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STARK VERJÜNGTE DHB-HERREN VERLIEREN ERSTEN VERGLEICH GEGEN GROSSBRITANNIEN

Pro League \\ DHA

(Foto: worldsportpics.com)

M.-GLADBACH / LONDON. Das mit zahlreichen jungen Talenten ergänzte deutsche Herrenteam hat sein erstes von zwei Pro-League-Spielen am Mittwochabend in London gegen Großbritannien mit 3:5 (3:4) verloren. Dabei zeigten die Honamas, bei denen fast alle Spieler der vier Vereinsteams, die letztes Wochenende die Deutsche Endrunde bestritten,geschont wurden, einen guten Auftritt. Die Briten waren das etwas stabilere und effizientere Team. Bei den Honamas feierten mit Antheus Barry (RW Köln), Luca Wolff (Club an der Alster), Erik Kleinlein (Mannheimer HC) und Christopher Kutter (UHC) gleich vier U21-Spieler, die zum erweiterten Kader für die Junioren-WM Ende des Jahres in Indien gehören, ihr A-Kader-Debüt.

Kais al Saadi: „Es bringt viel Spaß hier mit den Jungs. Wir haben in den zwei Tagen versucht, möglichst viel auf Honamas-DNAzu bringen, obwohl wir noch weniger Vorbereitung und ein noch jüngeres Team mithaben. Deshalb kann es auchnicht den Anspruch haben, dass alles perfekt ist. Aber es waren trotzdem zu viele unforced Errors. Mal schauen, ob wir morgen noch näher rankommen oder die Briten aus dem Spiel mehr gelernt haben.Wir sind absolut nicht betrübt, sondern nur genervt, dass wir ein Länderspiel nicht gewonnen haben.“

Kapitän Tobias Hauke: „Wenn man fünf Tore kassiert, ist das zu viel. Das müssenwir morgen besser machen. Offensiv haben wir es mit dem jungen Team gut gemacht. Drei Tore und vier Ecken für uns sind eine ganz ordentliche Bilanz.“

Debütant Antheus Barry: „Es ist schon ärgerlich, dass wir verloren haben. Da war mehr drin. Die Briten haben ihre Toreeher aus unseren Fehlern kreieren können, denn aus dem eigenen Aufbau. Ich finde den Spirit hier unglaublich geil. Hier kann und darf man sich absolut etwas trauen–man wird immer gepusht, auch wenn man mal einen Fehler macht.“

Die Honamas legten los wie die Feuerwehr:Der erste Linksangriff kam über die Grundlinie vors Tor, wo Moritz Rothländer die Kugel zentral über die Linie drückte (1.). Die Briten waren auf schnellen Anschluss aus. In der 3. Minute brannte es vor Mark Appels Tor, als Mathias Müller die Kugel über Kopf klärte. Die Deutschen sonst mit guter Struktur. Marco Miltkau setzten einen Abfälscher mit Rücken zum Tor rechts vorbei. Als Martin Madden in der 8. Minute Ecke für die Briten pfiff, nahm Müller den Videobeweis dagegen und bekam Recht.Doch kurz darauf fiel dann doch der Ausgleich, als Liam Ansell mit einer feinen Einzelleistung durch die DHB-Abwehr marschierte und Appel aus kurzer Distanz keine Chance ließ (9.). Die Deutschen unbeeindruckt. Raphael Hartkopf prüfte Keeper Oliver Paine aus spitzem Winkel (10.). Glück dann für Payne, als Mario Schachner –nach toller Vorarbeit von Thies Prinz –halbhoch abzog und der Keeper kurz nicht wusste, wo der Ball war, dann aber nach außen klären konnte.

Auf der anderen Seite nach einem Pfostentreffer von Sam Ward die erste Ecke für die Briten. Die wurde zweimal gut geblockt,aber als Brendan Creed dann am linken Pfosten frei an den Ball kam, war es geschehen. Der Rausgeber netzte hoch ins lange Eck ein (12.). Es ging weiter etwas wild hin und her. Appel spielte im nächsten britischen Angriff gut mit und entschärfte diesen. So ging es mit einem knappen Rückstand ins zweite Viertel.

