KÖLN. Nur fünf Tage nach der 0:4-Niederlage im Finale in der EHL gegen den HC Bloemendaal stand für Rot-Weiss Köln das Gipfeltreffen der Staffel A in der Hockey-Bundesliga auf dem Programm, bei dem die Hamburger gewinnen mussten, um sich die Chance auf den ersten Platz in der Staffel zu erhalten.
Der Hamburger Cheftrainer Matthias Witthaus musste auf Maximilian Werner verzichten, der vor kurzem sein Debut in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert hatte. Mit Lasse Mink kehrte ein alter Bekannter an seine alte Wirkungsstätte in seiner Heimatstadt zurück. Kölns Cheftrainer Pasha Gademan nahm, wie angekündigt, einige Änderungen an seinem Kader vor. Timur Oruz und Moritz Trompertz fallen verletzungsbedingt bis mindestens zum Viertelfinale aus. Auch Florian Pelzner verließ Amsterdam mit Blessuren. Für die Drei kamen Kai Aichinger und Luis Höchemer in den um eine Position kleineren 17er-Bundesligakader.
Nach der kräftezehrenden EHL überraschte es nicht, dass die Gäste vor gut 150 Zuschauer am Olympiaweg den besseren Start erwischten. Mit langen Schlenzbällen kam Hamburg immer wieder in den Rücken der Kölner Abwehr und in den Schusskreis. Richtig gefährlich wurde es für Kölns Keeper Vincent Vanasch allerdings erst in der neunten .Spielminute, als Polo die erste Strafecke zugesprochen bekam. Vanasch parierte den Schuss von Kane Russell ebenso sicher, wie die zweite Strafecke für Polo eine Minute später.
Erst in der zwölften Minute meldete sich der KTHC offensiv mit Chancen von Christopher Rühr und Florian Adrians. Die jetzt stärkeren Kölner hatten auch die letzte Torchance im ersten Viertel, bei der Rühr jedoch am starken Niklas Garst im Gästetor scheiterte. Die zweite Halbzeit begann Polo wieder stärker und hatte Chancen durch die dritte Strafecke sowie einem Rückhandschuss von Nationalstürmer Constantin Staib, die Vanasch mit tollen Paraden abwehrte. In der 22.Minute fiel das erste Tor des Spiels. Diede von Puffelen spritze in eine Rückgabe und schoß den Ball unhaltbar für Vanasch zum 0:1 ein.
Die Domstädter zeigten sich aber keinesfalls geschockt und holten im Gegenzug durch Ole Boelke ihre erste Strafecke heraus. Mink van Weerden bediente Tom Grambusch, der sich die Ecke aussuchen konnte und zum 1:1 einschoss. Köln dominierte jetzt das Spiel und hatte in der 26.Minute die Chance in Führung zu gehen. Fabio Seitz scheiterte zunächst an Garst, die Schiedsrichter entscheiden dann auf Stockschlag gegen Max Siegburg und gaben Siebenmeter für die Gastgeber. Ausgerechnet Goalgetter Christopher Rühr schoss zu zentral und Niklas Garst konnte mit dem Schoner parieren.
Heiße Diskussionen in der 36. Minute führten zur ersten Überzahl für Polo, die die Hamburger allerdings nicht nutzen konnten. Danach gab es nur noch kleinere Chancen auf beiden Seiten. Das änderte sich in der 47. Spielminute, als die Hansestädter im Aufbau zu viel Zeit hatten und Nationalverteidiger Mathias Müller seinen vor Kurzem zum ersten Mal für den DHB nominierten Kollegen Paul Smith fand, der sich stark gegen Johannes Große durchsetzte und zur erneuten Führung der Gäste einschob.
In der Folge versuchte der amtierende deutsche Meister noch einmal alles und hatte zwischen der 50. und der 57. Minute fast im Minutentakt Chancen zum Ausgleich, doch Rühr, van der Weerden, Seitz, Mats Grambusch und Adrians schafften es nicht, den Ball ein zweites Mal im Gästetor unterzubringen. So blieb es beim knappen und etwas glücklichen 2:1-Sieg von Polo Hamburg, die den KTHC Herren damit die erste Heimniederlage seit Mai 2019 (2:3 gegen Mülheim) zufügten.
In der Tabelle liegt Rot-Weiss Köln vor dem letzten Spiel mit 37 Punkten zwar nur noch zwei Punkte vor dem neuen Tabellenzweiten Polo Hamburg, braucht aufgrund des guten Torverhältnisses aber nur noch einen Punkt beim Staffelvorletzten TSV Mannheim, um als Staffel- und Gesamterster in die Playoffs einzuziehen.
Tore:
0:1 Diede van Puffelen (22.)
1:1 Tom Grambusch (E, 23., 3.Saisontor)
1:2 Paul Smith (47.)
Schiedsrichter: C. Blasch, T. Hinsken
Tabellen:
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