DÜSSELDORF. 3:7! Das nackte Ergebnis scheint eine klare Sprache zu sprechen. Doch die Partie zwischen der bisher auf eigenem Eis noch sieglosen Düsseldorfer EG und den Löwen Frankfurt war eine deutlich engere Kiste. Die DEG erwischte einen guten Start, steckte Rückschläge gut weg, kassierte aber zu viele leichte Tore. Nach dem ersten Drittel lag sie 2:3, nach zwei Dritteln 3:5 zurück und fand am Ende kein Mittel mehr für eine Wende gegen effektive Frankfurter.
Tore satt und ein bitterer Rückstand
Im ersten Drittel fielen so viele Tore, wie gerne mal in einem ganzen Spiel. Verteidiger Luke Green, der ein gutes Spiel machte, gab sein Debüt und verteidigte an der Seite von Sinan Akdag. Im Sturm hatte DEG-Trainer Thomas Dolak seine Formationen auch ein wenig umgestellt. Die DEG dominierte die Anfangsphase, hatte aber ein wenig Glück, als die Frankfurter einen 2:1-Konter nicht sauber ausspielten (5.). Im Powerplay belohnten sich die heute in blau agierenden Rot-Gelben für ihr engagiertes Spiel. Bennet Roßmy traf per Direktabnahme vom Rand des rechten Bullykreises in die Maschen (10.). Ein schönes Gefühl, denn Führungen waren bislang ja doch etwas reichlich Rares in dieser Saison. Der Vorsprung hielt dann auch nur knapp vier Minuten, bis Löwen-Verteidiger Maksim Matushkin ein eher ungewöhnliches Überzahltor erzielte. Er glitt einmal über das komplette Eis an Freund und Feind vorbei und ließ auch Henrik Haukeland im Kasten der DEG keine Chance (14.). Die DEG hatte die perfekte Antwort parat, denn vom Bully weg ging es zur erneuten Führung. Kenny Agostino hatte das Auge für Alex Ehl, der mühelos verwandelte. Sieben Sekunden nach dem Rückschlag war die rot-gelbe Welt also wieder in Ordnung (14.). Doch auch die Gäste waren für eine schnelle Reaktion gut. Wieder war es Matushkin, dieses mal mit einem satten Schuss aus dem linken Bullykreis (15.). So hatte die zweite DEG-Führung nur 44 Sekunden Bestand. Die DEG blieb auch danach das aktivere Team, aber wie es im Sport manchmal so ist, gingen die Gäste zu einem psychologisch wichtigem Zeitpunkt sogar noch in Führung. Ein Schuss von Carter Rowney von der rechten Seite schlug bei freier Sicht für Haukeland am linken Pfosten ein. Fünf Sekunden waren da noch auf der Uhr.
Da war die Welt noch in Ordnung: Die DEG bejubelt das 2:1 durch als Alex Ehl – Alle Bilder: Birgit Häfner
Frankfurt kaltschnäuzig, DEG bleibt dran
Es hätte niemand mehr über das späte Gegentor aus dem ersten Abschnitt gesprochen, wenn Ehl ein perfektes Zuspiel von Phil Varone von der linken Seite direkt vor dem Tor zum Ausgleich genutzt hätte. Doch Joseph Cannata im Gästetor reagierte blitzschnell und war zur Stelle (24.). Nur wenig später blickte man im mit 5.636 Fans gefüllten PSD BANK DOME überwiegend in lange Gesichter. Die DEG ließ sich von Brett Breitkreuz überlaufen, der Haukeland im Alleingang überwand (25.).Und es kam noch schlimmer: In Überzahl zog Matushkin ab, die Scheibe flog hoch durch die Luft, Breitkreuz fischte sie mit dem Schläger herunter und ins Tor. War der Stock zu hoch? Die Schiedsrichter Andre Schrader und Benjamin Hoppe sahen das nach Studium der Videobilder nicht so. Eine zumindest grenzwertige Entscheidung. So waren ziemlich genau zur Mitte des Spiels ganze drei Tore Rückstand. Varone hätte gleich wieder für gute Laune sorgen können, doch frei vor Cannata beförderte er den Puck nur an den Außenpfosten (30.). Auch Roßmy hätte frei vor dem Frankfurter Goalie verkürzen können, aber Cannata entschärfte auch diese brenzlige Szene und kriegte gerade noch rechtzeitig die Schoner zusammen (32.). Die Hoffnung kehrte dann aber doch noch zurück, als Agostino aus zentraler Position Cannata die Scheibe durch die Beine legte (34.). Das Tor tat dem Angriffsspiel der DEG gut, die nun wieder viel Druck auf das Frankfurter Tor ausübte und so zu Drittelende noch eine Strafzeit der Gäste provozierte.
Bernhard Ebner lässt sich an der Bande nicht aus der Ruhe bringen.
Die Wende bleibt aus
Die zwei Minuten in Überzahl zu Beginn des Schlussabschnitts verstrichen dann aber leider erfolglos. Die von Matti Tillkainen gecoachten Frankfurter waren gerade 14 Sekunden wieder komplett, da musste Bernhard Ebner wegen eines Bandenchecks vom Eis. Und zum dritten Mal an diesem Abend nutzen die Hessen die sich ihnen bietende Gelegenheit. Carter Rowney machte die Aufgabe für die DEG nahezu unlösbar (44.). In einer zunehmend nickeligen Partie steckte die DEG nicht auf, allerdings fehlte ihr auch das nötige Glück und letztlich die Durchschlagskraft. Bereits über drei Minuten vor Schluss zog Dolak seinen letzten Trumpf und zog Haukeland für einen sechsten Feldspieler. Cody Kunyk traf 70 Sekunden vor dem Ende ins verwaiste DEG-Tor.
Am Ende ist es wieder mal die Chancenverwertung. Hier scheitert Alex Ehl.
Konzentration auf Sonntag
Nun muss die volle Konzentration auf das enorm wichtige Spiel am Sonntag liegen. Dann gastiert die DEG bei den Iserlohn Roosters. Auch die Sauerländer sind schlecht in die Saison gestartet. Mit dem ersten Dreier der Saison würde die DEG zumindest die rote Laterne an die Iserlohner abgeben. Los geht es um 16:30 Uhr.