LEIPZIG / LEVERKUSEN. (MB) Auch der zweite Tag der Hallen-Titelkämpfe in Leipzig brachte den Leverkusener Leichtathleten einen Titel: Nach Stabhochspringer Torben Blech sicherte sich Hochspringerin Bianca Stichling Gold. Zur Vizemeisterschaft von Dreispringer Christoph Garritsen kam Silber durch die 4 x 200 Meter Staffel der Frauen mit Judith Franzen, Franziska Schuster, Amelie Dierke und Annkathrin Hoven hinzu. Zwei dritte Plätze steuerten am Sonntag Franzen über 400 Meter und Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko bei.
„Gemessen an unseren Ausfällen können wir ein sehr positives Fazit ziehen“, sagte Hans-Jörg Thomaskamp, Sportlicher Leiter des Klubs und Hochsprung-Bundestrainer. Spitzen-Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre und Nachwuchs-Hochspringer Tom Edinger hatten nach positiven Corona-Tests kurzfristig absagen müssen. Mittelstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen und Sprinterin Jennifer Montag hatte die Hallensaison wegen Beschwerden vorzeitig beendet. Und Bayers Mehrkämpferinnen traten in Leipzig nicht in Einzeldisziplinen an, da sie sich bereits im Trainingslager in Südafrika befinden. Ihre Qualifikationen für die Freiluft-Höhepunkte der Saison finden schon sehr früh im Jahr statt.
„Die Athleten, die angetreten sind, haben richtig gut abgeliefert“, befand Thomaskamp. „Auch jenseits der Medaillenränge gab es tolle Leistungen.“ Besonders hervorzuheben sei da der vierte Platz von Marlene Meier über 60 Meter Hürden. Die beiden Titel waren so nicht unbedingt zu erwarten gewesen, freuten den Coach aber umso mehr: „Man muss die Chancen auch erstmal nutzen, wenn sie sich bieten.“
Torben Blech, der in diesem Winter in Sachen technischer Stabilität noch nicht wieder auf der Höhe seiner Kunst ist, nutzte die Abwesenheit des Trainingskollegen Lita Baehre und einen schwachen Tag des Landauers Oleg Zernikel, um sich mit überflogenen 5,52 Metern den geteilten Titel im Stabhochsprung zu sichern – Tom Linus Humann aus Schwerin kam genauso hoch und hatte bis dahin ebenfalls keinen Fehlversuch. „Torben ist durch eine schwere Zeit gegangen, er hat den Titel verdient, der wird ihm sicherlich Auftrieb geben“, sagte Thomaskamp. Der ehemalige Mehrkämpfer habe nach einer Corona-Infektion lange gebraucht, um wieder fit zu werden. In einer technischen Disziplin müsse eben nicht nur die konditionelle Fitness zurückgewonnen werden, „sondern es müssen auch über einen langen Zeitraum Technikrealisationen auf hohem Niveau stattfinden, damit die Feinheiten stimmen“, betonte Thomaskamp.
Bianca Stichling nutzte die Abwesenheit der beiden aktuell besten deutschen Hochspringerinnen Imke Onnen und Marie Jungfleisch und sicherte sich mit persönlicher Bestleistung von 1,86 Metern den Sieg. „Bianca ist klasse, sie war auf den Punkt konzentriert, ihre Coolness hat mich beeindruckt“, lobte ihr Coach Hans-Jörg Thomaskamp. Die 21-Jährige wechselte vor anderthalb Jahren nach Leverkusen und arbeitet seither besonders an ihrer Absprungtechnik. Nun gelang ihr seit drei Jahren erstmals wieder eine Bestleistung und Thomaskamp ist überzeugt: „Jetzt fängt sie an, sich mit der neuen Technik wohl zu fühlen, sie wird im Sommer sicher noch einen weiteren Schritt nach vorn machen.“