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EM-FINALE – MIT NEUN DEUTSCHEN BOOTEN IM A-FINALE

von Hajo Hollatz

Osborne / Rommelmann sichern sich den Platz im A-Finale. Foto: DRV/Derlien

VARESE (ITA) / HANNOVER. Auch am zweiten Renntag bei der Europameisterschaft in Varese, blieb es am Himmel grau und bedeckt. Durch lediglich leichten Wind waren dennoch ausreichende Ruderbedingungen gegeben. Für das deutsche Team standen heute neun Rennen, in Hoffnungs- und Halbfinalläufen an. Am Ende konnten sich weitere drei Boote für die morgigen A-Finals qualifizieren.

Osborne und Rommelmann siegen im Halbfinale
Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) konnten auch heute zeigen, dass mit ihnen ganz weit vorne zu rechnen ist. Durch einen intensiven Start mit Schlagzahlen von 41, setzte sich das Duo bereits früh von der Konkurrenz ab. Nach 500 Metern ist es daher das deutsche Boot, welches auf dem ersten Platz davonzieht. Die Führung wurde anschließend bis zur Ziellinie nicht mehr abgegeben und zwischenzeitig sogar auf eine Bootslänge ausgebaut.

Trainerin Sabine Tschäge sah heute eine Leistungssteigerung im Vergleich zu gestern. „Heute lief es deutlich besser als im Vorlauf gestern. Die Jungs haben es aber auch gut umgesetzt. Wir befinden uns derzeit in einer aufsteigenden Form und wollen morgen natürlich vorne angreifen. Mit den Iren und den Italienern haben wir jedoch auch eine sehr starke Konkurrenz.“

Jason Osborne resümiert zunächst selbstkritisch: „Gestern hatten wir einen schwierigen Einstieg, weil wir es vielleicht sogar auch etwas auf die leichte Schulter genommen haben.“ Und ergänzt: „Daraus haben wir jedoch gelernt und es dann heute taktisch sehr gut umgesetzt, so dass wir natürlich mit dem heutigen Rennen zufrieden sein können. Es lässt uns für morgen hoffen, dass alles drin ist, auch wenn die Konkurrenz insbesondere aus Irland sehr stark ist.“

Katrin Thoma mit Leistungssteigerung
Die Einschätzung von Trainer Marcus Maier, dass es schwer werden könnte, sollte sich leider im heutigen Hoffnungslauf bewahrheiten. Katrin Thoma von der Frankfurter RG Germania musste sich am Ende mit einem fünften Platz begnügen und zieht damit in das B-Finale ein. Die ersten 1000 Meter des Rennens blieben vorerst spannend, ehe sich die starke Konkurrenz aus Irland und Frankreich absetzen konnte.

Maier sieht dennoch positive Ansätze: „Zu gestern war da schon eine deutliche Steigerung zu sehen. Natürlich ist der fünfte Platz jetzt nicht das was wir uns erhofft haben, aber man muss auch nochmal betonen, dass Katrin erst seit kurzem im Einer sitzt.“ Maier ergänzt: „Es war trotzdem heute ein wichtiger Schritt auch um zu sehen, wo wir stehen und jetzt können wir weiter arbeiten und dann von Rennen zu Rennen gucken.“

Menzel / Thiele siegen im Hoffnungslauf
Eine starke Leistung riefen heute Leonie Menzel und Annekatrin Thiele (RC Germania Düsseldorf 1904/SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) ab. Das deutsche Duo gab von Beginn an den Ton an und setzte sich frühzeitig auf dem ersten Platz fest. Auch im Zieleinlauf änderte sich daran nichts, so dass morgen das A-Finale ansteht.

Trainer Thomas Affeldt gab nach dem Rennen einen Ausblick auf morgen: „Heute war deutlich zu erkennen, dass wir konstanter gefahren sind als gestern und wir damit eine gute Entwicklung hingelegt haben. Im morgigen Rennen sind sicherlich Rumänien und die Niederlande als Favoriten zu sehen. Wir werden aber selbstverständlich alles geben und gucken, dass wir Anschluss finden und diesen halten können.“

Der leichte Frauen-Doppelzweier steht im B-Finale
Für Katrin Volk und Marie-Louise Dräger (Ulmer RC Donau/Schweriner RG von 1874/75) geht es nach dem heutigen Halbfinale morgen in das B-Finale. Bereits nach 1000 Metern beträgt der Rückstand auf den ersten Platz 30 Meter. Dräger / Volk gelingt es am Ende nicht mehr, die Meter zu verkürzen.

Trainer Marcus Maier erklärte nach dem Rennen: „Auch hier haben wir eine ähnliche Situation wie im leichten Frauen-Einer, dass die Besetzung so erst seit kurzem steht und wir erst noch ein wenig unsere Handschrift finden müssen. Heute haben wir leider recht früh den Anschluss verloren, das versuchen wir in Zukunft dann zu verhindern. Der Fokus geht jetzt ganz klar in Richtung Olympischer Qualifikation in Luzern.“

M2- zieht in das B-Finale
Anton Braun und René Schmela vom Berliner RC verpassen mit ihrem vierten Platz im Halbfinale knapp den Einzug in das A-Finale. Von Beginn an taten sich die Berliner schwer in der Spitzengruppe mitzuhalten. Morgen im B-Finale soll das besser gemacht werden, wenn es dann um die Top-Twelve Platzierung geht.

