HANNOVER / MESCHEDE. Für Alexandra Föster (RC Meschede) war das Jahr 2019 das bisher erfolgreichste in ihrer noch jungen Leistungssportkarriere. Die 17-Jährige krönte sich im Sommer bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Tokyo zur Junioren-Weltmeisterin im Einer. Für diese Leistung wurde die Elektrotechnik-Studentin von der Deutschen Sporthilfe, neben vier anderen jungen Nachwuchstalenten, als „Juniorsportler des Jahres“ zur Wahl gestellt – und gewann. Rund 27.000 deutsche Sportfans hatten für unser Ausnahmetalent gestimmt. Wir haben mit Alexandra über diese Auszeichnung gesprochen.
Herzlichen Glückwunsch Alexandra – du wurdest von den deutschen Sportfans zur Juniorsportlerin des Jahres gewählt. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich?
A.F.Ich fühle mich wirklich sehr geehrt und sehe die Auszeichnung auch als Bestätigung und Richtungsweiser, wohin ich träumen darf und auch welche Ziele ich mir setzen werde. Ich denke, mir wurden da neue Möglichkeiten geschaffen, die ich nutzen sollte.
Hattest du dir eine Chance ausgerechnet? Hast du fleißig die Werbetrommel gerührt?
A.F. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, zu gewinnen, aber trotzdem haben wir natürlich alle Möglichkeiten ausgenutzt, um für die Wahl zu werben. Ich war sehr aktiv auf Social Media, es stand bei uns in der Lokalzeitung, wurde im Lokalradio erwähnt und die Werbung durch den DRV hat sicher auch einen Großteil der Stimmen beigesteuert.
Kennst du deine „Konkurrenten“ dieser Wahl persönlich? Verfolgst du die anderen Sportarten?
A.F. Wir haben uns erst am vergangenen Wochenende kennengelernt. In der Vergangenheit habe ich ihre sportlichen Aktivitäten bisher nicht verfolgt, informiert habe ich mich aber natürlich über ihre Erfolge und werde ihre sportlichen Karrieren in Zukunft mitverfolgen.
Bei der Verleihung in Düsseldorf standen auch die Sportlerinnen und Sportler auf der Bühne, die ihre Leistungssportkarriere kürzlich beendet haben. Hast du dir schon mal ein paar Tipps für das geholt, was dir noch bevorsteht?
A.F. Wir als Gruppe der Nominierten und Preisträger hatten am Samstagmorgen eine Gesprächsrunde mit der Bahnradsportlerin Miriam Welte. Dabei hat sie ein bisschen über ihre Erfahrungen mit dem Sport und auch ihrem verkündeten Karriereende erzählt. Aber ich denke, dass jeder auch seine eigenen Erfahrungen dahingehend machen muss.
In Tokio, wo du dich zur Junioren-Weltmeisterin gekrönt hast, finden im kommenden Jahr die Olympischen Spiele statt. Wie ist dein Eindruck von der Regattastrecke und der Stadt?
A.F. Die Japaner haben die schwierigen Bedingungen, die durch die Lage der Strecke in der Bucht von Tokio bedingt sind, wirklich unter Kontrolle gebracht. Es war zwar meistens windig, aber die Bedingungen waren durchaus fair. Und auch trotz der Betonwände an den Seiten der Strecke hielten sich die Wellen in Grenzen. Insgesamt war ich positiv überrascht. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind natürlich alle Gebäude klimatisiert, was zwar einerseits sehr entspannend ist, andererseits aber häufig starke Temperatursprünge zur Folge hat, wenn man ein Gebäude verlässt oder betritt. Tokio als Stadt und die asiatische Kultur sind selbstverständlich ein enormer Gegensatz zu dem, was wir hier so kennen. Das fängt schon beim Essen an. Um wenigstens ein bisschen deutsches Brot zwischen die Zähne zu bekommen, haben mein Trainer Sebastian Kleinsorgen und ich tatsächlich etwas Pumpernickel mit nach Japan genommen (im Nachhinein die richtige Entscheidung und nur zu empfehlen!). Die Japaner sind aber durchweg immer 100% bemüht um uns gewesen, alles war perfekt geplant und wurde auch sehr pünktlich umgesetzt.
Wie geht es bei dir jetzt weiter? Möchtest du weiter im Einer rudern oder gern auch mal in eine andere Bootsklasse wechseln?
A.F. Mein Ziel ist es, im Einer möglichst weit zu kommen. Aber natürlich schließe ich andere Bootsklassen nicht per se aus.