LEVERKUSEN. Auf der Kombinationsregatta aus den Nordrhein-Westfälischen Meisterschaften und dem Landeswettbewerb NRW der Mädchen und Jungen bis 14 Jahre auf dem Elfrather See in Krefeld hingen die „dicken Trauben“ für die RTHC-Sportler meist etwas zu hoch.
Bei schwierigen äußeren Bedingungen, nämlich Dauerregen am Samstag und starkem Gegenwind am Sonntag und herbstlichen Temperaturen konnten die Junioren und Senioren zwar Medaillen, aber anders als in den Vorjahren keinen Titel gewinnen.
Es blieb diesmal den jüngsten, nämlich Timo Krings und Adrian Herzer vorbehalten, im Jungen-Doppelzweier 12/13 Jahre den Titel des Landessiegers nach Leverkusen zu holen.
Schon im Vorlauf machten sie klar, dass der Weg zum Landessieg nur über sie führte. Das bestätigten sie im Finale mit einem ungefährdeten Sieg mit fast 20 Sekunden Vorsprung. Auch rudertechnisch konnten die beiden überzeugen, dem Gegenwind zum Trotz.
Ben Bolten war im Leichtgewichts-Einer der 14-jährigen im Vorlauf ähnlich unterwegs und gewann diesen sicher. Daniel Burger verpasste hier als Vierter das Finale, während Ben in diesem als Vierter am Podest vorbeifuhr, jedoch die Stärke der anderen Vorlaufsieger anerkennen musste.
Daniel wiederum zeigte im kleinen Finale ebenfalls eine gute Leistung.
Ihre Medaille holten sich beide allerdings schon zuvor mit Adrian Herzer und Timo Krings sowie Steuerfrau Clara Haggenei im Jungen-Doppelvierer 13/14 Jahre. Sowohl im Vorlauf als auch im Finale ruderten sie auf Platz zwei.
Aderlass bei den Junioren und Senioren wirkt sich auf Siegchancen aus
In den letzten Jahren musste die Trainingsgruppe der Junioren U17/U19 und Senioren ab U23 aufgrund anderer Prioritäten in Ausbildung und Beruf eine Reihe von Abgängen verkraften. Diese konnten bis dato recht gut kompensiert werden, zumal diese Sportler noch gut bis sehr gut trainiert waren. In den letzten Saisons wurden so auch gute Ergebnisse in Henley und bei NRW-Landesmeisterschaften sowie Deutschen Sprintmeisterschaften erreicht und viele Medaillen und einige Titel gewonnen.
Dieses Jahr jedoch waren einige dieser Athleten nur noch begrenzt oder nicht mehr verfügbar und die Auswirkungen der Pandemie schränkten die Trainingsmöglichkeiten zusätzlich ein. Da auf NRW- und Deutschen Sprintmeisterschaften nur reine Vereinsmannschaften zugelassen sind und daher keine Regionalkombinationen als Renngemeinschaften möglich sind, mussten die Sportler von Trainer Ralf Müller ihre Ambitionen etwas einschränken.
Trotzdem erreichten sie überwiegend gute Ergebnisse.
Michael Weppelmann, Matthias Haggenei, Takatomo Furumai und Christopher Ahn starteten im Doppelvierer und entschieden den Vorlauf knapp vor dem Kölner Boot mit Robin Goeritz für sich. Im Finale drehten die Kölner dann den Spieß um und gewannen vor dem Boot aus Hürth, das sich noch vor die Leverkusener auf dem Bronzerang schob.
Im Vierer mit Steuermann stellten sich Marius Kock, Dennis Dethmann, Dominic Imort und Julius Christ der Konkurrenz, gesteuert vom „Lenker“ des U23-Europameisters in dieser Bootsklasse, Till Martini.
Die Konkurrenz von weiteren sechs Booten war jedoch stark. Nachdem die Leverkusener auf den ersten 500 m noch ganz vorne mitmischten, mussten sie sich auf der zweiten Streckenhälfte den gut besetzen Booten aus Krefeld und Münster geschlagen geben und kamen ebenfalls auf dem Bronzerang ein.
Nikita Mohr stellte sich als Leichtgewicht der Einer-Konkurrenz in der offenen Klasse.
Im Vorlauf sicherte er sich mit Rang drei das Finalticket. Dort konnte er neben weiteren drei Ruderern einen der beiden schnelleren Gegner aus dem Vorlauf hinter sich lassen und sich mit der Silbermedaille belohnen.
Im Leichtgewichts-Junior B-Doppelzweier ruderten Diego Schichter und Marc Jörrens in ihrem Vorlauf ein gutes Rennen, verpassten als Dritte aber das Finale.
Emilia Seyda vertrat den RTHC im Leichtgewichts-Juniorinnen B-Einer und ist damit die erste Athletin des Vereins seit langem in der Juniorinnen-Klasse.
Der harte Gegenwind machte ihr zu schaffen, aber sie erreichte mit dem dritten Vorlaufrang hinter ihrer Kölner Trainingspartnerin Merle Kellerhof das Finale und damit das selbst gesteckte Ziel.
Bei noch stärkerem Wind kamen sie im Finale auf Rang fünf, wiederum hinter Merle Kellerhof ein. Linus Brück und Ruben Engels starteten im Leichtgewichts-Junior B-Einer im selben Vorlauf und hatten ebenfalls ihre Mühe mit dem Wind. Als Vierter bzw. Fünfter des Vorlaufs konnten sie sich nicht für das Finale qualifizieren.
Dieses Schicksal ereilte auch den Männer-Achter des RTHC mit Nikita Mohr, Thorsten Jonischkeit, Matthias Haggenei, Michel Palisaar, Christopher Ahn, Joshua Klaas, Dominic Imort, Julius Christ und Till Martini. Bei elf gemeldeten Booten musste das RTHC-Großboot Dritter seines Vorlaufs werden, um das Finale zu erreichen. Bis etwa 600 m sah es auch danach aus, aber dann fehlte dem Boot die Homogenität und der gemeinsame Vortrieb, sodass sich Hansa Dortmund noch vorbei schieben konnte. Rang vier hieß damit abriggern und verladen.
Dies war zwar gegenüber den vergangenen NRW-Meisterschaften ein Rückschlag, aber angesichts der Ausgangsbedingungen und der auch hier starken Konkurrenz nicht völlig überraschend.
Am nächsten Wochenende besteht für die Junioren und Senioren bei den Deutschen Sprintmeisterschaften in Werder bei Potsdam die Gelegenheit, die Bilanz aus den wenigen Regatten der Saison 2020 noch mit weiteren guten Ergebnissen zu bereichern.