- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

HOMAS STEHLEN ALLE SECHS PUNKTE

DHB-Herren schlagen den Weltranglisten-Dritten in Amsterdam verdient mit 4:2 (2:1)

AMSTERDAM. Das deutsche Herrenteam hat – 24 Stunden nach dem 4:2-Sieg in Amsterdam gegen die Niederlande – auch das zweite Pro-League-Duell mit dem europäischen Rivalen gewonnen. Beim 3:1 am Sonntag wackelte das Team im dritten Viertel nach dem 1:1 der Holländer kurz, setzte sich aber dank überragender Defensivarbeit und zweier starker Offensivaktionen in der Schlussphase durch. Benedikt Schwarzhaupt feierte bei diesem Sieg ein gutes Debüt im deutschen A-Kader, wie der Bundestrainer lobte.

Kais al Saadi: „Wir haben in der ersten Hälfte guten Spielaufbau gezeigt und gegen eine deutlich verbesserte holländische Mannschaft mir ordentlich Wut im Bauch, gut gegengehalten und auch einige Ecken und Chancen erarbeitet. Zweite Hälfte ging es darum, hier den Kampf zu bestehen. Das hat das Team gespürt und gut zusammengehalten. Wir freuen uns natürlich über die Momentaufnahme. Das war gut fürs Selbstvertrauen dieser neu formierten Mannschaft. Da wird auch keiner abheben jetzt. Gerade weil wir zurzeit noch so viele im Kader haben, ist das mit dem entstandenen Teamspirit richtig super! Das ist mit einem kleinen Kernteam normaler Weise einfacher. Da wächst gerade ein Profil, und das gefällt mir von der Haltung her richtig gut.“

Christopher Rühr: „Wenn man unsere Spiele gegen Holland in den letzten ein, zwei Jahren erinnert, hat man vielleicht keine zwei Sieg von uns hier erwartet, aber wir haben in den letzten Tagen eine ganz starke Entwicklung durchgemacht und es uns verdient. Insbesondere die Defensive war sehr stark. Wir haben im Eins-gegen-Eins sehr gut gearbeitet. Das war ein Erfolg unserer Mentalität!“

Justus Weigand: „Es war ein anderes Spiel als gestern. Wir sind über die Zweikämpfe irgendwann gut ins Spiel gekommen. Es war uns wichtig, dass wir hinten gut stehen, weil wir wissen, dass es dann vorn mit Toren schon irgendwann klappt. Wir wollten das Level vom gestrigen Spiel unbedingt halten, und das ist uns, denke ich, gut gelungen.“

Man merkte den Niederländern von Beginn an an, dass sie sich für das klare 2:4 am Vortrag rehabilitieren wollten. Doch die Honamas ließen sich vom Alarm der Gastgeber nicht anstecken, setzten über Ballbesitz und ruhigen Aufbau eigene Akzente dagegen. Christopher Rühr hatte die erste Großchance, als er aus kurzer Distanz nur den Außenpfosten traf (5.). Kurz darauf wurde ein Schlenzer von Rühr knapp neben den linken Pfosten gelenkt. Thierry Brinkman sah dann Gelb für einen Schubser gegen Rühr (7.).

In Überzahl holte das DHB-Team die erste Ecke heraus (10.), doch Pirmin Blaak rettete in seinem 100. Länderspiel für Oranje ganz stark gegen Windfeders Schuss und einen Nachschuss. Doch in der nächsten Aktion bereitete Malte Hellwig stark für Justus Weigand vor, der kurz vor Blaak unhaltbar zum 0:1 abfälschte (12.). Ein Stockfoul von Wellen brachte die erste Ecke für Holland, doch der Schuss von Janssen wurde gut abgelaufen, die Rebounds geklärt. Die Gastgeber pressten in der Schlussphase des ersten Viertels stark, aber kamen zu keiner richtig klaren Torchance.

Als Jeroen Hertzberger wegen Meckerns Grün sah (18.), holten die Deutschen ihre zweite Ecke in Überzahl. Doch Blaak hielt Windfeders flachen Schlenzer mit dem Kicker. Als Kaufmann von links abziehen konnte, klärte Blaak gefährlich auf Kosten der dritten deutschen Ecke (20.), doch die missglückte und Weigand setzte einen Nachschuss deutlich links neben das Tor. Die Deutschen weiter sehr abgeklärt, bauten ganz in Ruhe auf.

Malte Hellwig zog die nächste Ecke (22.), doch Blaak lenkte Häners Schlenzer hauchdünn neben den linken Pfosten. In der 26. Minute dann auch die zweite holländische Ecke, die Jip Janssen aber neben das Tor setzte. Fuchs erarbeitete im Konter dafür die fünfte Strafecke fürs DHB-Team (27.), die Balk aber stark ablief. Nach einem tollen Angriff über Rühr hatte Kaufmann noch eine Großchance, verzog die Rückhand aber ein wenig nach rechts. Die Führung zur Pause aber hoch verdient für das deutsche Team.

