Die Herren der 1. Hockeymannschaft hatten ein schweres Wochenende. Am Samstag standen sie auf dem eigenen Kunstrasen im Spiel gegen die Gäste vom Klipper THC Hamburg. Nach einem glücklichen 4:3-Sieg nach Penaltys durften sie nicht einmal den Sieg feiern, denn am nächsten Tag hatten sie die Herrenmannschaft vom DHC Hannover zu Gast.
Es hatte gut angefangen in der »Cologne Smiles Arena«. Bis die Zuschauer am Platzrand ihre optimalen Sichtpositionen gefunden hatten, stieg schon der erste Jubel auf dem Platz empor. Keine drei Minuten nach Anpfiff waren vergangen und schon traf Constantin (Coci) Frystatzki das gegnerische Tor. Die tief stehende Herbstsonne verlangte Ungeübten einiges an Sehvermögen ab, um das Geschehen auf dem Platz zweifelsfrei zu identifizieren. Doch die MSC-Männer profitierten hier vom Heimvorteil. Acht Minuten später erhöhte Benjamin Schmidt auf 2:0 und feierte damit seinen Einstand in seinem Debüt in der 2. Hockeybundesliga. Guter Start.
Nach dem Seitenwechsel jedoch schienen die Gegner aus der Hafenstadt an ihrer Strategie gedreht zu haben. Sie wirkten nun frischer, bissiger, aggressiver. Der erhöhte Druck zeigte auch Wirkung, denn in der 35. Minute verkürzten sie auf 2:1. Die MSCer hielten jedoch gut dagegen, versuchten, das Ergebnis bis zum Schluss zu halten, weitere Tore trotz guter Chancen blieben für sie aus. Und dann passierte das, was wir so oft erlebt haben. In der 8. Minute vorm Abpfiff kassierten die MSCer noch ein Gegentor. Spielstand: 2:2.
Wir erinnern uns: Neu in der Hockeybundesliga ist, dass beim Unentschieden Penaltys geschossen werden. Vor zwei Wochen waren wir Zeugen eines dramatischen, aber glücklichen Endes geworden, bei dem die Gelb-Schwarzen mit zwei Punkten vom Platz gingen, während die Gastgeber vom Blau-Weiss Köln nur einen Punkt aus der Begegnung mitnahmen. Der Fluch vom Beethoven-Park wurde endlich gebrochen, aber so spannend wie das Penalty-Schießen für die Spieler und Zuschauer auch ist, drei anstatt zwei Punkte sind ihnen allemal lieber.
Also ging es auch in dieser Partie gegen die Hamburger ins Penalty-Duell. Wie vor einer Woche machte Philipp Baedeker den Anfang. Im Blau-Weiss hatte er unglücklich gepatzt. Diesmal aber blieb er cool und traf. Der erste Hamburger machte es ihm nach, glich aus zum 3:3. Es schien, dass die Trainer und ihre Keeper die Hausaufgaben gut abgearbeitet hatten. Auch die Hamburger gewannen in ihrem ersten Spiel im Shootout gegen den Aachener HC, wenn auch dort, bis auf eine Ausnahme, andere Spieler am Penalty-Punkt standen. Nach dem 3:3 patzten alle, MSCer und Hamburger zugleich. Lukas Hunold im MSC-Tor hielt alles, was sich annäherte, und mit einer beeindruckenden Intuition bewies er seine Keeper-Qualitäten. Beim Spielstand 3:3 ging Leopold (Leo) von Nathusius zum Punkt. Diesmal machte er eine neuartige eineinhalbfache Pirouette und seine Kugel versenkte er geschmeidig im Tor. 4:3. Sollte auch der letzte Hamburger nun treffen, ging das Penalty-Schießen weiter, allerdings Spieler gegen Spieler. Bei dem fünften Penalty der Hamburger hatte Lukas einen guten Riecher und erwischte den richtigen Moment, sich am Boden lang zu machen, und hinderte so den Ball daran, in seinem Tor zu landen. Ein Siegesschrei befreite sich im Kölner Himmel, damit ging dieses Spiel zu Ende. Der MSC gewann mit 4:3 und kassierte zwei wertvolle Punkte.
Die anschließende Siegesfeier musste allmählich eingedämmt werden, wenngleich Bennys kleiner Einstand doch ein wenig gefeiert werden musste. So trug er glücklich das Kölsch-Fässchen nach draußen und bewies, dass er es auch souverän anschlagen kann.
Die Siegesfreude der 1. Herren hielt weiter an auf der Tribüne der »Cologne Smiles Arena«, während die Kollegen aus der 2. Hockeymannschaft im Anschluss an ihr Spiel gegen die zweite Mannschaft der Herren vom Schwarz-Weiss Köln in der Oberliga antraten. Nach der 1:7-Niederlage der Gelb-Schwarzen beim HC Rot-Weiß Velbert vor sieben Tagen rutschte die 2. Mannschaft auf Position sechs der Oberligatabelle herunter. Schwarz-Weiß Köln 2 belegte nun Platz sieben, so gesehen handelte es sich am Sonntagabend um ein Kellerduell.
Das Spiel verlief auf Augenhöhe. Außer ein paar Torparaden des MSC-Keepers, die eine Führung der Gäste verhinderten, passierte nicht viel in diesem Spiel. Zunächst einmal keine Tore, obwohl es genug Chancen gab. Das änderte sich ausgerechnet, als die Uhr des Spielstandanzeigers nur noch 15 Sekunden bis zum Abpfiff zeigte, als die Schwarz-Weissen glücklich trafen. Alles, was im gesamten Spielverlauf bis jetzt auf sich hatte warten lassen, ereignete sich in diesen letzten 15 Sekunden. Drei Sekunden vor Schluss bekamen unsere Herren doch noch die Chance, mit einer kurzen Ecke auszugleichen. Vergeblich. Und gleich noch eine Ecke hinterher. Trotz aller Anstrengungen wollte der Ball einfach nicht ins Tor. So verabschiedeten sich unsere Männer mit einer bitteren und unglücklichen, auch ein wenig unverdienten Niederlage aus dieser Begegnung, aus der sie sich anfangs doch drei Punkte
Die 3. Hockeyherren wieder erfolgreich auf Kurs
Nach dem 2:7-Debakel beim Aachener HC 2 wollten die Männer der 3. Hockeymannschaft wieder punkten. »Wir hatten in Aachen einfach keine Chance«, äußerte sich Ex-Hockeyvorstand Stefan Friedrichs, der als Mannschaftsmitglied in Aachen aktiv auf dem Feld stand. Am Samstag empfingen sie die Herren vom Bonner THV, die Absteiger aus der Oberliga. Die MSCer sind gerade in die 1. Verbandsliga aufgestiegen und schlugen am fünften Spieltag der Saison schon den Absteiger. Mit dem 2:1-Sieg klettern die Gelb-Schwarzen auf Position zwei der Tabelle hoch.
Am kommenden Sonntag, den 1. Oktober, sind sie bei Schlusslicht Eilendorfer HC zu Gast und rechnen sich weitere Punkte aus.
Grafiken: Ronny Edelstein