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GOLD, SILBER UND BRONZE JEWEILS IM DOPPELPACK

Zweiter Finaltag beim Kanu-Rennsport Weltcup in Duisburg - von Oliver Strubel

DUISBURG. Die deutsche Flotte gewann bei den elf Finalrennen am Sonntagmittag beim Kanu-Rennsport Weltcup in Duisburg insgesamt sechs Medaillen. Gold, Silber und Bronze gab es jeweils im Doppelpack. Vor allem die Mannschaftsboote zeigten sich vor heimischem Publikum in hervorragender Verfassung und ließen sich von mehreren Tausend Zuschauern an der Regattabahn gebührend feiern.

Beide Vierer dominant

Die Großboote des DKV paddelten beide zu Gold. Der Herren Vierer mit Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) bestätigte seine Leistung vom Weltcup in Poznan, indem er ab der Hälfte des Rennens seine Dominanz zeigte und der Konkurrenz keine Chance mehr ließ. „Die Jungs waren wieder unheimlich stark hinter mir. Ein paar kleine Fehler, die wir in Poznan noch gemacht hatten, konnten wir diesmal ausmerzen, ein paar bleiben noch, da müssen wir in den kommenden Wochen noch etwas dran arbeiten. Auch unser Endspurt hat wieder gesessen, so konnten wir unsere Führung gegen die starken anderen Boote bis ins Ziel verteidigen“, meinte Doppelolympiasieger Max Rendschmidt nach seinem maximalen Erfolg – zweimal Gold in zwei Rennen.   

Für die vier Damen Sabrina Pradler-Hering (Hannover), Franziska John (Potsam), Caroline Arft (Essen) und Tina Dietze (Leipzig) war der Sieg eine großartige Überraschung. Nachdem man beim ersten Weltcup sich noch Neuseeland, Polen und Frankreich geschlagen geben musste, paddelten die vier Deutschen in Duisburg allen davon. „Ich wusste, dass die Vier den Sieg drauf haben“, meinte Damen Bundestrainer Kay Vesely direkt nach dem Rennen. „Dieses Mal sind sie ihr eigenes Rennen gefahren, haben sich nicht unter Druck setzen lassen, sind gut vom Start weg gekommen und am Schluss einen guten Spurt gefahren. Man merkt, dass sich das Team immer mehr einfährt und dann auch Siegleistungen dabei rauskommen können.“

Max Hoff und Jacob Schopf knapp geschlagen / Frank und Schultz freuen sich über Bronze

Das Finale im Zweier-Kajak über 1.000m brachte am zweiten Finaltag des Kanu-Rennsport Weltcups in Duisburg die erste deutsche Medaille. Die Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes startete gleich mit zwei Hoffnungsträgern in das Rennen am Sonntag Mittag. Olympiasieger Max Hoff und Shooting Star Jacob Schopf starteten gegen das zweite deutsche Boot mit Tobias-Pascal Schultz und Felix Frank, die beide jeweils ihre Vorläufe und Semi-Finals gewannen. Auf der Rechnung musste man aber auch das starke Boot aus Frankreich mit Cyrille Carre und Etienne Hubert haben, das beiden deutschen Booten von Anfang an die Stirn bot. Zwar lagen Hoff / Schopf nach 500m klar vorne und konnten den Vorsprung von einer halben Länge bis zur 750m-Marke retten, doch dann starteten die Franzosen ihre erfolgreiche Aufholjagd. Im Ziel trennten die beiden Boote lediglich 5 / 1000 sec. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Franzosen nochmal so rankommen. Vielleicht habe ich mit dem Endspurt ein bisschen zu lange gewartet. Die richtige Rennstruktur für uns zu finden, scheint noch unsere Baustelle zu sein. Es war dennoch ein super Rennen und hat Spaß gemacht. Unser Primärziel, bestes deutsches Boot zu sein, haben wir einmal mehr erreicht“, sagte Max Hoff nach dem Rennen. Einen starken Eindruck hinterließ das zweite deutsche Boot, das sich zwar nicht um die beiden vorderen Plätze paddelte, dafür aber in einem knappen Rennen das Boot aus Spanien hinter sich ließ und die Bronzemedaille sicherte.

WM-Ticket an Oeltze / Kretschmer inklusive Weltcup Silber

Die C2-Weltmeister Yul Oeltze und Peter Kretschmer haben die amtierende Olympiasieger Sebastian Brendel und Jan Vandrey in einem unglaublich spannenden Rennen beim Kanu-Rennsport Weltcup auf der Regattabahn in Duisburg geschlagen und sicherten sich somit das Ticket für die Weltmeisterschaften in Ungarn. Den packenden Zweikampf lieferten sich die Weltmeister allerdings mit den Chinesen Liu und Zheng. Bis zur 500m-Marke lagen die deutschen eine halbe Länge vorne und führten das Feld souverän an. Dann kamen die Minuten der beiden Chinesen, die Schlag für Schlag am deutschen Zweier-Canadier vorbei fuhren und sich auch auf den letzten Metern erfolgreich gegen die fulminant paddelnden Deutschen wehrten: Gold für China. Silber für Deutschland. Der Olympiasieger spielte beim Rennen um die Medaillen keine Rolle. Sebastian Brendel und Jan Vandrey mussten schon nach 200m vom Führungs-Duo ablassen und paddelten am Ende auf den vierten Platz mit dreieinhalb Sekunden Rückstand auf die zweiplatzierten Oeltze / Kretschmer.

Mit dem zweiten Platz löste das Duo aus Magdeburg und Leipzig das Ticket für Weltmeisterschaften. „Wir haben alles gegeben und sind daher mit unserem Rennen durchaus zufrieden. Natürlich ist es ein bisschen schade, dass unsere Siegesserie gerade beim Heim-Weltcup nicht gehalten hat. Wir wissen jetzt, dass die Chinesen ein ernst zu nehmender Gegner für uns sind. Nun gilt es für uns, mit Vollgas die nächsten Herausforderungen anzugehen“, sagte Oeltze nach dem Rennen. Für Yul Oeltze und Peter Kretschmer rückt mit diesem Entscheid die Mission Titelverteidigung bei den Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged Ende August in den Fokus. Nach der Niederlage gegen die Chinesen in Duisburg wird diese Mission alles andere als ein Selbstläufer. Zumal bei den Weltmeisterschaften auch noch mit weiterer Konkurrenz zu rechnen ist. Für Sebastian Brendel geht der Blick auf die Einer-Konkurrenz im Canadier.

Bronze für Conrad-Robin Scheibner

Einmal mehr an diesem Wochenende präsentierte der Canadierfahrer Conrad-Robin Scheibner seine exzellente Form. Nach dem fünften Platz im C1 über 1.000 am Samstag wollte der Scheibner über 500 Meter sich noch einmal steigern, was ihm trotz der starken Konkurrenz durch den Brasilianer Querioz dos Santos und dem Tschechen Fuksa gelang. Der 23-jährige Berliner paddelte eine Sekunde hinter Fuksa auf den Bronzerang und verwies damit Kanu-Champion Marc Oldershaw auf die Plätze.

Am Nachmittag finden in Duisburg zum Abschluss des Weltcups die Rennen in den Mixed Disziplinen über 500 Meter und die Langstrecken Rennen über 5.000m statt. Der Eintritt ist frei.

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