Männer-Doppelzweier verpasst knapp das A-Finale
Die Enttäuschung nach dem knapp verpassten Einzug in das A-Finale war Marc Weber und Stephan Krüger (Gießener RC ‚Hassia‘ 1906/Frankfurter RG Germania) aus dem Gesicht zu lesen. Die ersten drei Plätze konnten im Halbfinale heute das Ticket für das Finale lösen. Weber / Leske kamen jedoch auf den ersten 1000 Metern nicht an die erhofften Plätze ran, so dass sich unteranderem das Team aus den Niederlanden an die Spitze setzte. Durch einen beherzten Schlussspurt stieg die Spannung auf den letzten Metern. Am Ende jedoch fehlte eine einzige Sekunde, die für den Einzug in das A-Finale benötigt wurde.

Marc Weber fasste nach dem knappen Ausscheiden zusammen: „Leider hat es heute nicht ganz gereicht. Wir sind dennoch super in die Saison gestartet und da ist auch noch eine Menge Potential, um über den Verlauf der Saison auch weiter vorne anzugreifen.“

Frauen-Vierer ohne tritt im B-Finale an
Im Hoffnungslauf des Frauen-Vierer ohne qualifizierten sich lediglich die ersten beiden Boote. Für Katja Fuhrmann, Janka Kirstein, Sina Kühne und Isabelle Hübener (Laubegaster RV Dresden/Hannoverscher RC/Dresdner RV/RC Potsdam) dementsprechend keine einfache Aufgabe. Es zeigte sich, dass die Crew nicht gut in das Rennen fand und den Anschluss an die Top zwei schnell hergeben musste. Gegen Ende – als die Distanz zur Spitze sich merklich erhöhte – nahm der Frauen-Vierer ohne leicht das Tempo heraus. Der Fokus geht nun in Richtung B-Finale und der weiteren Saison.

Föster muss sich mit B-Finale begnügen
Die 19-Jährige Alexandra Föster (RC Meschede) konnte heute nicht den Einzug in das A-Finale besiegeln. Bereits nach 500 Metern ordnete sich Föster auf einem der hinteren Plätze ein und konnte den Anschluss zu den ersten drei Plätzen, die sich direkt für das A-Finale qualifizieren, nicht verkürzen.

Zeidler siegt im Halbfinale
Für Oliver Zeidler (Donau-RC Ingolstadt) ging es heute im Halbfinale darum, sich durch einen Platz in den Top drei das Ticket für das A-Finale zu sichern. Früh konnte man dem 2,03 Meter großen Münchner ansehen, mit welcher Entschlossenheit er heute agierte. Durch einen explosiven Start konnte Zeidler sich schnell der Konkurrenz entfliehen und ruderte sicher und dominant auf den ersten Platz. Morgen im A-Finale geht es dann um die Medaillen.

Trainer und Vater Heino Zeidler zog nach dem gelungenen Vorlauf ein Fazit der ersten beiden Rennen. „Der Vorlauf gestern lief natürlich nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Man muss auch ganz klar festhalten, dass der Grieche einfach deutlich stärker war an dem Tag. Heute im Halbfinale hingegen lief es besser, das war dann auch für das Selbstvertrauen nochmal wichtig. Für morgen hauen wir dann nochmal alles raus und gucken, für welchen Platz es dann am Ende reicht.“

Einschätzung des Sportdirektors und Ausblick auf den Finaltag
Nach dem heutigen Renntag stand fest, dass sich neun deutsche Boote für die A-Finalrennen qualifizieren konnten. Schnell kam die Frage auf, wie diese Leistung sportlich zu bewerten ist. Sportdirektor Mario Woldt stellte sich der Frage und betonte: „Es spiegelt unseren derzeitigen Leistungsstand wider. Spannend wird es bei der Olympischen Qualifikation in Luzern, wo ich mir erhoffe, dass wir dann insgesamt auf eine ähnliche Anzahl an Booten kommen, die sich für die Spiele qualifizieren. Für morgen wünsche ich erstmal allen Athletinnen und Athleten viel Erfolg.“

Live dabei sein könnt ihr morgen, Sonntag, auf mehreren Wegen. Das ZDFsport übertragt einen Livestream von 13.50 – 15.55 Uhr. Zusätzlich erwartet die Zuschauer eine komplette Achter-Reportage, die im Anschluss in der ZDF – SportReportage ab 17.10 Uhr gezeigt wird. Auch die ARD wird einen kleinen Bericht ab 18:30 in der Sportschau senden. Auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen von rudern.de werdet ihr nach wie vor auf dem Laufenden gehalten. Worldrowing.com zeigt darüber hinaus erneut einen Video-Livestream.

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