BHUBANESWAR. (IND) Einen verdienten 5:2-Sieg feierte das deutsche Juniorenteam in der indischen Mittagshitze am Mittwoch zum Auftakt der U21-Weltmeisterschaft in Bhubaneswar. Die deutschen Tore erzielten Robert Duckscheer (2), der auch zum „Man of the Match“ gekürt wurde, sowie Michel Struthoff, Maximilian Siegburg und Benedikt Schwarzhaupt. Keeper Anton
Brinckman machte ein starkes Spiel, hielt einen Siebenmeter und vier Ecken des Gegners. Der nächste Gegner des DHB-Teams ist nun am Freitag um 12.30 Uhr deutscher Zeit Argentinien.
Bundestrainer Johannes Schmitz: „Besser kannst du in ein Turnier nicht starten, als mit solch einem Kontertor in der ersten Minute. Aber die Jungs haben s auch nach dem 2:1 in der ersten etwas wackeligen Phase sehr gut gemacht und die richtige Reaktion gezeigt. Mit der zweiten Halbzeit bin ich nicht so zufrieden, weil wir da zu viele leichte Ballverluste hatten und damit das gefährliche Konterspiel der Pakistani nicht mehr unterbinden konnten. Aber Anton Brinckman hat heute überragend gehalten und mit dem 5:2 haben die Jungs das Match dann ja auch verdient nach Hause gebracht.“
Antheus Barry: „Ich bin total geflasht, weil das so unglaublichen Spaß gemacht hat, mit dem Team in diesem Stadion zu spielen. Wir waren, obwohl es ja überhaupt kein Videomaterial von Pakistan gab, taktisch erstklassig eingestellt. Als die Struktur dann etwas verloren ging, haben wir es mit Einsatz, Körpersprache und Freude am Zusammenspiel wieder wettgemacht.“ Doppel-Torschütze Robert Duckscheer: „Das war ein geiles Spiel, was unseren riesigen Teamspirit sehr gut gezeigt hat. Ich bin sehr zufrieden mit unserer ersten Halbzeit. Dann hat uns die Gelbe Karte mit zehn Minuten Zeitstrafe im dritten Viertel unglaublich viel Kraft gekostet bei dieser Hitze. Dadurch war es dann etwas mehr ein Ping-Pong-Spiel, das viel hin und her ging. Aber wir haben dann ja noch das fünfte Tor gemacht und am Ende auch völlig verdient gewonnen.“
Ein ganz starker Konter brachte den Deutschen die frühe Führung, als Youngster Michel Struthoff auf der rechten Seite mit einem langen Schlenzer eingesetzt wurde und Paul Smith seinen harten Ball vor Tor gar nicht mehr reinzublocken brauchte, weil der Ball leicht abgefälscht im Tor landete (1.). Dabei griff Pakistan die ganze Zeit ganz früh den deutschen Aufbau an. Erik Kleinlein hatte die nächste gute Chance, setzte einen Rückhandschuss aber über das Tor (7.). Das DHB-Team mit den besseren Gelegenheiten, während die Pakistani noch Probleme hatten, vorn an der letzten Abwehrreihe der Deutschen vorbei in den Kreis zu kommen. Es gab nach einem Stockfoul dann die erste Ecke für Pakistan (10.), die Anton Brinckman aber ganz sicher parierte. Und dann setzte Hannes Müller mit einem Ball zentral vorm Kreis Robert Duckscheer mustergültig ein und der Mülheimer traf mit einem halbhohen Schlag ins kurze Eck zum 2:0 (14.).
Nach einem Foul an Matteo Poljaric im Kreis gab es Anfang des zweiten Viertels die erste deutsche Ecke, doch Keeper Waqar konnte den Schlenzer sicher parieren. Und dann brachte ein Konter der Asiaten durch die Mitte den sehenswerten Anschlusstreffer, als der Ball mehrfach hoch Richtung Tor abgefälscht wurde und Abdul Shahid mit einem Geniestreich das 2:1 erzielte, indem er den hohen Ball mit dem Rücken zum Tor aus der Luft ins rechte obere Toreck verlängerte – ein Treffer, der es fraglos zum schönsten Tor des Turniers bringen könnte. Doch das junge DHB-Team hatte genau die richtige Antwort, als Max Siegburg im nächsten Angriff rechts in den Kreis kam, abzog und durch Waqars Schoner hindurch zum 3:1 traf. Duckscheer musste dann für das Unterbrechen eines Angriffs mit Grün auf die Strafbank. Paul Smith holte in Unterzahl die zweite Ecke, die Benedikt Schwarzhaupt rechts unten ganz präzise zum 4:1 (23.) nutzte. Aron Flatten sah dann ebenfalls Grün, weil er zur Ausführung der nächsten Ecke nicht innerhalb der Corner-Clock am Rausgabepunkt war. Die Ecke wurde verteidigt, aber das DHB-Team hatte auch in dieser Unterzahl in guter Kontrolle, bis auf einen Durchbruch am rechten Pfosten, den Brinckman aber gut unterband.
