakschik/Jakob Schneider/Laurits Follert/Olaf Roggensack/Torben Johannesen/Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer (Schweriner RG/RV Treviris Trier/RV Rauxel/RK am Baldeneysee/Crefelder RC/RC Tegel/RC Favorite Hammonia/RC Westfalen Herdecke/Berliner RC) ein guter Zeitpunkt, um direkt ein Ausrufezeichen setzen zu können. Nach 2000 Metern trat jedoch schnell Ernüchterung ein. Das gesetzte Ziel konnte mit einem vierten Platz nicht erreicht werden. Mit einer Leistungssteigerung am Sonntag und der gewohnten Stärke bleibt für den Achter jedoch nach wie vor der Traum vom neunten EM-Sieg in Folge erhalten.

Ausblick auf den zweiten Renntag
Morgen stehen für die deutschen Teams neben weiteren Hoffnungsläufen auch die ersten Halbfinalrennen auf dem Plan. Den Auftakt für Deutschland macht der Männer-Zweier ohne um 10:02 Uhr.

Die Ergebnisse des morgigen Tages findet ihr wieder wie gewohnt auf rudern.de oder auf worldrowing.com. Darüber hinaus wird der Weltverband morgen auch einen Livestream anbieten.

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