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DER OLYMPIASIEGER GLEICHT DIE SERIE AUS

+ + + Pro League, Damen: GB - GER 2:0Trotzdem guter Auftritt in London + + + \\ DHA

LONDON. Das deutsche Damenteam hat im zweiten Pro-League-Match gegen Olympiasieger Großbritannien in London die Revanche hinnehmen müssen. Anders als beim 3:2 für die Deutschen am Mittwochabend waren die Gastgeberinnen das stabilere, zielstrebigere Team. Und auch wenn beide Treffer des Spiels von deutschen Abwehrspielerinnen ins eigene Tor abgefälscht wurden, war der Sieg für die Gastgeberinnen durchaus verdient. Somit endete diese Mini-Serie mit je einem Sieg für beide Teams, was angesichts der vielen jungen Unerfahrenen im DHB-Team absolut als Erfolg gewertet werden kann.

Bundestrainer Xavier Reckinger: „Die Tatsache, dass wir so körperlich verteidigen mussten, uns in alles reingeworfen haben, ist schon ein Kompliment ans Team wert. Wir haben den Britinnen gestern weh getan – das hat man an deren Reaktion gemerkt. Uns hat heute die Konstanz gefehlt, aber das ist in dieser Konstellation auch in Ordnung. Die Erfahrenen haben hier einen tollen Job gemacht, die Jungen zu führen. Ich bin insgesamt absolut zufrieden mit dieser Reise. Jetzt haben sich einige etwas ausruhen können, andere haben hier tolle Erfahrungen gesammelt. Nächste Woche kommen wir in Hamburg zusammen und dann geht es Richtung EM und Olympia wieder weiter.“


Charlotte Stapenhorst, die heute Kapitänin des Teams war: „Wir wussten, dass die Britinnen nach ihrer Niederlage gestern zurückkommen würden. Ab dem dritten Viertel haben wir es ganz gut gemacht, aber wir haben zu spät angefangen mitzuspielen. Wir haben viel zu wenig Chancen kreiert. Bei den paar guten Chancen, die wir am Ende hatten, hält Maddie Hinch dann auch stark. Dennoch bin ich stolz auf dieses junge, völlig neu zusammengestellte Team hier. Das war für einige eine ganz wichtige Erfahrung auf solch einem hohen Level.“


Pauline Heinz: „Ich fand, dass die Britinnen zu Beginn viel aggressiver waren als wir. Das kam bei uns erst deutlich später. Wir haben uns nachher auch Chancen erarbeitet, aber nutzen die nicht. Deshalb ist es schade, dass wir hier ohne Tor aus dem Spiel gehen.“

Beide Teams versuchten am Anfang den Spielanspruch deutlich zu machen und pressten früh. Die Gastgeberinnen dabei erstmal erfolgreicher, ohne jedoch zu einer guten Chance zu kommen. Dann holten sich die Danas die Kontrolle und kamen zu viel Ballbesitz, aber beide Defensivreihen ließen noch nichts zu. Im Konter kamen die Deutschen direkt vor der Viertelpause über die linke Grundlinie bis zum Pfosten, aber da konnte Lena Micheel zu wenig aus der guten Szene machen.

Es blieb ein Spiel zwischen den Kreisen, weil beide Abwehrreihen gut organisiert standen. Erst als Hanna Granitzki den Ball am Kreisrand auf den Fuß bekam, gab es in der 22. Minute die erste Strafecke der Partie für die Britinnen. Die wurde auf Kosten einer zweiten Ecke abgewehrt, auf die vier weitere folgten. Dann hielt Kubalski einen flachen Schlenzer, doch die Britinnen nahmen den Videobeweis für ein Foul und bekamen eine siebte Ecke in Folge. Und die war leider abgefälscht von Nele Arings Knie drin, unhaltbar für Natalie Kubalski. Ana Toman war die Schützin.


Die DHB-Damen in der Phase mit zu frühen Ballverlusten im Aufbau, was den Gastgeberinnen ein spielerisches Übergewicht brachte. Micheel und Stapenhorst hatten Szenen am Kreisrand, aber konnten sich nicht durchsetzen. Als Fleschütz 45 Sekunden vor der Pause Grün sah, war die Zuordnung einmal kurz nicht richtig und prompt profitierte Susannah Townsend davon und traf zum 2:0 (30.). Sekunden vor der Halbzeit holten sich die Deutschen per Videobeweis ihre erste Strafecke, doch Micheels Schuss wurde neben das Tor gelenkt.

Die Deutschen zu Beginn des dritten Viertels noch in Unterzahl und Hanna Granitzki musste da einmal gegen Oakley retten (31.). Pauline Heinz hatte im Gegenzug eine gute Chance, aber ihr Schlenzer wurde als gefährlich weggepfiffen. Boermans sah dann Grün für nicht eingehaltenen Abstand (37.). Erst langsam kamen die Deutschen dann wieder selbst etwas besser ins Match, und Welttorhüterin Maddie Hinch musste alles aufbieten, um Stapenhorst am langen Pfosten den Anschlusstreffer noch vom Schläger zu nehmen (44.).

Dann sah die UHCerin Grün 30 Sekunden vor der letzten Viertelpause wegen Ball Wegspielens, so dass die Danas in Unterzahl ins letzte Viertel gehen mussten. Die überstand man unbeschadet. Aber die Aktionen am gegnerischen Kreis blieben an diesem Tag zu wenig zwingend. Stapenhorst hatte auf Zuspiel von Hauke eine gute Chance, aber Hinch war mit toller Reaktion mit dem Handschuh zur Stelle (50.). Die Britinnen wehrten sich in der 53. Minute per Videobeweis gegen eine Eckenentscheidung, doch es war keine Entscheidung möglich. Hinch parierte die Ecke jedoch. 4.20 Minuten vor Ende nahm Reckinger Kubalski für eine elfte Feldspielerin vom Platz, aber das brachte auch keinen zählbaren Erfolg mehr.

Tore:


1:0     Anna Toman (KE, 23.)
2:0     Susannah Townsend (30.)
——


Ecken:
GB 8 (1 Tor) / GER 2 (kein Tor)

Grüne Karten:
GB 0 / GER 3

Gelbe Karten: keine

Schiedsrichterinnen:
Sarah Wilson (SCO) / Hannah Harrison (ENG)

Video-Schiedsrichter:
Martin Madden (SCO)

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