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ALLES AUF ANFANG IN DEN SKIGEBIETEN

Lifte außer Betrieb, Hotels geschlossen, menschenleere Abfahrten – was waren das für Bilder im vergangenen Winter. In den Skigebieten herrschte vielerorts Stillstand durch Corona. Die Pandemie zwang Skifahrerinnen und Skifahrer aus der ganzen Republik in die Knie. Auf die Piste durften meist nur die Einheimischen. Der Urlaub wurden abgesagt, Skischulfahrten gestrichen, Skischulen blieben geschlossen und in den Vereinen das Jugendtraining ausgesetzt. Ein Jahr später stellt sich die Frage: Was ist in dieser Wintersaison trotz und mit Corona möglich? So einiges dank 3G-Regel.

PLANEGG. Skiferien unter Corona-Bedingungen. Die Planungen in den Skigebieten laufen auf Hochtouren. Die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Alpendestinationen und auch die deutschen Skigebiete sehen endlich Licht am Ende des Tunnels. Sie wollen zeigen, dass Skiferien unter Corona-Bedingungen sicher sind. Denn alle sind sich einig: Die vergangene Stillstand-Saison für den alpinen Skisport und den Tourismus darf sich so nicht wiederholen. Weitestgehend abgesichert werden soll die kommende Wintersaison durch Impfangebote und angepasste Sicherheitskonzepte.

Gemeinsame Covid-19-Task-Force

Hierfür betreiben der Deutsche Skiverband, Snowboard Germany und der Deutsche Skilehrerverband mit Partnern und wissenschaftlichen Beiräten die gemeinsame Covid-19 Task Force. Koordiniert durch die Stiftung werden hier Szenarien, Untersuchungen und Sicherheitskonzepte für alle Bereiche des Wintersports erstellt und so auch die politische Debatte versachlicht“, erklärt Professor Ralf Roth, Vorstand der Stiftung Sicherheit im Skisport und Leiter des Instituts für Outdoor Sport und Umweltforschung an der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Die Sehnsucht nach der Skipiste ist groß

Die Sehnsucht nach der Skipiste ist groß und viele Wintersportler träumen gerade jetzt im Oktober, wo die Tage kälter werden, von Urlaub, Sonne und Pulverschnee. „Die Gäste sind heiß auf das Reisen und Skifahren“, meint jedenfalls Catherine Propst, Leitung Marketing & PR am Stubaier Gletscher, „daher rechnen wir im Herbst mit einem sehr gut besuchten Skigebiet.“

Gletscherskigebiete starten traditionell als erstes in die Saison

Auf den Gletschern am Kitzsteinhorn, in Hintertux, dem Kanuertal, im Pitztal, in Sölden und dem Stubaier Gletscher laufen bereits die Lifte. Sicherheit und Gesundheit für Gäste und Mitarbeiter haben oberste Priorität: In Österreich ist für Skifahrer und Skifahrerinnen ein 3G-Nachweis erforderlich. Wer Skilifte, Gondeln, Seilbahnen nutzt oder in der Skihütte einkehrt, muss geimpft, von Corona genesen oder negativ getestet sein. Kinder bis 12 Jahren sind davon ausgenommen. In Gondeln, geschlossenen Seilbahnen und Warteräumen gilt zusätzlich eine FFP2-Maskenpflicht – und natürlich Abstand halten.

Die Rahmenbedingungen dafür sind am Stubaier Gletscher dank Bahnen mit hoher Förderleistung sowie breiter Pisten sehr gut“, sagt Propst. Zudem werde man das Online-Ticketing, das seit Covid-19 ohnehin eine höhere Akzeptanz genießt, weiter forcieren. Auch Après-Ski soll in den österreichischen Skigebieten unter strengen Bedingungen wieder möglich sein. Sollte die Zahl der Covid-Intensivpatienten in Österreich aber steigen, dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene in Après-Ski-Bars feiern. Dann gelten die 2G-Regeln.

Zurück zum Wintersport in Bayerns Skigebieten

In Bayerns Skigebieten sollen Skifahrerinnen und Skifahrer ebenfalls unter Einhaltung der 3G-Regeln den Pistenspaß genießen können. Davon geht der Verband Deutscher Seilbahnen aus. Am Großen Arber im Bayerischen Wald ist man gerüstet „Wir haben massiv in Schutzmaßnahmen investiert, unser Personal wurde intensiv geschult, unsere Hygienekonzepte waren bereits zu Beginn des Winters 20/21 komplett fertig“, berichtet Betriebsleiter Thomas Liebl. Es seien Hinweisschilder in Mengen produziert, Online-Ticket-Systeme eingerichtet, Trennwände in der Gastronomie aufgestellt worden und vieles mehr. „Die Konzepte stehen noch immer. Eventuelle Anpassungen für den kommenden Winter sind sehr einfach möglich.“

Ski-Nachwuchs in diesem Winter besonders im Blick

Thomas Liebl liegt aber noch etwas anderes am Herzen. „Die gesellschaftlichen Folgen der Pandemie und die massive Isolierung und Vereinsamung bei den Kindern und Jugendlichen sind mittlerweile dramatisch.“ Deshalb wünscht er sich, dass Skischulfreizeiten wieder stattfinden können. Gerade Kinder und Jugendlichen hat die Corona-Pandemie im vergangenen Winter besonders hart getroffen. Das bereitet auch DSV-Cheftrainer Wolfgang Maier Kopfzerbrechen: „Wir hatten einen genialen Winter mit unheimlich guten Bedingungen, durften aber nur wenig Kinder in den Schnee bringen. Das hat extrem vielen Kindern die Motivation und die Perspektive für den alpinen Skisport genommen. Nicht nur für den Leistungsbereich, sondern auch im Breitensport.“ Darunter litten die Vereine. Viele Kinder und Jugendliche hätten die Skiklubs verlassen, beziehungsweise sind im letzten Winter erst gar nicht eingetreten. Dem Abwärtstrend wollen die Verantwortlichen in diesem Jahr unter anderem mit DSV-Nachwuchscamps für Kinder entgegentreten.

Corona bleibt ein Unsicherheitsfaktor

Die Pandemie bleibt angesichts der zurückliegenden Lockdowns und der Reisebeschränkungen aber nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor. Wenn der Staat festlege, dass jedes Wintersportgebiet mit Seilbahnen und Liften zu schließen sei, helfe auch die größte Flexibilität nicht, glaubt Thomas Liebl.

DSV-Skiwacht bereitet sich auf einen normalen Winter vor

Mit Blick auf den Einsatz der Männer und Frauen der DSV-Skiwacht hofft auch Tilmann Brenner, Geschäftsführer der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS), auf Klarheit von Seiten der Politik. „Aktuell bereiten wir uns auf einen normalen Winter vor. Doch es könnte sein, dass zum Beispiel Höchstgrenzen für die Anzahl an Gästen pro Tag und Skigebiet festgelegt werden. Entsprechend weniger Personal würden wir benötigen“, sagt Brenner. Beschäftigt man ein kleineres Team und hat am Ende doch mehr Bedarf, sind die Saisonkräfte voraussichtlich anderweitig beschäftigt.

Hinzu kam im vergangenen Winter, dass Skitourengeher und Schneeschuhwanderern angesichts geschlossener Skigebiete die Wildnis wieder für sich entdeckten. Mit Teil unerwünschten Folgen für Flora und Fauna. „Vermutlich aus Unerfahrenheit sind viele von ihnen in Jungwälder gefahren oder haben Tiere, die im Winter sehr störungssensibel sind, gefährdet.“ Die DSV-Skiwachtmitarbeiter hätten viel Aufklärungsarbeit leisten müssen, sowohl was den Umweltschutz als auch die Sicherheit der Outdoor-Freunde anging. Auch deshalb hofft Brenner in dieser Saison auf mehr Normalität.

DSV-Skiversicherungen: Sich selbst und die Ausrüstung optimal schützen

Der sichere Start in die Wintersaison sollte möglich sein. Die Skigebiete sind vorbereitet. Und auch Wintersportler können mit dem richtigen Versicherungsschutz für den Fall der Fälle wappnen! Auch Langlauf- und Tourenski sind in allen DSV-Versicherungspaketen inkludiert. Im DSV-Classic-Plus-Paket ist sogar der Rodel mitversichert. Mehr Informationen finden Sie hier.

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