Zu Beginn des dritten Viertels erhöhte das holländische Team den Druck, aber die Honamas behielten die Ruhe und standen hinten sehr sicher. Doch einmal kombinierten sich die Niederländer dann gut und schnell durch die Mitte. Seve van Ass mit starker Einzelaktion, der Stadler mit einem Volleyschuss aus neun Metern keine Chance ließ (38.).

Die Deutschen ließen sich davon nicht beeindrucken, versuchten selbst wieder in den Angriff zu kommen. Windfeder geriet ein aussichtsreicher Querpass links am Kreisrand zu hoch (42.). Die Gastgeber zwar mit ihrer besten Phase des Wochenendes jetzt, sehr aggressiv, schnell und zielstrebig auf dem Weg in den Kreis, es ging trotzdem mit dem 1:1 ins letzte Viertel.

Oranje machte weiter Druck, doch Stadler war ganz ruhig zweimal zur Stelle, als er gebraucht wurde. Und dann hatte Rühr nach einem Gewühl im Kreis der Niederländer eine Riesenchance per Volley, der aber knapp links vorbeiging. Im Gegenzug sah Martin Häner für ein Foul Grün. Doch in Unterzahl schlug das DHB-Team eiskalt zu. Fuchs führte einen Freischlag schnell aus und Weigand drückte die Kugel rechts am Tor unter Blaak hindurch zum 1:2 über die Linie (51.).

Es wurde hektisch. Mats Grambusch sah Grün für einen nicht eingehaltenen Abstand (52.). Christopher Rühr verletzte sich bei einem Konter, als er bei einer Drehung im Kunstrasen hängen blieb (53.), konnte kurz darauf aber weiterspielen. Dann sah Wellen Grün für Ball Wegspielen. Das DHB-Team dadurch sechs Minuten in Unterzahl. Doch die Phase spielten die Deutschen extrem griffig und konzentriert.

Zwei Minuten vor Ende wurde dann Blaak für einen elften Feldspieler vom Platz genommen. Doch das bestraften die Honamas sofort. Rühr und Hellwig trugen die Kugel links in den Kreis, Mats Grambusch blockte den Befreiungsschlag und traf dann mit der Vorhand ins lange Eck zum 1:3-Endstand (59.).

Tore:
0:1    Justus Weigand (12.)


——
1:1    Seve van Ass (38.)

1:2    Justus Weigand (51.)
1:3    Mats Grambusch (59.)

Ecken:
NED 2 (kein Tor) / GER 5 (kein Tor)

SchiedsrichterInnen:
Laurine Delforge (BEL) / Jonas van’t Hek (NED)

Video-Schiedsrichter:
Coen van Bunge (NED)

» der deutsche Kader am Sonntag

 

HONAMAS IN AMSTERDAM GANZ STARK

SAMSTAGSPIEL:  Das deutsche Herrenteam hat den Weltranglisten-Dritten Niederlande am Samstag in dessen Pro-League-Heimspiel in Amsterdam auch in der Höhe verdient mit 4:2 (2:1) geschlagen. Constantin Staib (2), Paul Kaufmann und Marco Miltkau erzielten die Tore. Dabei drehte das DHB-Team einen frühen Rückstand durch ein Eckentor von Janssen und war dann drei Viertel lang das bessere Team. Das 2:4 von Hertzberger kurz vor dem Ende war nur Ergebniskosmetik. Am Sonntag um 16.30 Uhr folgt das zweite Pro-League-Match an gleicher Stelle.

Kais al Saadi: „Gegen so spielstarke Teams ist es der Schlüssel, wenn du das Mittelfeld dominierst, und das haben wir klar geschafft. Es ist sicher für viele eine Überraschung, dass wir hier so hoch gewinnen – für uns auch ein bisschen – aber wir nehmen das gern so mit. Die Zentrale hat das bei uns ganz stark organisiert, wir haben sehr griffig verteidigt. Natürlich werden die Holländer morgen was zeigen wollen und ordentlich einen drauflegen. Solche Situationen hast du aber in einem Turnier auch, dass du gegen Teams kommst, die sich rehabilitieren wollen. Insofern ist es eine super Übung, morgen dann die richtigen Antworten zu finden.“

Constantin Staib: “Wir haben insbesondere defensiv sehr gut gearbeitet. Holland hatte kaum gefährliche Konter oder Angriffe überhaupt. Wir genießen diesen Sieg natürlich. Das fühlt sich – insbesondere nach dem 1:6 im Testspiel gegen Indien letzte Woche – richtig gut an!“

Florian Fuchs: „Verdient war es auf jeden Fall. Das waren Welten im Vergleich zu den Indien-Spielen. Die Emotionalität war heute da. Wir sind als tolle Einheit auf dem Platz gewesen. Wir haben richtig griffig verteidigt. Wenn wir immer so ins Spiel reingehen und das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, sind wir auf dem richtigen Weg. Aber wir haben morgen noch eine wichtige Aufgabe, auf die wir uns jetzt konzentrieren müssen!“