Nach einem weiteren Konter Pakistans rettete Moritz Ludwig auf der Linie, doch der Nachschuss führte zu einem Siebenmeter, den Anton Brinckman artistisch parierte, obwohl Moin Shakeels Ball in die entgegengesetzte Ecke ging (29.). Im nächsten Angriff kurz vor der Pause lag das 5:1 in der Luft, aber zwei Deutsche vor Tor konnten die etwas zu harte Flanke von links nicht verwerten. Eine kuriose Szene dann zu Beginn des dritten Viertels, als ein Querball hinten am deutschen Kreis in einer Pfütze des zu stark gewässerten Kunstrasens hängen blieb und Schwarzhaupt den durchbrechenden Pakistani nur mit einem Stockfoul bremsen konnte.
Die resultierende Ecke wurde pariert, aber der deutsche Co-Kapitän musste mit Gelb gleich für zehn Minuten auf die Strafbank. Das DHB-Team weitgehend unbeeindruckt erstmal mit guten eigenen Aktionen. Masi Pfandt holte im Konter die nächste Ecke heraus (35.), aus der zwei Wiederholungsecken folgten, die aber nicht verwertet werden konnten.
Siegburg holte mit einem unwiderstehlichen Lauf über die linke Seite die nächste Ecke und zudem sah Adeel Latif Grün für ein Stockfoul (40.). Doch auch diese Gelegenheit konnte Masi Pfandt nicht nutzen, denn Waqar hielt seinen Schlenzer sicher. Das DHB-Team mit mehreren guten Gelegenheiten, die Führung weiter auszubauen. Ein Stockfoul vor dem Kreis ahndete Rapaport dann aber mit der nächsten Ecke für Pakistan (41.), die Brinckman erneut brillant entschärfte. Eine Minute später die nächste Ecke für die Asiaten, die als Schlag zu hoch ausgeführt wurde.
Die Deutschen holten sich nach einer etwas wilden Phase dann wieder die Spielkontrolle zurück, so dass es auch am Ende des dritten Viertels beim 4:1 blieb. Pakistan erhöhte zu Beginn des letzten Viertels den Druck, um nochmal ins Spiel zu kommen, doch wenn Anton Brinckman hinten gebraucht wurde, war er zur Stelle. Nur in der 49. Minute gab es ein Missverständnis mit Phillip Holzmüller am kurzen Pfosten, das Muhammad Hammadudin aus kurzer Distanz zum 2:4 nutzen konnte. Man merkte den Deutschen da den Kraftverlust in der indischen Mittagshitze an, das Spiel dadurch nicht mehr so kontrolliert. Doch ein schöner Linksangriff brachte schließlich das wichtige 5:2 (54.), als Robert Duckscheer eine Spitzen-Flanke von Hannes Müller halbhoch links ins Netz schlug. Pfandt testete, schön von Paul Smith in Szene gesetzt, Waqas nochmal mit einer hohen Rückhand von rechts, aber letztlich blieb es beim verdienten deutlichen Sieg der DHB-Auswahl.
Tore:
1:0 Michel Struthoff (1.)
2:0 Robert Duckscheer (14.)
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2:1 Abdul Shahid (18.)
3:1 Maximilian Siegburg (19.)
4:1 Benedikt Schwarzhaupt (KE, 23.)
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4:2 Muhammad Hammadudin (49.)
5:2 Robert Duckscheer (54.)
Ecken:
GER 7 (1 Tor) / PAK 4 (kein Tor)
Siebenmeter:
GER – / PAK 1 (kein Tor)
Grüne Karten:
GER 2 / PAK 2
Gelbe Karten:
GER 1 / PAK –