KÖLN. Während die 1. Herren des KTHC ihre Hinrunde am vergangenen Samstag bereits beendet hatten, ging es für die 1. Damen von Rot-Weiss an diesem Wochenende noch einmal zu einem Doppelspieltag auf Auswärtsfahrt. In der Hansestadt Hamburg traf man am Samstagmittag zunächst auf die 1. Damen des UHC Hamburg, die in der Vorsaison etwas überraschend bis ins DM-Halbfinale gekommen waren. Im Sommer musste das Team von Cheftrainer Johannes Persoon allerdings den Abgang ihrer besten Scorerin Sofie Stomps verkraften, die in die Niederlande zum SV Kampong wechselte. Verstärkt wurde die junge Mannschaft vor allem in der Breite, u.a.mit Jule Bloch vom Club Raffelberg und zwei Spielerinnen aus der eigenen Jugend. Mit bisher 14 Punkten und Platz drei in der Staffel A erwischten die UHC-Damen einen soliden Saisonstart, werden aber wohl dennoch bis zum Schluss um den Playoffeinzug kämpfen müssen.
Es war also ein wichtiges Spiel an diesem Herbsttag, denn die Kölnerinnen wiederum hatten die Chance mit einem sechs Punkte Wochenende bereits vor der Winterpause einen Riesenschritt zu Platz zwei in der Staffel B zu machen.
Für diese Aufgabe stand KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes wieder sein kompletter, aktuell verfügbarer Kader zur Verfügung, inklusive der Top-Scorerin Emma Boermans und der zuletzt erkrankten Maja Weber.
Wie zuletzt beim Gastspiel im HTHC, gab es auch diesmal technische Schwierigkeiten mit dem Livestream, weswegen mir leider erneut keine Bilder vom Spiel zu Verfügung standen. Daher war ich erneut auf Coach Lonnes angewiesen, der mir seine Sicht des Spiels schilderte. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
Bei herbstlichen Bedingungen ging Rot-Weiss bereits in der 5.Spielminute durch das 3.Saisontor von Stürmerin Katharina Reuten in Führung, die vorher mit einem schönen Pass von Nationalspielerin Nike Lorenz bedient wurde. Im 2.Viertel kam der UHC besser ins Spiel und glich gut fünf Minuten vor der Pause durch Gesa Lubienski aus. In der 53.und 58.Minute hatte Rot-Weiss dann in der 2.Hälfte noch die Chance per Strafecken das Spiel zu entscheiden, schaffte dies aber, ebenso wie die UHC-Damen in der 59.Minute, nicht. Es ging also in den von Markus Lonnes ungeliebten Shoot-Out. Eine Disziplin, in der die KTHC-Damen bereits dreimal in dieser Saison den Kürzeren zogen, zuletzt aber vor zweieinhalb Jahren im Playoff-Viertelfinale an gleicher Stelle siegreich blieben. Und so kam es auch diesmal. Zwar brauchte es auch hierfür eine Verlängerung, aber nachdem Yara Mandel als 6.Schützin für die Hamburgerinnen gegen KTHC-Schlussfrau Maja Sielaff vergeben hatte, machte Nike Lorenz alles klar und sicherte einen ganz wichtigen Extrapunkt für Köln. KTHC-Cheftrainer fasste den wichtigen SO-Sieg folgendermaßen zusammen:
,,Es ist ganz schwierig dieses Spiel zu analysieren, es war aber eher durchwachsen heute. Der UHC hat das gut gemacht. Wir gehen zwar früh 1:0 in Führung und hatten das Spiel danach im Griff, im 2.und 3.Viertel waren wir dann aber zu passiv, hatten zu viele Einzelaktionen in unserem Spiel. Da hatte der UHC ein Übergewicht, ohne wirklich zwingend zu sein. Das 4.Viertel war wieder besser von uns, da verpassen wir es dann den Sieg perfekt zu machen, aber insgesamt war es ein verdientes Unentschieden. Vom Shoot-Out bleibe ich kein Fan, aber natürlich sind das für die Tabelle sehr wichtige Punkte für uns und es das tat dem Team auch mal ganz gut ein Shoot-Out zu gewinnen.“
Da sich der HTHC beim Club Raffelberg drei Punkte sicherte und der Berliner HC in München ebenfalls nach Shoot-Out gewann, verloren die Kölnerinnen zwar einen Punkt auf Harvestehude, blieben aber vor dem Sonntag vier Punkte vor den Verfolgerinnen vom BHC und hatten am Sonntag beim vermeintlich leichtesten Gegner der drei die Chance den Abstand noch einmal mit einem Sieg bei Großflottbek zu vergrößern.
Tore:
0:1 Katharina Reuten (5., 3.Saisontor)
1:1 Gesa Lubienski (25.)
