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„WIR SIND EINE VERSCHWORENE EINHEIT“

Deutsche U21 in Berlin eingetroffen - Bundestrainer Martin Heuberger optimistisch vor dem Heim-WM-Viertelfinale gegen Dänemark \\ VON Björn Pazen

Bundestrainer Martin Heuberger - Foto: Marco Wolf

BERLIN. Die deutsche U21-Nationalmannschaft ist am Dienstagmittag am Sehnsuchtsort Berlin angekommen, nach rund zweistündiger Busfahrt aus dem Hauptrundenspielort Magdeburg. Im Gepäck hat die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger die optimale Ausbeute von fünf Siegen aus fünf Spielen bei der Heim-Weltmeisterschaft. Zum Hauptrundenabschluss am Montag gab es ein 31:29 gegen Kroatien.

Am Donnerstag um 21 Uhr geht es nun im WM-Viertelfinale gegen Dänemark, die Partie wird live auf Eurosport gezeigt. Bisher sind für die Partie in der Max-Schmeling-Halle rund 2300 Karten verkauft, Tickets gibt es ausschließlich online über www.playthefuture23.com. „Wir hoffen, dass die Halle richtig voll wird und wir eine ähnlich grandiose Kulisse erleben dürfen wie in der Vorrunde in Hannover und in Magdeburg. Diese Stimmung hat uns richtig getragen“, sagte Heuberger beim digitalen DHB-Medientermin nach der Ankunft in der Hauptstadt.

Auch wenn die beiden Hauptrundenspiele gegen Frankreich (30:29) und Kroatien am Ende noch einmal eng wurden, nachdem die DHB-Auswahl klar geführt hatte, ist Heuberger zufrieden: „Die Erleichterung ist riesengroß, dass wir verlustpunktfrei nach Berlin gekommen sind. Gegen Frankreich haben wir am Ende unsere Angriffe nicht konsequent genug zu Ende gespielt, gegen Kroatien hatten wir in der Schlussphase Probleme mit deren 7-gegen-6-Angriffen. Daran müssen wir mit Blick aufs Viertelfinale arbeiten.“

Am Dienstag standen Videostudium und ein erstes Training auf dem Programm der Mannschaft, am Mittwoch wird die intensive Vorbereitung auf die Dänen fortgesetzt, gegen die es im März zwei Testspielsiege gegeben hatte. „Wir bereiten uns seit dem erstem Spieltag vor wie auf ein Finale. Damit sind wir bis her gut gefahren“, sagt Heuberger.

Bisher ist die deutsche Mannschaft ohne große Blessuren durch das Turnier gekommen, alle 18 Spieler sind gesund, fit und hochmotiviert. „Es ist immer eine sehr schwere Entscheidung, zwei Spielern sagen zu müssen, dass sie nicht spielen, denn alle Jungs sind heiß. Wir sind ein tolles Team, auch die beiden anderen, die jeweils auf der Tribüne sitzen, haben Anteil an unserem Erfolg“, sagt Heuberger: „Wir sind eine verschworene Einheit, alle geben ihr Bestes, wir haben einen tollen Teamspirit – und wenn man gewinnt, ist das einfacher, daher hoffen wir, in Berlin noch drei Spiele erfolgreich zu gestalten, dafür tun wir alles.“

Der Bundestrainer hatte sich auf der Busfahrt nach Berlin erstmals Videos der dänischen WM-Spiele angeschaut. „Mein erster Eindruck ist, dass es nicht viel Neues im Vergleich zum März gibt. Dänemark verfügt über individuell sehr starke Spieler, und spielt eine starke 6:0-Abwehr.“ Einzige wichtige Änderung zu den Testspielen: Bei der WM ist Thomas Arnoldsen mit an Bord, der im März parallel mit der A-Nationalmannschaft gegen Deutschland gespielt hatte. „Arnoldsen ist der Dreh- und Angelpunkt im dänischen Angriffsspiel. Gegen ihn muss unsere Abwehr an die Leistung von Spiel gegen Kroatien anknüpfen.“

Für Heuberger haben Partien gegen Dänemark „immer Endspielcharakter. Wir haben schon viele Finals gegen sie bestritten. Das es jetzt schon ein Duell im Viertelfinale gibt, ist schade, aber zeigt auch die hohe Qualität in diesen Jahrgängen. Viele Titelaspiranten wie Spanien, Schweden oder Ägypten sind bei der WM schon ausgeschieden, es gab einige Überraschungen wie die Erfolge der Färöer und der Isländer. Daher bin ich echt gespannt auf alle vier Viertelfinalbegegnungen.“

Heuberger und seine Mannschaft freuen sich nicht nur über die tolle Atmosphäre in den Arenen, sondern auch das große Medieninteresse an der WM: „Das ist ein echter Schub, vielleicht können wir mit einem erfolgreichen Abschneiden sogar zusätzlichen Schwung für die Männer-EM im Januar 2024 schaffen. Möglicherweise werden wir den einen oder anderen U21-Spieler ja schon bei diesem Turnier auf dem Feld sehen.“

Zunächst aber gilt der ganze Fokus der Heim-WM, im Finale eines Erfolgs gegen Dänemark träfe die deutsche Mannschaft am Samstag im Halbfinale auf den Sieger der Partie der Färöer-Inseln gegen Serbien. Und dann am Sonntag das Finale? „Träumen darf man immer, das gibt ein positives Gefühl, Aber Dänemark ist einer von vielen Brocken auf dem Weg, alle acht Viertelfinalisten haben ihre Qualitäten. Daher ist es wichtig, das Publikum zu begeistern und mitzunehmen. Ich mache mir aber keine Sorgen: Berlin hat Handballtradition und ein Riesenumfeld, ich rechne mit einer vollen Halle und einer guten Kulisse, die uns unterstützt.“

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