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NELE MOOS UND IRMGARD BENSUSAN ERFÜLLEN WM-NORM

TSV Bayer 04 Leverkusen/ Oliver Heuser

LEVERKUSEN. Erfolgreiche Saisoneröffnung für die Para Leichtathletinnen / -athleten des TSV Bayer 04 Leverkusen: Im heimischen Manforter Stadion erfüllte Nele Moos direkt im ersten Versuch die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaft in Paris, die Doppel-Weltmeisterin Irmgard Bensusan auch abhakte. Dazu gab es nationale Rekorde und etliche Bestleistungen zu bestaunen.

Es war ein toller Saisonauftakt bei bestem Leichtathletik-Wetter“, freute sich Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann, der mit ansehen durfte, dass seine Athlet:innen sich bereits in guter Form befinden – allen voran Nele Moos. Die 21-Jährige sprang auf Anhieb zur WM-Norm für Paris im Juli, mit 4,52 Metern blieb sie zudem nur elf Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Auch Irmgard Bensusan, Doppel-Weltmeisterin von Dubai 2019, bestätigte mit 13,17 Sekunden über 100 Meter und 27,14 Sekunden über 200 Meter, dass in Frankreich mit ihr zu rechnen sein wird.

In Abwesenheit der verletzten oder kranken Markus Rehm, Johannes Floors, Léon Schäfer, Philipp Waßenberg und Moritz Raykowski war es dahinter der Nachwuchs, der sich auszeichnen konnte. Noah Bodelier sprang in Rehms Klasse zur neuen Bestweite von 6,75 Metern, für Jule Roß gab es über 100 Meter (13,42 Sekunden), 200 Meter (28,53 Sekunden) und mit 4,88 Metern im Weitsprung gleich drei persönliche Bestleistungen und Denis Vasilev verbesserte ebenfalls seine Bestzeiten über 100 und 400 Meter. Zudem unterbot Franziska Dziallas über 1500 Meter ihren deutschen Rekord um fast fünf Sekunden. Bei den Jüngsten zeigten Liana Jovanovic mit 3,18 Metern im Weitsprung und Maxi Rogge mit 3,98 Metern im Kugelstoßen die beeindruckendsten Leistungen.

Der Grieche Stelios Malakopoulos, der seit dieser Saison für den TSV Bayer 04 startet und in Leverkusen trainiert, führte die Liste der starken internationalen Zeiten und Weiten an. Mit 6,97 Metern sprang er bis auf sieben Zentimeter an seinen Weltrekord heran. Niederländische Rekorde gab es für Kugelstoßerin Lara Baars mit 8,35 Metern und Weitspringer Joel de Jong mit 6,91 Metern, ihre Landsfrauen Fleur Jong, Kiki Hendriks, Marlene van Gansewinkel und Kimberly Alkemade mit Zeiten unter 13 Sekunden über 100 Meter glänzten ebenso wie der Brite Zachary Shaw in 10,92 Sekunden. Aus deutscher Sicht waren die Leistungen des Wolfsburgers Phil Grolla mit 10,93 Sekunden sowie des Augsburgers Andreas Walser mit 11,53 Sekunden über 100 Meter ebenso bemerkenswert wie die 10,96 Meter des kleinwüchsigen Stuttgarter Kugelstoßers Yannis Fischer.

Nun geht es für die Leverkusener Truppe am kommenden Wochenende zum Grand Prix nach Jesolo in Italien, danach geht es zum Jump Off Meeting in Bremen, zum Sportfest des TuS Köln rrh. und dem Grand Prix in Nottwil, bevor am 2. Juni das Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen ansteht. Einen Monat später startet in Südfrankreich die unmittelbare Vorbereitung auf die WM in Paris, die am 8. Juli startet.

Talent Days

Die Ottobock Talent Days 2023 waren am Wochenende in Leverkusen wieder ein echtes Highlight: Gemeinsam mit der Parasport-Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen sowie Lentes Prothesenwerkstatt bekamen 23 Teilnehmende die Möglichkeit, unter Anleitung von Paralympics-Siegern wie Heinrich Popow und Johannes Floors sowie Weltmeister Léon Schäfer mit einer Sportprothese Laufen und Rennen zu lernen – und viel Spaß zu haben.

Mir hat das Weitspringen und schnell laufen am meisten Spaß gemacht“, sagte eine der jüngsten Teilnehmerinnen mit Prothese. Ihre neu gewonnene Freundin ergänzte nach einem Wochenende voller Erlebnisse: „Und mir der 30-Meter-Sprint.“ Wie schon in den Vorjahren starteten die Talent Days mit einem Kennenlernen und der Anpassung der Sportprothesenam Freitagabend. Am Samstag und Sonntag lernten die Teilnehmenden dann mit verschiedenen Übungen das Gehen und später auch das Rennen mit Sportprothesen. Doch nicht nur in der Leichtathletik, auch im Sitzvolleyball konnten neue Erfahrungen gesammelt werden.

Nationalspieler Magnus Fischer sowie Nachwuchstrainerin Suvi Blechschmidt vermittelten den Teilnehmenden die Attraktivität des schnellen Spiels.

Dass eine Teilnehmerin nach neun Jahren erstmals wieder gelaufen ist, weil sie zuvor keine Sportprothese hatte, war mein Highlight“, sagt Mika Volkmann, der die Talent Days als Fotograf begleitet: „Sie hat geweint, sie war glücklich.“ Und auch für die Eltern war die Erfahrung besonders. Schließlich konnten sie sich mit Menschen austauschen, die ähnliche Erlebnisse und Herausforderungen im Leben haben: „Es war super spannend und echt klasse zu sehen, wie schnell die kleinen Kinder die Prothesen angenommen haben und wie Erwachsene die Erfahrung sammeln konnten, sich wieder ein bisschen freier zu bewegen.“ Der Höhepunkt wie bei allen Talent Days war dann das abschließende 30-Meter-Rennen am Sonntag gegen die Stars durch eine Lichtschranke. Dort konnten auch Teilnehmende, die schon öfters dabei waren, ihre Fortschritte sehen. Für andere, die zuvor beispielsweise nur mithilfe einer Stange laufen konnten, war es ein großer Erfolg, freihändig laufen zu können. „Diese Vielfalt macht es für mich total aus“, schwärmt Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann: „Alle können kleine oder große Erfolge feiern. Für manche wird nun der nächste Schritt sein, bei unserem Para Leichtathletik Heimspiel am 2. Juni ihren ersten Wettkampf zu machen, andere werden bei uns ins Training einsteigen oder sich einfach auf die nächsten Talent Days freuen, um weiter voranzukommen.“

So überraschte es auch nicht, dass das Feedback der Teilnehmenden durchwegs positiv ausfiel: „Die Organisation war top und die ganzen Top-Athleten trainieren zu sehen war einfach ein Traum.“

Die nächsten Ottobock Talent Days finden vom 1. bis 3. September in Leverkusen statt. Die Anmeldung wird dazu bald freigeschaltet. Interessierte können sich aber auch jetzt schon jederzeit bei joerg.frischmann@tsvbayer04.de  melden.

Mehr Infos: https://www.ottobock.com/de-de/talent-days

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