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JUNGES HERRENTEAM GEWINNT AUCH ZWEITES MATCH

...beim Olympiasieger von 2016 - FIH Pro League in Buenos Aires: Argentinien - Deutschland 0:3 (0:1) \\ DHA

BUENOS AIRES (ARG). Am Sonntagabend hat das deutsche Herrenteam – 24 Stunden nach dem 3:2 – auch die zweite Pro-League-Partie in Argentinien gewonnen. Grundlage des 3:0 (1:0), war eine sehr solide Defensive und schnelles, kreatives Angriffsspiel. Letztlich war der Sieg auch in der Höhe verdient. Die Honamas kletterten durch die sechs Punkte in Buenos Aires auf Rang zwei der Pro-League-Tabelle hinter Belgien – auch wenn durch die Corona-bedingten Spielverschiebungen diese nicht allzu aussagekräftig ist.

Bundestrainer Kais al Saadi: „Sowas prägt uns im Moment: Wir spielen Anfang März in Holland, haben dann einen Monat Pause, was man als Bundestrainer nicht gut findet, weil man denkt, man fängt wieder von vorn an. Aber dann treten wir hier mit einem völlig anderen Team an und du siehst die gleichen Werte und Inhalte auf dem Platz. Das ist das, was ich die Honamas-DNA nenne. Da kommen Junge dazu, die sich bereitwillig führen lassen und von den Erfahrenen mit den richtigen Sachen geimpft werden. Die stehen hier nach solch einem Spiel mit leuchtenden Augen, weil dieses Wir-Gefühl im Team gerade riesig ist. Das ist auch der größte Erfolg, nicht die Ergebnisse. Die kommen dann von selbst. Aber es ist noch ein langer Weg bis Tokio – zumindest sind wir auf einem richtig guten…!“

Christopher Rühr: „Das war ein harter Kampf. Argentinien spielt immer sehr physisch. Aber wir haben gut gegengehalten. Dass wir hier unter den Bedingungen mit einem so unerfahrenen Team solch eine Leistung abliefern, zeigt die neue Identität dieser Mannschaft. Das ist nach dem 1:6 im Trainingsspiel gegen Indien entstanden und zieht sich seitdem komplett durch, egal in welcher Konstellation wir antreten. Das fühlt sich richtig gut an zurzeit!“ Luis Gill: „Der Anfang war heute etwas zerfahrener. Wir haben uns schon das ganze Wochenende nicht ganz gerecht behandelt gefühlt von den Schiedsrichtern und haben etwas gehadert. In der Phase, als auch die Argentinier die Führung hätten machen können, haben wir dann das 1:0 gemacht. Und danach lief das Spiel komplett zu unseren Gunsten.

Wir haben heute hinten noch weniger zugelassen als am Samstag.“ Die Deutschen von Beginn an mit gutem Pressing und Vorteilen in der Spielgestaltung. Argentinien bekam aber mit dem ersten Konter eine umstrittene Strafecke. Schiedsrichter Diego Barbas schon zu Beginn bei den Deutschen in der Kritik, denn er schickte Rühr an die Mittellinie und gab danach Wiederholungsecke, obwohl Niklas Wellen den Schlenzer brillant mit dem Schläger ablief. Per Videobeweis ließen die Deutschen das aber korrigieren (3.). Danach die Honamas wieder mit guten eigenen Angriffen. Pech, dass Teo Hinrichs einen freien Schuss von rechts nicht voll traf (6.). In der 10. Minute musste Mats Grambusch wegen Reklamierens auf die Strafbank. Linus Müller rettete in Unterzahl einmal sehr stark gegen seinen ehemaligen Mannheimer Teamkollegen Lucas Vila, der nach Ballgewinn in Schussposition war. So stand es 0:0 zur ersten Viertelpause. Nach starkem Ballgewinn am argentinischen Kreis legte Raphael Hartkopf vor Tor, wo Vivaldi stark rettete (16.). Kurz darauf sah Schwarzhaupt Grün und dann musste in Unterzahl auch Victor Aly erstmals eingreifen, als Ferreiro vor ihm auftauchte (18.). Hannes Müller hatte die nächste gute Chance, als er eine Flanke von Dösch hinterm Rücken Richtung Tor stach, was Vivaldi aber parierte. Kurz darauf gab es die erste Ecke fürs DHB-Team, gegen die Argentinien den Videobeweis nahm und Recht bekam, was die Deutschen erneut sehr kritisch sahen. Die Honamas pressten sehr hoch und fingen sich in der 24. Minute einen Konter, den Aly stark entschärfte. Und der Gegenkonter wurde extrem stark zu Ende gespielt. Staib bediente Johannes Große mit dem Rücken zum Tor durch die Beine, der fand Christopher Rühr, welcher mit der Vorhand aus spitzem Winkel ins obere rechte Eck zum 0:1 (25.) traf. Das DHB-Team blieb dran. Hinrichs prüfte Vivaldi nach schönem Doppelpass über rechts (27.).

