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HONAMAS GEWINNEN AUFTAKTSPIEL GEGEN ARGENTINIEN

Honamas erkämpfen 3:2-Pro-League-Sieg \\ DHB

© sportswork.de

BUENOS AIRES (ARG). Die Honamas haben am Samstagabend deutscher Zeit ihr Auftaktspiel ihrer Argentinien-Reise im Rahmen der FIH Pro League in Buenos Aires nach starker Mannschaftsleistung bei den „Los Leones“ mit 3:2 (2:1) für sich entschieden. Die mit den vier Debütanten Paul Dösch, Luis Gill (beide Berliner HC), Mario Schachner und Raphael Hartkopf (beide Mannheimer HC) auflaufenden Deutschen gingen dreimal in Führung und konnten am Ende den Vorsprung clever über die Zeit bringen.

Debütant und 2:1-Torschütze Luis Gill: „Wir haben uns vorgenommen, die Defensivleistung aus Holland in diesen Kader mitzunehmen. Das hat von Anfang an ganz gut geklappt. Wir haben auch gemerkt, dass Argentinien nicht viel dagegensetzten konnten. Das hat unser Selbstbewusstsein gesteigert. Nach dem 2:2 stand das Spiel noch auf der Kippe, das Traumtor zum 3:2 war dann das Sahnehäubchen obendrauf.“

MVP der Partie Mats Grambusch: „Das war ein eher schwaches Spiel, zumindest hockeytechnisch und taktisch. Aber ein Wahnsinn, was die Emotionalität und den Einsatz anging. Ehrlicherweise haben wir erwartet, dass die Argentinier so garstig rauskommen werden. Aber wir sind damit und auch mit der schwierigen Schiedsrichtersituation gut umgegangen und haben verdient gewonnen.“

Teo Hinrichs: „Das hat mega Bock gemacht. Wir sind ja mit einer anderen Mannschaft rein und es hat im Vorfeld ja auch Stimmen gegeben, die nicht an uns geglaubt haben. Aber wir haben die Energie aus Amstelveen hierher mitgenommen und auch mit diesem Team auf den Platz gebracht.“

Spirit schlägt immer Besetzung“ stellte Honamas-Bundestrainer Kais al Saadi fest und ergänzte: „Das war ein sehr aufregender und heißer Tanz – wie immer gegen Argentinien. Es war eine wahnsinnige Aggression und Hektik im Spiel, das ist halt Teil des Spiels, das Argentinien anbietet. Darüber sind wir über weite Strecken aber gut zurechtgekommen, haben da unseren Mann gestanden. Vorher war die Rede vom Spiel der kleinen Jungs gegen die Männer – aber das teile ich nach dem Spiel überhaupt nicht. Alle vier Debütanten haben es ausnahmslos super gemacht, wurden toll geführt, haben sich führen lassen und nahtlos eingefügt. Das war mit dieser Formation keine Selbstverständlichkeit, hier zu gewinnen.“

Die Honamas brauchten etwas, um in die Partie zu finden. Nach einer Minute die erste Bewährungsprobe für Alexander Stadler im deutschen Tor, aber der Mannheimer war zur Stelle. Deutschlands erste Schusskreisszene brachte dann auch gleich die Strafecke: In Abwesenheit der etablierten Eckenschützen Martin Häner und Lukas Windfeder war Christopher Rühr zur Stelle und markierte mit einem platzierten, mittigen Eckenschlenzer die deutsche 1:0-Führung (8.). Argentinien schien geschockt, wusste sich in der Folge vor allem mit langen Schlenzern für Entlastung zu sorgen, während Luis Gill, Marco Miltkau und Niklas Wellen gute Möglichkeiten hatten, aus dem Spiel heraus die Führung auszubauen. Auf der anderen Seite entschied das argentinische Schiedsrichtergespann (die FIH greift in Pandemiezeiten auf örtliche Schiedsrichter zurück) auf Strafecke für Argentinien. Deutschland rief zwar noch die Videoschiedsrichterin an, aber auch die konnte keine klare Entscheidung treffen. Deutschland behielt zwar sein Anrufrecht, musste aber nach zwei Wiederholungen den Ausgleich hinnehmen: nach zweimal zu frühem Herauslaufen konnten die Honamas nur noch zu dritt verteidigen und Jose Tolini verwandelte per Direktschlenzer zum Ausgleich (12.). Quasi im Gegenzug hatte Rühr bei der zweiten deutschen Ecke die Möglichkeit, sein Team wieder in Führung zu bringen, sein Ball wurde aber über die Latte gelenkt.

Im zweiten Viertel zog Miltkau dann direkt ab und holte Deutschlands dritte Kurze. Diesmal traf Rühr die Kugel nicht richtig und setzte auch den vierten Standardversuch flach unten links vorbei (17./18.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit verpasste erst Rühr eine Flanke knapp, ehe Teo Hinrichs sich an der Grundlinie durchsetzte und die Kugel zurücklegte. Gill kam an den Ball und erzielte mit dem Rücken zum Tor per Rückhand halbhoch das 2:1 (29.).

Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt zunächt. Die „Los Leones“ kamen stärker aus der Kabine und Tolini erzielte mit der zweiten Ecke Argentiniens den 2:2-Ausgleich (32.). Deutschland war nun hinten in der Eckenverteidigung gefordert: Eine Minute später behielt Stadler gegen Tolini die Oberhand, kurz darauf setzte Lucas Vila einen Nachschuss weit über das deutsche Tor (33./34.). Im argentinischen Schusskreis präsentierte sich Argentiniens Schlussmann Juan Vivaldi gegen Mats Grambusch, Martin Zwicker, Constantin Staib und Wellen in guter Form (38.), hatte dann aber Glück, als Rühr seinen Eckenschlenzer nur an die Latte setzte (40.). Kurz darauf war die Kugel im argentinischen Tor und die Honamas feierten nach Stecher von Staib bereits das 3:2. Doch Diego Barbas, gegenüberliegender Schiedsrichter, rief die Videoschiedsrichterin an, die das Tor in der Folge zurücknahm (44.).

Zu Beginn des Schlussviertels war es abermals Stadler, der im persönlichen Duell mit Tolini bei der siebten Argentinien-Ecke die Oberhand behielt (47.) Sein Sturmkollege Rühr hatte auf der anderen Seite erneut zu viel Zielwasser getrunken und traf zum zweiten Mal nur die Latte (49.). Dann verlor Deutschland bei Argentiniens achter Strafecke den Videobeweis, Rühr lief diesen Standard aber stark ab. Deutschland blieb spielbestimmend und die Südamerikaner verloren die Nerven: Nicolas Keenan sah für ein taktisches Foul im Mittelfeld Gelb (53.) und Deutschland spielte die Überzahl vorbildlich aus: Nach starker Vorarbeit von Grambusch und Miltkau brachte Staib die Deutschen frech wieder in Front: Mit dem Rücken zum Tor verwandelte der Hamburger durch die eigenen Beine ins lange Eck zum 3:2 (56.). Argentinien musste kommen und Rühr sah 45 Sekunden vor dem Ende noch einmal Gelb, aber Deutschland spielte die Zeit in der Schlussphase clever runter.

Tore:

0:1 Christopher Rühr (KE, 8.)

1:1 Jose Tolini (KE, 12.)

1:2 Luis Gill (29.)

——

2:2 Jose Tolini (KE, 32.)

2:3 Constantin Staib (56.)

Strafecken:

ARG 8 (2 Tore) / GER 6 (1 Tor)

Grüne Karten:

Diego Paz (21., Foulspiel), Pedro Ibarra (27., Foulspiel), Ignacio Ortiz (42., Foulspiel); alle ARG / Constantin Staib, GER (33., unsportliches Verhalten)

Gelbe Karten:

Nicolas Keenan, ARG (53., unsportliches Verhalten) / Christopher Rühr, GER (60.)

SchiedsrichterInnen:

Diego Barbas / German Montes de Oca (beide ARG)

Videoschiedsrichterin:

Carolina de la Fuente (ARG)

Das Herren-Team im Überblick (am Samstag eingesetzt):

Das Herrenteam im Überblick:

Name, Vorname

Verein

Alt.

Lsp.

T.

TW

Aly, Victor

Großflottbeker THGC

26

25

0

TW

Stadler, Alexander

TSV Mannheim

21

3

0

1.

Dösch, Paul

Berliner HC

22

0

0

2.

Gill, Luis

Berliner HC

23

0

0

3.

Grambusch, Mats

Rot-Weiss Köln

28

150

49

4.

Große, Johannes

Rot-Weiss Köln

24

58

3

5.

Hartkopf, Raphael

Mannheimer HC

22

0

0

6.

Hauke, Tobias

Harvestehuder THC

33

314

15

7.

Hinrichs, Teo

Mannheimer HC

21

22

0

8.

Kaufmann, Paul-Philipp

TSV Mannheim

5

2

9.

Miltkau, Marco

HC Kl. Zwitserland (NED)

30

108

53

10.

Müller, Hannes

UHC Hamburg

20

2

0

11.

Müller, Linus

Mannheimer HC

21

8

0

12.

Rühr, Christopher

Rot-Weiss Köln

27

145

59

13.

Schachner, Mario

Mannheimer HC

19

0

0

14.

Schwarzhaupt, Benedikt

UHC Hamburg

20

1

0

15.

Staib, Constantin

Hamburger Polo Club

25

71

23

16.

Wellen, Niklas

Pinoké HC (NED)

26

139

40

17.

Zwicker, Martin

Berliner HC

34

240

22

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