Shoot-Out
Nike Lorenz trifft, 1:2
Emily Günther trifft, 2:2
Emma Boermans trifft, 2:3
Yani Zhong trifft, 3:3
Felicia Wiedermann trifft, 3:4
Lisa Musci vergibt
Sophie Prumbaum vergibt
Yara Mandel vergibt
Jule Fischer vergibt
Michaela Wienert trifft, 4:4
Yara Mandel vergibt
Nike Lorenz trifft, 4:5
Rot-Weiss Köln gewinnt 5:4 nach Shoot-Out
Schiedsrichter: Fabian Ströder, Maya Antia-Frese
Sonntag, 29.10.2023: Großflottbeker THGC (4.Staffel A) – Rot-Weiss Köln 1:2 (1:0)
Bereits um 11 Uhr ertönte am Sonntag der Anpfiff zum letzten Spiel der KTHC-Damen in dieser Hinrunde auf dem Feld. Erneut kamen die Gegnerinnen aus der Staffel A, erneut wurde in Hamburg gespielt. Diesmal ging es für die Kölnerinnen gegen die ambitionierten Damen des Großflottbeker THGC um Nationalspielerin Jette Fleschütz. Die West-Hamburgerinnen hatten im Sommer erneut eine größere Fluktuation im Kader, verloren so u.a. Linda Cobano an den Club an der Alster und Agostina Alonso, die zurück nach Argentinien ging. Dafür verpflichtete das Team von Cheftrainer Dawid Zimnicki u.a.einen ganzen Block des Bremer HC, angeführt von der argentinischen Nationalspielerin Agostina Lovagnini. Mit 14 Punkten waren die GTHGC-Damen vor dem Spiel mittendrin im spannenden Playoffrennen der Staffel B, mit allerdings nur drei Punkten Vorsprung auf Platz fünf (Münchner SC), allerdings auch nur einem Zähler Rückstand auf Platz drei (UHC Hamburg).
Während bei den Hamburgerinnen Sandra Tatarczuk ihr Comeback nach einjähriger Verletzungspause feierte, setzte KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes auf die selben Spielerinnen wie am Vortag. Lediglich im Tor wurde in gewohnter Art und Weise rotiert und Lisa Höllriegl erhielt wieder den Vorzug vor Maja Sielaff.
Bei sonnigem Wetter tasteten sich beide Teams zunächst ab und es gab keine Torchancen. Erst in der 10.Spielminute führte ein Ballverlust von Kaja Hansen dazu, dass die Kölner Stürmerin Katharina Reuten frei auf Großflottbeks Torhüterin Marta Kucharska zulief, allerdings den Ball nicht richtig traf und diesen deswegen nicht an der Torfrau vorbeibrachte. In der 14.Minute kam Köln zur 1.Strafecke des Spiels, doch Nika Hansens Schlag war sichere Beute für Kucharska. Nach einigen kleineren Chancen für die Rot-Weiss Damen wurde es erst in den letzten fünf Minuten der 1.Halbzeit richtig unterhaltsam. In der 26.Spielminute hielt Kucharska zunächst mit dem linken Schoner einen Strafeckenschlenzer der 171-maligen deutschen Nationalspielerin Nike Lorenz. Keine Minute später spielte Anna Küskes einen Doppelpass mit Helena Würker und kam zentral zum Schuss, den die GTHGC-Torfrau aber erneut stark parierte. Die KTHC-Damen machten jetzt Druck und gleich im nächsten Angriff lief Reuten erneut alleine auf das Heimtor zu, traf den Ball diesmal gut, schoss allerdings knapp links am Ziel vorbei. Erneut eine Minute später konterte Großflottbek über ihre deutsche Nationalspielerin Jette Fleschütz, die die durchaus umstrittene 1.Strafecke für ihr Team herausholte. Diese nahm sie sich auch selbst, schoss per Schlag unhaltbar für Höllriegl ins lange Eck und erzielte das überraschende 1:0 für die Gastgeberinnen. Mit diesem für Rot-Weiss Köln sehr unglücklichen Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Die 2.Halbzeit konnten beide Teams anscheinend kaum erwarten, denn bereits zwei Minuten vor Halbzeitende standen die 22 Spielerinnen zum Anstoß bereit. Im Spiel dominierte Köln weiter, ohne sich zunächst die großen Chancen herauszuspielen. In der 36.Minute erarbeiteten sie sich zwar die 3.Strafecke, verstoppten diese jedoch und konnten auch den Nachschuss nicht zum Ausgleich verwerten. Zwei Minuten später wurden die Hanseatinnen dann gefährlich, doch Greta Schabacker sprang der Ball vorm Tor stehend über den Schläger. Diese dann doch eher halbe Möglichkeit sollte dann aber auch schon die letzte wirkliche Torchance der GTHGC-Damen sein, denn spätestens ab diesem Moment spielte nur noch Köln. In der 42.konterten die Gäste in Unterzahl über Emma Boermans, die ihre Sturmpartnerin Charlotte von Hülsen in der Mitte bedienen wollte, doch der Ball erreicht sein Ziel nicht, schien abgefälscht vom Fuß der Hamburger Verteidigerin, was die Schiedsrichter allerdings, sehr zum Unmut der Kölnerinnen, nicht so sahen.
Somit ging es für die Gäste zwar mit einem Rückstand in das letzte Viertel des Feldhockey-Jahres, aber weiterhin taten sie alles, um mit drei Punkten zurück in die Domstadt zu fahren. Der Dauerdruck führte dann auch folgerichtig in der 51.Minute in Überzahl (Grüne Karte Kaja Hansen) zur 4.Strafecke für Rot-Weiss. Erneut trat Lorenz an und diesmal schlug ihr Schlenzer unten rechts im Tor zum völlig verdienten Ausgleich ein. In der Folge hatten Lynn Krings (52., beim Schuss entscheidend gestört, vorbei) und Kapitänin Paula Brux (54., Strafecke, Schlag zu zentral und im Liegen gehalten) bereits die Chancen die Partie komplett zu drehen, doch dieses Privileg sollte heute der sehr präsenten Nike Lorenz gehören: In der 56.Minute trat die gebürtige Berlinerin zur 6.KTHC-Strafecke an diesem Mittag an, verlud Marta Kucharska per Schlenzer ins rechte untere Eck und erzielte damit das umjubelte wie verdiente 2:1 Führungstor für die Domstädterinnen. Diese ließen anschließend auch in den letzten knapp vier Minuten defensiv nichts mehr zu, fuhren nach insgesamt starker Leistung ihren 7.Saisonsieg ein und konnten damit starke fünf von sechs möglichen Punkten aus der Hansestadt Hamburg entführen.
,,Das war heute ein 60-minütiges Topspiel von uns, auf einem unfassbar schwer zu bespielenden Platz. Der Ball springt hier extrem, das kommt im TV-Bild gar nicht so rüber. ,Wir haben das dennoch extrem gut gemacht heute, defensiv extrem wenig zugelassen und die Strafecke, die dann drin war, fand ich nicht berechtigt.”. Das müssen wir akzeptieren, aber ich denke man kann schon sagen, dass die gelbe Mannschaft heute schlecht war, in den letzten zehn Minuten dann aber wenigstens auch mal zu unseren Gunsten. Insgesamt war das eine Top-Leistung der Mannschaft und wir haben völlig verdient gewonnen“, freute sich ein zufriedener KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes über den überzeugenden Sieg seiner Mannschaft.
Dieser war auch nötig, denn etwas überraschend siegten die HTHC-Damen 2:1 beim Düsseldorfer HC, hielten den Abstand auf Rot-Weiss damit bei fünf Punkten und überholten den Berliner HC (2:3 beim Mannheimer HC). Für die noch fünf zu spielenden Duellen innerhalb der Staffel hat Köln sich aber dennoch ein gutes Polster herausgespielt, um im Frühjahr Platz zwei in der Staffel B zu halten. Auf Platz eins scheinen die Alster-Damen enteilt, die zwar alle Hinrundenspiele gewannen, nur gegen Köln allerdings in den Shoot-Out mussten und einen Punkt abgaben.
,,Wir können schon zufrieden mit der Hinrunde sein. Insgesamt hätten es sicherlich zwei, drei Punkte mehr sein können, aber insgesamt war es okay. Wir können spielerisch noch nicht so über 60 Minuten glänzen, haben aber schon den ein oder anderen spielerischen Entwicklungsschritt gemacht“, bilanzierte Coach Lonnes die insgesamt sehr solide Hinrunde seiner Rot-Weiss Köln Damen. Auf dem Feld geht es dann für diese am 23.März mit einem Auswärtsspiel beim Berliner HC weiter, dann wahrscheinlich und hoffentlich wieder mit Sturmstar Pia Maertens. Bis dahin steht aber erstmal eine hoffentlich erfolgreiche Hallensaison im Terminkalender.
Tore:
1:0 Jette Fleschütz (E, 28.)
1:1 Nike Lorenz (E, 51., 3.Saisontor)
1:2 Nike Lorenz (E, 56., 4.Saisontor)
Schiedsrichter: Torben Rath, Julia Caroline Jungbluth
Eine ausführliche Zwischenbilanz der 1.KTHC-Damen nach der Hinrunde, mit ausführlicheren Statements von Markus Lonnes, folgt dann im Laufe der nächsten Woche.