Die Deutschen bekamen dann eine ebenso fragwürdige Ecke (Ball absichtlich ins Aus gespielt) wie in der Anfangsphase die Argentinier, doch die Stechervariante misslang. Auf der anderen Seite tackelte Große vorm Kreis und kassierte ebenfalls einen Eckenpfiff gegen sich (28.). Aber der Kölner machte es selbst wieder wett, hielt den Schlenzer auf der Linie. Hinrichs sah die nächste Grüne Karte für ein Stockfoul (29.). In Unterzahl hatte aber das DHB-Team eine Großchance, als Hannes Müller aus der Drehung abzog, aber vor Tor Staibs Fuß traf. Mit dem Halbzeitpfiff dann Gelbe Karte für Martin Ferreiro für einen Schubser gegen Mats Grambusch. Die Deutschen dadurch in Überzahl zu Beginn des dritten Viertels, als Hinrichs zurückkam. Aber nur kurz, weil Hauke danach für ein Foul gegen Vila runter musste. Die Deutschen dann mit der zweiten Strafecke (34.), doch Vivaldi fischte Rührs Schlenzer mit dem Schläger aus dem oberen linken Toreck. Dann prüfte Grambusch Vivaldi und es gab die nächste Ecke, die Argentinien anfocht, doch die Videoschiedsrichterin konnte anhand der TV-Bilder kein Urteil fällen. Der Schlenzer von Rühr diesmal gefährlich, so dass die Ecke rausgepfiffen wurde. Ein schöner Angriff über rechts brachte dann das 0:2, als Niklas Wellen die Kugel im Kreis stark behauptete und zu Martin Zwicker zurückpasste, der per Rückhandschrubber links unten traf (38.). Mats Grambusch sah Gelb für ein nicht-Abstand-Halten auf Höhe Mittellinie. Doch bald wieder Gleichstand, als auch Ortiz Gelb sah (42.). Im Konter hatte Teo Hinrichs die Großchance zum 0:3, doch Vivaldi hielt stark. Im Videobeweis holten sich die Honamas die vierte Ecke, weil der Ball danach gefährlich in den Körper eines Deutschen ging (44.).

Diese aber nicht erfolgreich, auch nicht bei zwei Nachschüssen. Wegen Ball Wegschlagens kassierte Paul Kaufmann noch eine Ecke kurz vor der Viertelpause, die Aly aber stark hielt. Die Führung zur letzten Viertelpause hoch verdient, denn das DHB-Team hatte deutlich mehr Struktur als der Olympiasieger von 2016. Und die Deutschen legten nach. Eine starke Einzelleistung von Mats Grambusch leitete das 0:3 ein, als Vivaldi zwar noch hielt, aber Constantin Staib den Abpraller einnetzte (46.). Staib holte kurz darauf die nächste Ecke (48.), doch die Stechervariante misslang. Casella dann mit einem harten Foul gegen Rühr, so dass auch der blonde Linksverteidiger auf die Strafbank musste. Der Kölner kurz darauf mit Riesenchance aus der Drehung, aber Vivaldi blieb bester Mann seines Teams. Wellen verpasste knapp eine harte Flanke von Hinrichs am langen Pfosten (52.). Argentinien erhöhte nochmal den Druck, doch die Deutschen standen hinten extrem sicher, ließen kaum etwas zu. Tobias Hauke sah dann nochmal Gelb. Doch in Unterzahl dribbelte sich Niklas Wellen bis in den Kreis, fand nur Staib am linken Pfosten nicht präzise genug (58.). Isidoro Ybarra war der nächste der mit Gelb raus musste (58.). Und so blieb es beim verdienten 3:0 bis zur Schlusssirene.

Tore: – — 0:1 Christopher Rühr (25.) —— 0:2 Martin Zwicker (38.) — 0:3 Constantin Staib (46.) Strafecken: ARG 4 (keine Tore) / GER 5 (keine Tore) Grüne Karten: ARG 1 (Catan) / GER 5 (Rühr, Grambusch, Schwarzhaupt, Hinrichs, Hauke) Gelbe Karten: ARG 4 (Ferreiro, Ortiz, Casella, Ibarra) / GER 2 (Grambusch, Hauke) Schiedsrichter: German Montes de Oca / Diego Barbas (beide ARG)

Video-Schiedsrichterin: Irene Presenqui (ARG) Das Herrenteam im Überblick (pausierte heute):

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