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TORWART JUSHUA ONYKWUE NNAJI SICHERT DEUTSCHEN HOCKEY-HERREN HALBFINAL-EINZUG BEI DER WM

MÖNCHENGLADBACH. Mönchengladbach, 07.02.2025 – Was für ein Drama im WM-Viertelfinale. Die Hallen-Honamas sahen schon wie die Sieger aus, aber Polen kam ganz spät doch noch zurück. Im Penalty-Shootout wuchs der deutsche Goalie über sich hinaus.

Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft hatte sich einen exzellenten Gameplan gegen die Polen im WM-Viertelfinale zurechtgelegt. Von Beginn an pressten sie extrem hoch und machten die Banden zu. Die Folge war das frühe Führungstor –und was für eines. Nicolas Proske, geschickt eingesetzt von Ben Hasbach, hämmerte die Kugel von halblinks unter die Latte. Das 1:0 gab den Hallen-Honamas zunächst viel Sicherheit im ersten Alles-oder-Nichts-Spiel bei dieser WM in kroatischen Porec. Aber die Polen waren ein anderes Kaliber als sämtliche drei Gegner aus der Gruppenphase. Sie befreiten sich mehr und mehr von der Umklammerung und kamen mit ihrem aggressiven Stil jetzt selbst vermehrt zu Kreiseintritten. Der erneut glänzend aufgelegte deutsche Goalie Joshua Onyekwue Nnaji vereitelte aber gleiche mehrere gute Chancen, darunter noch vor der Halbzeit auch eine Strafecke. Apropos: Auch die DHB-Auswahl hatte gleich mehrfach so die große Gelegenheit, ihre Führung auszubauen. Aber die Strafecken-Bilanz war zu diesem Zeitpunkt ausbaufähig. Innerhalb kurzer Zeit wurden drei vergeben. Sekunden vor der Halbzeitsirene war es dann Philip Schmid (UHC Hamburg), der dann doch noch wunderschön eine Strafecke verwandeln konnte. Es war der wichtige zweite Treffer in einem Spiel, das nicht schön, aber kampfbetont und zu jeder Zeit spannend und intensiv war.

Das dritte Viertel blieb torlos. Deutschland hatte die besseren Chancen, machte aber zu wenig aus diesen. Und so wurde es im vierten Viertel doch nochmal eng, weil die Honamas immer defensiver agierten und nicht mehr so hoch pressten. Und tatsächlich gelang den Polen erst der Anschlusstreffer und dann sogar der vielumjubelte Ausgleich. Die Polen hatten schon beim Stand von 0:2 ihren Torwart runtergenommen, um Überzahl zu schaffen. Auch die deutsche Mannschaft spielte in dieser Phase überraschend ohne Torwart. Der Ausgleich Sekunden vor der Schlusssirene war ein Schock. Der hielt auch noch kurze Zeit später im Penalty-Shootout-Schießen an. Anton Pöhling vergab den ersten Versuch, Polen traf. Proske schaffte den Ausgleich, für die DHB-Auswahl vergab dann Hasbach, aber auch die Polen scheiterten am überragenden Onyekwue Nnaji. Gleich drei Penalty-Shootout-Versuche hielt der deutsche Torwart, der hinterher auch zum „Player of the Match“ gewählt wurde. Im Sudden Death machte dann erneut Proske alles klar. Der Stürmer vom TSV Mannheim blieb eiskalt und schoss seine Mannschaft damit ins WM-Halbfinale am Samstag. Dort geht es dann um voraussichtlich um 16 Uhr (noch nicht bestätigt) gegen Südafrika um den Finaleinzug.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Witthaus (Co-Bundestrainer): Es war ein sehr emotionales Spiel. Wir haben 2:0 geführt und hatten wirklich sehr gute Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Mit Joshi hatten wir einen sehr guten Torwart, der viele Chancen vereiteln konnte. In der letzten Phase sind wir dann ins Risiko gegangen und haben, wie die Polen, den Torwart auch gezogen. Der Plan ist schiefgegangen. Wir sind unheimlich froh, dass wir im Halbfinale sind. Joshi hat super die Penaltys gehalten. Wir dürfen jetzt nicht alles zu kritisch sehen.“

Joshua Onyekwue Nnaji: „Wir haben vorne die Dinger nicht gemacht. Dass wir dann den Torwart rausgenommen haben, war vielleicht nicht die richtige Entscheidung. Das müssen wir uns nochmal anschauen. Ich muss vielleicht auch auf mein Bauchgefühl hören und drinbleiben. Dass ich uns im Spiel gehalten habe, ist mein Job. Ich habe meine Rituale vor so einem Shootout. Ich schnalle meine Kicker nochmal enger, atme durch, trinke einen Schluck. Es gilt, runterzukommen. Und dann, sich nur noch auf den Ball zu fokussieren.“

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