
NEU-ULM. Deutschlands Handballer sind mit einem Remis in die EM-Vorbereitung gestartet. Beim Comeback von Nationaltorhüter Andreas Wolff kam die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason zu einem 31:31 (16:18) gegen Afrikameister Ägypten.
Timo Kastening und Juri Knorr waren in Neu-Ulm mit jeweils sechs Toren die besten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die vor 4601 Zuschauern nach der Pause vor allem von den Paraden des starken Debütanten David Späth profitierte. Am Sonntag (17.15 Uhr/ZDF) steht beim „Tag des Handballs“ in München ein weiterer Härtetest gegen die Ägypter auf dem Programm, es ist zugleich das letzte Länderspiel des Jahres.
Gislason dürfte vor allem die Rückkehr von Wolff freuen. Der Anführer stand gegen den Olympiavierten für rund zehn Minuten auf der Platte, nachdem er wegen eines Bandscheibenvorfalls wochenlang hatte aussetzen müssen. Außerdem überzeugte Deutschland nach Ballgewinnen immer wieder mit „Highspeed“-Handball.
Viel Zeit bis zum EM-Auftakt am 10. Januar gegen die Schweiz bleibt Gislason nicht mehr. Nicht zuletzt deshalb setzte der Isländer zu Beginn auf etablierte Kräfte um Johannes Golla und Juri Knorr vor Rückkehrer Silvio Heinevetter im Tor – und sah eine starke Anfangsphase. Ein exzellentes Konterspiel bescherte dem deutschen Team eine frühe Führung, nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand bauten Gislasons Schützlinge ihren Vorsprung beim 7:3 (9.) zwischenzeitlich auf vier Tore aus. Die physisch starken Ägypter aber blieben nicht nur dran, sondern gingen beim 9:10 (18.) auch wieder in Führung.
Die DHB-Auswahl fabrizierte zu viele Technische Fehler, hinten bekam Heinevetter kaum einen Ball zu fassen. Gislason brachte nach 20 Minuten Wolff, der für seinen Klub Industria Kielce noch kein Pflichtspiel in dieser Saison absolviert hat. Der Europameister von 2016 fand wie sein Vorgänger jedoch nur schwer ins Spiel. So lief Deutschland lange einem Rückstand nach. In Debütant Späth von den Rhein-Neckar Löwen stand nach dem Seitenwechsel der dritte Keeper zwischen den Pfosten – und der machte seine Sache am besten und steigerte sich zunehmend.
Beim 21:20 (38.) ging Deutschland wieder in Führung und lieferte dem WM-Sechsten einen harten Kampf bis zum Ende. Neben dem furiosen Späth feierten auch Nils Lichtlein (Füchse Berlin) und Linksaußen Tim Nothdurft vom Bergischen HC ihr Länderspieldebüt.