WIESBADEN. Der Deutsche Golf Verband (DGV) erhielt im Zwischenbericht der Potenzialanalyse (PotAS) eine Spitzenbeurteilung vom Bundesinnenministerium und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Im Rahmen dieser Analyse werden die olympischen Disziplinen der Spitzenverbände nach objektiven Kriterien in drei Bereichen bewertet.
Beim Vergleich mit 102 Verbänden und Disziplinen des Sommersports rangiert der DGV im Kernbereich der Verbandstätigkeit „Kaderpotenzial/Leistungsentwicklung“ mit Talententwicklung, Nachwuchsförderung, Trainingssteuerung sowie Trainer-Aus- und Fortbildung mit einem Ergebnis von 100 Prozent zusammen mit sieben weiteren Verbänden auf dem ersten Rang. Im zweiten Bereich „Struktur“, in dem es insbesondere um die leistungsförderlichen Rahmenbedingungen geht, steht der DGV auf einem ausgezeichneten 16. Rang. Der dritte Bereich „Erfolge“ wird den Bericht erst nach den Olympischen Spielen in Tokio vervollständigen.
„Der DGV hat sich der sehr aufwändigen PotAS-Analyse unterzogen, auch, weil es hier im Ziel und Kern um die sogenannte potenzialorientierte Bundesmittelverteilung geht. Der DGV ist bislang der einzige nach BMI nicht ‘förderfähige‘ Spitzenverband im DOSB. Diesen Umstand würden wir gerne ändern und zeigen, dass der Golfsport alle notwendigen Kriterien erfüllt. Außerdem betrachten wir die PotAS-Analyse als Möglichkeit, im Sinne eines Qualitätsmanagements unsere eigenen Leistungspotenziale zu erkennen und sie gegebenenfalls zu steigern, sofern diese erfolgversprechend und für uns finanzierbar sind“, kommentiert Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, die Top-Einstufung mit dem Hinweis darauf, dass die Mitglieder im DGV ihre Trainings- und Wettkampfanlagen im Gegensatz zu den meisten der bundesmittelgeförderten Verbände selber bauen und unterhalten müssen.
Die deutsche Leistungssportreform wurde im Zusammenwirken von DOSB, BMI und Wissenschaft erarbeitet und im Rahmen der DOSB-Mitgliederversammlung 2016 verabschiedet. Ziel der Reform ist die Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung hin zu einer potenzialorientierten Bundesmittelförderung. Zukünftige Grundlage für die Verteilung der Mittel ist das von der unabhängigen PotAS-Kommission speziell entwickelte Potenzialanalysesystem, in welchem weit über hundert Einzelattribute begutachtet werden. Die PotAS-Kommission hat den olympischen Sommersportverbänden im DOSB seine Auswertungen in einem vorläufigen Bericht zur sogenannten Potenzialanalyse zugesandt. Das Bundesinnenministerium und der DOSB veröffentlichten den Bericht unter www.potas.de.
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Ralf Bockstedte ist Olympia-Botschafter
Der 47-Jährige Golfer unterstützt die Bewerbung 2032 für die Region Rhein Ruhr
Ralf Bockstedte, der Vorsitzende des Kontroll- und Schlichtungsausschusses und Good-Governance-Beauftragte des Deutschen Golf Verbandes (DGV) ist Olympia-Botschafter für die Bewerbung um die Olympischen Spiele an Rhein und Ruhr 2032. Im Rahmen des 4. Funke Treffs im Funke Medienhaus in Essen erhielt der 47-Jährige seine Urkunde vom Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen.
„Ich freue mich sehr über diese Aufgabe. Mein Herz schlägt für den Sport. Die Region hat mir in dieser Beziehung so viel gegeben, dass es mir ein besonderes Bedürfnis ist, nun auch etwas zurück zu geben. Für die Region Rhein Ruhr und für ganz Deutschland wäre es unglaublich positiv, wenn wir für 2032 einlochen würden“, sagt der leidenschaftliche Golfspieler und Sportmanager. Außerdem kämpft er dafür, dass der Golfsport olympisch bleibt und zusätzlich paralympisch wird.
Seit dem Verbandstag des DGV 2019 ist der gebürtige Essener Vorsitzender des Kontroll- und Schlichtungsausschusses und Good-Governance-Beauftragter des DGV. Der studierte Jurist und Sportmanager sitzt wegen eines inkompletten Querschnitts im Rollstuhl. Unter anderem betreibt er eine Kanzlei für nationales und internationales Sportrecht sowie eine Sportmarketingagentur. Neben seiner Tätigkeit für den DGV ist er Mitglied des EDGA Disziplinarausschusses (Europäischer Golf Verband für Golfer mit Behinderungen)
Marcus Neumann, Vorstand Sport des DGV, freut sich besonders. „Eine faszinierende Idee nimmt Fahrt auf. Und Golfdeutschland ist dabei. Unser Sport mit seinem einzigartigen Spirit oft the Game und seiner großartigen Naturverbundenheit würde einen starken Beitrag zur Bewerbung der nachhaltigsten Olympischen Spiele „ever“ leisten. Ich freue mich sehr, dass man gerade den Golfer Ralf Bockstedte als einen Botschafter für dieses ambitionierte olympische Vorhaben ausgewählt hat.“
Im kommenden Jahr wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, ob, mit wem und für wann man sich mit Deutschland bewerben will. 2020 finden die Sommerspiele in Tokio statt, 2024 in Paris und 2028 in Los Angeles. Für 2032 gelten Indonesien (Jakarta) und Australien (Brisbane) sowie Indien und Südafrika als weitere Interessenten.
1900 und 1904 fanden im Rahmen der Olympischen Sommerspiele bereits Golfturniere statt, danach war Golf lange Zeit nicht mehr Teil des Programms. Seit 2016 ist die Disziplin wieder olympisch. In Tokio und Paris wird Golf ebenfalls dabei sein. Ob Golf darüber hinaus bei Olympischen Spielen stattfinden wird, entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC) nach den Wettkämpfen in Tokio.
Bild rechts: Gemeinsam für die Region Rhein Ruhr. Olympia-Botschafter Ralf Bockstedte nach seiner Berufung zum Olympia-Botschafter – links.: der ehem. Zehnkämpfer Frank Busemann, rechts: der ehem. Schwimmer Christian Keller – (Fotos in Galerie – anklicken und vergrößern)
(Foto: DGV)