Beide Teams gingen sehr konzentriert zu werke, machten viel Druck und Tempo im Angriff, aber die Abwehrreihen ließen in den ersten fünf Minuten nichts zu. Unglücklich sprang eine Flanke dann Hinrichs an den Fuß, so dass es die erste Ecke für Holland gab (7.). Und die versenkte Jip Janssen mit einem sehr harten Schlenzer durch Mark Appels Schoner zur 1:0-Führung. Erste deutsche Torchance bei einem Stecher, den Pirmin Blaak aber noch leicht hielt. Dann holte Florian Fuchs die erste deutsche Ecke heraus, die aber stark abgelaufen wurde.

Das DHB-Team nun mit guter Druckphase. Constantin Staibs Schuss (12.) aus acht Metern wurde in höchster Not von einem Verteidiger übers Tor geblockt. Kurz darauf prüfte Marco Miltkau Blaak mit einem Stecher. Es blieb aber beim 0:1 zur ersten Viertelpause. Die Deutschen danach wieder mit guten Angriffen. Und eine tolle Angriffskombination über links brachte schließlich das verdiente 1:1. Constantin Staib setzte den letzten Ball von halblinks an Blaak vorbei ins lange Eck (18.).

Die Partie behielt ein hohes Level. Beide Teams zeigten gute Ansätze im Spiel nach vorn. Christopher Rühr sah Grün für ein Stockfoul (25.), doch in Unterzahl setzte sich Paul Kaufmann am Kreis ganz stark durch und tunnelte Blaak mit der Rückhand zum 1:2 (25.). Noch immer in Überzahl holten sich die Gastgeber ihre zweite Ecke (26.), doch dieses Mal parierte Appel ganz stark gegen Janssen und auch zwei Rebounds wurden entschärft.Dann hätte es im Konter fast geklingelt, als Blaak in höchster Not eine hohe Rückhand von Florian Fuchs von der Linie kratzte. Zuvor hatte Weigand stark vorbereitet. Kurz darauf brannte es erneut vor Blaak und Staib konnte einen Querschläger auf Bauchhöhe nicht über die Linie drücken. Die Niederländer jetzt sogar gut bedient mit dem 1:2. Rühr hatte im nächster Konter eine gute Schusschance, wobei die Kugel über das Tor geblockt wurde. Dann prüfte Justus Weigand Blaak nochmal mit einem gezogenen Schlenzer am rechten Pfosten.

Und das deutsche Team blieb auch nach der Pause das gefährlichere. Blaak verhinderte in höchster Not den Querpass von Hinrichs (35.) auf Weigand am langen Pfosten, der nur hätte einzuschieben brauchen. Sander Baart bekam Grün nach einem Check gegen Tobias Hauke (36.), doch Oranje überstand die Unterzahl ohne weiteren Schaden. Doch die Deutschen blieben ganz stark mit ihren Kombinationen. Von Christopher Rühr ging die Kugel auf Kaufmann, der Miltkau bediente, welcher aus der Drehung abzog und zum 1:3 (39.) traf.

Die Deutschen auch defensiv sehr stark und hoch konzentriert, stoppten die Niederländer meist schon vor dem Kreis, auch als Oranje in der Schlussphase des dritten Viertels den Druck merklich erhöhte. Die Niederländer drückten, aber die Honamas hatten die nächste Riesenchance, als Mats Grambusch einen Volley aus etwa neuen Metern nur Zentimeter links am Pfosten vorbeidrosch (49.). Nach starkem Steal dann die nächste Hundertprozentige, als eine Flanke von Grambusch zwischen Fuchs und Weigand hindurch am langen Pfosten vorbeizischte.

Die starke Leistung wurde belohnt, als Lukas Windfeder einen langen Ball aus der eigenen Hälfte zentral auf Fuchs legte, der Staib im Kreis bediente, und dieser überwand Pirmin Blaak im zweiten Versuch zum 1:4 (53.). Und die Deutschen blieben vorn dran, ließen keinen Deut nach. Immerhin gelang den Holländern nach Rechtsangriff noch das 2:4, als sich Thierry Brinkman an der Grundlinie durchsetzte und Jeroen Hertzberger aus kurzer Distanz zum 2:4 (58.) einblockte, doch das war nur noch Ergebniskosmetik.

Tore:
1:0    Jip Janssen (KE, 7.)

1:1    Constantin Staib (18.)
1:2    Paul Kaufmann (25.)
——
1:3    Marco Miltkau (39.)

1:4    Constantin Staib (53.)
2:4    Jeroen Hertzberger (58.)

Ecken:
NED 2 (1 Tor) / GER 1 (kein Tor)

SchiedsrichterInnen:
Laurine Delforge (BEL) / Coen van Bunge (NED)

Video-Schiedsrichter:
Jonas van’t Hek (NED)

» der deutsche Kader am Samstag

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag