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BEEINDRUCKENDES 5:1 ÜBER GROSSBRITANNIEN

Die Honamas sind zurück in der Spur \\ DHA

TOKIO. Mit einer beeindruckenden Leistung über volle 60 Minuten haben sich die deutschen Herren am Dienstagfrüh ihren zweiten Sieg im dritten Spiel geholt. Gegen die bis dahin verlustpunktfreien Briten lag das DHB-Team unglücklich 0:1 zurück, ließ sich aber überhaupt nicht beeindrucken und spielte den Gegner phasenweise an die Wand. Tore von Florian Fuchs Ende des ersten Viertels sowie Christopher Rühr und Justus Weigand nach der Pause brachten die Deutschen auf die Siegerstraße. Fuchs komplettierte mit zwei Toren im letzten Viertel seinen Hattrick und den 5:1-Endstand, der auch in der Höhe verdient war.

Bundestrainer Kais al Saadi: „Das Wichtigste ist, dass die Sachen, die gestern gegen Belgien schwach waren, heute von Beginn an gut waren. Dann hat sich die Frage gestellt, ob wir nach dem Nackenschlag durch das 0:1 mental stark sind und so weitermachen oder ob es wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Und das war nicht so. Die Jungs sind den Weg voll weitergegangen und haben den Knoten platzen lassen. Das war die Ansage in der Halbzeit und so ist es dann auch gekommen. Wir wissen jetzt, dass wir uns von Widrigkeiten, sei es von Spiel zu Spiel oder innerhalb einer Partie, nichts anhaben lassen. Und wir haben die Form Richtung Viertelfinale weiter aufgebaut. Dazu haben wir jetzt noch zwei weitere Gruppenspiele lang Zeit.“

Paul Kaufmann: „Wir waren völlig dominant und von Beginn an voll da. Das 0:1 hat uns überhaupt nicht aus der Fassung gebracht. Am Ende hätte es sogar noch höher für uns ausfallen können. Allerdings war es durch den Regen und die Schwüle ein sehr anstrengendes Spiel.“

Niklas Wellen: „Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg, aber vor allem über die Art und Weise. Es hat von Beginn an gut gepasst. Das Einzige, was wir uns wieder vorwerfen lassen müssen, ist, dass wir in der ersten Halbzeit zu wenig Ertrag aus unseren vielen Chancen ziehen. Weil wir unseren Stil aber voll durchgezogen haben, sprang am Ende noch solch ein hohes Ergebnis dabei heraus.“

Niklas Bosserhoff: „Wir hatten uns echt viel vorgenommen nach der Niederlage gegen Belgien, wollten ein anderes Gesicht zeigen. Wir haben die Briten von Beginn an hinten reingedrückt und selbst das 0:1 aus dem Nichts hat uns nicht ausgemacht. Das war eine große Charakterleistung, über die ich mega happy bin!“

Mats Grambusch: „Das war über volle 60 Minuten ein wirklich gutes Spiel. In der Anfangsphase haben wir uns zu wenig belohnt und sind durch meinen Bock dann sogar 0:1 hinten. Aber wir nehmen für das gesamte Turnier heute mit, dass, wenn wir unseren Stiefel durchziehen, egal was passiert, wir immer noch erfolgreich sein können. Und das sogar in der Höhe heute absolut verdient.“

Justus Weigand: „Selbst, wenn ich nicht ein Tor erzielt hätte, wäre das heute ein ganz besonderes Ereignis für mich gewesen. Bei solch einer Teamleistung seinen ersten olympischen Einsatz zu haben, fühlt sich unvorstellbar gut an. Ich freue mich natürlich trotzdem riesig über den Treffer und dass ich so gut reingekommen bin ins Turnier.“

Aus Gründen der Belastungssteuerung hatte al Saadi in dieser Partie Timur Oruz und Timm Herzbruch eine Pause gegeben und den beiden Ersatzakkreditierten Justus Weigand und Paul Kaufmann ihren ersten Einsatz beschert. Die Deutschen starteten mit gutem Angriff über rechts, als Staib sich im Kreis die Kugel eroberte, abzog, aber der Ball hoch in den Körper von Florian Fuchs sprang (1.).

Die Honamas setzten dem Gegner mit starkem Pressing zu. Zwicker bekam den ausschwingenden Schläger von Wallace an die Stirn, konnte aber weiterspielen. Nach toller Balleroberung von Christopher Rühr hatte Justus Weigand die Großchance zur Führung, setzte einen Rückhandvolley direkt vor Keeper Oliver Payne aber links neben den Pfosten (4.). Dann war es Paul Kaufmann, der in einen Querpass von Fuchs sprang und einen Block knapp neben das Tor setzte.

Die Honamas klar überlegen in dieser Anfangsphase. Niklas Wellen erarbeitete die erste Ecke (7.), die neben das Tor gelenkt wurde. Kurz darauf wieder Weigand direkt vor Payne am Ball, aber wurde noch weggeblockt (7.). Dann fiel aber aus dem Nichts heraus das 0:1, als Mats Grambusch der Ball an der Mittellinie weggespitzelt wurde und am Ende Phil Roper vom Kreisrand rechts unten vollstreckte.

Schiedsrichter Taylor ließ selbst vom Video-Schiedsrichter überprüfen, ob es vorher ein Foul an Grambusch war, doch der Treffer zählte. ie Deutschen zeigten sich unbeeindruckt, holten direkt die nächste Ecke, aus der eine Wiederholungsecke entstand, bei der die Variante auf Grambusch am rechten Pfosten nicht funktionierte. Für ein Foul von Christopher Rühr an der Seitenlinie gab es dann eine Ecke für die Briten, die aber von Wellen und Müller ganz stark abgelaufen wurde. Staib hatte eine gute Stecher-Chance vor Tor, doch der Ball wurde von Payne noch um den Pfosten gedreht (15.). Und 15 Sekunden vor der Viertelpause gab es aber die nächste Ecke fürs DHB-Team, die dieses Mal mit der gleichen Variante funktionierte. Florian Fuchs blockte den Ball am rechten Pfosten hoch ins Netz (15.).

Es gab die nächste Großchance für Kaufmann, dessen Block vor Tor Payne noch mit dem rechten Kicker erwischte (18.). Die Deutschen hellwach, doch nach Grüner Karte gegen Zwicker musste doch mal wieder Alexander Stadler eingreifen gegen einen Schuss von Christopher Griffiths (35.), ansonsten verteidigte die deutsche Mannschaft souverän. Nach starker Aktion von Große kam Fürk zur
Flanke, dessen Ball Fuchs vor Tor nicht ganz verwerten konnte.

Das DHB-Team weiter klar überlegen, hatte viel mehr vom Spiel als der Gegner, eroberte die Bälle auch zumeist schon im Aufbau. Ein Körpercheck gegen Weigand wurde mit der nächsten Ecke bestraft, doch die Briten nahmen dagegen den Videobeweis, weil sie ein gefährliches Durchschwingen des Mannheimers bemängelten (26.), und sie bekamen auch Recht. Grambusch musste dann mit Grün auf die Strafbank, weil er das DHB-Team nach Balleroberung von Weigand zu Unrecht zurückgepfiffen sah und das zu laut monierte. Niklas Bosserhoff knickte dann ohne Gegnereinwirkung im eigenen Kreis um, konnte erst einmal nicht weiterspielen. Und in Unterzahl hatten Staib und Wellen Großchancen, die Payne zum Teil auch glücklich noch entschärfen konnte. Windfeder setzte die nächste Ecke rechts neben das Tor (30.). Der Spielstand spiegelte zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht die Kräfteverhältnisse auf dem Platz wider. Die Deutschen waren in allen Belangen überlegen, machten ein richtig gutes Spiel und waren nur durch einen unglücklichen Ballverlust in Rückstand geraten. Die Briten konnten sich bei Keeper Oliver Payne bedanken, dass es nicht schon 3:1 oder 4:1 für die DHB-Auswahl stand.

Bosserhoff konnte zu Beginn der zweiten Hälfte zum Glück weiterspielen. Die Deutschen weiter klar überlegen. Rühr lief über links die Hundekurve, aber sein hoher Rückhandschlag war für Weigand nicht zu verarbeiten (34.). Ansell musste nach Foul an Rühr dann auf die Strafbank (35.). Und die Überzahl nutzten die Deutschen eiskalt. Ein Ball wurde zu Christopher Rühr auf die linke Grundlinie
durchgebracht, der Kölner zog ein Stück ins Feld rein und schlenzte den Ball extrem hart und platziert unter die Latte zum 2:1 (35.). Kurz darauf dann die nächste deutsche Ecke nach Körper im Kreis, doch dieses Mal klappte der Stecher von Fuchs aus zentraler Position nicht, ging knapp neben den rechten Pfosten.

Pech, dass Niklas Wellen im nächsten vielversprechenden Konter am Kreis wegrutschte (36.). Stadler musste nach langer Zeit mal wieder einen Ball halten. Müller bekam einen hohen Ball aufs Knie, musste kurz raus. Dann nach langem Schlenzer war Stadler extrem stark zur Stelle, als Ansell einen freien Volleyschuss hatte (40.), aber der junge Keeper ihm den Winkel geschickt verkürzte und parierte. Die Deutschen trotz der Führung sehr aktiv und das wurde belohnt: Mats Grambusch dribbelte sich ganz stark über die linke Kreisseite und fand mit einem Querpass Justus Weigand, der mittig zum 3:1 ins Tor blockte (42.).


Fuchs dribbelte sich bis an den rechten Pfosten, aber Kaufmanns Block wurde noch weggelenkt (44.). Die Deutschen blieben im Schlussviertel offensiv gefährlich. Rühr prüfte Payne mit einem hohen Schuss aus spitzem Winkel. Im britischen Kreis brannte es immer wieder. Den Briten fiel hingegen wenig ein, um die gut strukturierte deutsche Abwehr auszuspielen. Eine starke Aktion von Florian Fuchs
brachte sogar noch das 4:1, als sein Querpass von Liam Sanfords Schläger unhaltbar ins Netz ging (52.).
Staib hatte nach gutem Konter eine Chance, doch seine hohe Rückhand wurde noch geblockt (58.). Fuchs holte noch eine Ecke (60.), gegen die die Briten nochmal den Videobeweis nahmen. Sie
bekamen jedoch kein Recht. Und so konnte Florian Fuchs durch einen verwerteten Rebound noch ein weiteres Tor hinzufügen, so dass am Ende ein 5:1 fürs DHB-Team stand.

Tore:
0:1 Phil Roper (8.)
1:1 Florian Fuchs (KE, 15.)


——
2:1 Christopher Rühr (35.)
3:1 Justus Weigand (42.)

4:1 Florian Fuchs (52.)
5:1 Florian Fuchs (KE, 60.)

Strafecken:
GER 7 (2 Tore) / GBR 1 (kein Tor)

Schiedsrichter:
Simon Taylor (NZL) / Adam Kearns (AUS)

Video-Schiedsrichter:
Marcin Grochal (POL)

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