Beim ersten Angriff im zweiten Viertel landete der Ball im britischen Tor, aber es war ein Brite, der die Kugel abgefälscht hatte –so nur Lange Ecke (17.). Dann die zweite Strafecke für die Gastgeber (19.), bei der Müller auf der Linie rettete. Madden gab erneut Ecke, aber Müller hätte auch dieses Mal den Videobeweis gewinnen müssen, denn die Bilder zeigten klar, es war nur Schläger. Doch für Video-Schiedsrichterin Hannah Harrison war auf ihren Bildschirmen keine Entscheidung möglich. Umso unglücklicher, dass Phil Roper die unberechtigte Ecke zum 3:1 versenkte (19.).

Die junge deutsche Mannschaft reagierte sofort: Keine Minute später vollendete Thies Prinz den deutschen Gegenangriff aus kurzer Distanzzum 2:3 (20.).Doch das muntere Toreschießen ging weiter. Ein Ballverlust von Benedikt Schwarzhaupt am eigenen Kreis, ließ Christopher Griffiths allein auf Appel zulaufen. Und der Stürmer überwand den deutschen Keeper zum 4:2 (23.). Die Deutschen spielten offensiv weiter. Hartkopfs Ball Richtung langer Pfosten wurde gerade eben nicht erreicht (26.).

Dann die erste Ecke fürs DHB-Team nach Foul an Niklas Wellen (28.), und die verwandelte Paul Dösch halbhoch rechts ganz stark zum 3:4 aus deutscher Sicht. Das erste Feldtor im A-Kader für den Berliner! Die Briten zogen früh im dritten Viertel ihre vierte Ecke (32.), die Harry Martin als Stechervariante zum 5:3 nutzen konnte.Die Deutschen holten sich danach die Spielkontrolle zurück, hatten viel Ballbesitz. Hauke zog dann die zweite deutsche Ecke (37.), aus der die dritte resultierte, die wurde als gefährlich abgepfiffen. Hauke nahm dagegen den Videobeweis, aber verlor diesen und damit auch das Anrufungsrecht.

Dann hatte Erik Kleinlein das 4:5 auf dem Schläger, als sein Stecher noch so eben von Payne am Tor vorbei gelenkt wurde (39.). Niklas Wellen dann mit ganz starkem Solo, aber ein Brite kratzte den Ball noch auf Höheder Latte aus der Luft (40.). Die Deutschen in dieser Phase sehr dominierend, aber konnten sich nicht belohnen.Kleinlein hatte eine weitere Riesenchance, aber scheiterte aus kurzer Distanz am stark reagierenden Oliver Payne. Auf der anderen Seite die fünfte Ecke der Briten, die Schwarzhaupt hoch abbekam. Es gab trotzdem eine weitere Ecke, die Appel aber stark um den Pfosten drehte.

Tobias Hauke sah dann als Kapitän Gelb, weil die Deutschen zu Beginn des letzten Viertels einen Spieler zuvielauf dem Platz hatten. Dadurch eine fünfminütige Unterzahl, die es dem DHB-Team natürlich auch schwerer machte, nochmal ins Match zurückzukommen. Ein Foul an Phil Roper brachte die nächste deutsche Ecke und eine Wiederholungsecke, die beide stark verteidigt wurden. Im Konter traf Hartkopf mit einem Rückhandschuss nur den mitgelaufenen Paul Kaufmann (50.).

Das DHB-Team überstand die Unterzahl unbeschadet, dann nahm al Saadi für die letzten Minuten Mark Appel für einen elften Feldspieler vom Platz.Rothländer holte dann die nächste deutsche Ecke raus und Prinz kurz darauf die nächste (58.), doch die Stechervariante misslang. Wellen hatte eine gute Gelegenheit, doch der Ball wäre am Tor vorbei gegangen und wurde daher als gefährlich rausgepfiffen.

Tore:

0:1    Moritz Rothländer (1.)
1:1    Liam Ansell (9.)
2:1    Brendan Creed (12.)

3:1    Phil Roper (KE, 19.)
3:2    Thies Prinz (20.)
4:2    Christopher Griffiths (23.)
4:3    Paul Dösch (KE, 28.)
——
5:3    Harry Martin (KE, 32.)

Ecken:
GB 10 (2 Tore) / GER 4 (1 Tor)

Grüne Karten:
GB 2 / GER 1

Gelbe Karten:
GB 1 / GER 1

Schiedsrichter:
Martin Madden (SCO) / Paul Walker (ENG)

Video-Schiedsrichterin:
Sarah Wilson (SCO)

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