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VICTORIA BIENECK BEENDET IHRE KARRIERE

\\ DVV

FRANKFURT / HAMBURG. Nach 13 Jahren im Sand ist Schluss: Nationalspielerin Victoria Bieneck vom Hamburger SV wird am Ende der Saison 2021 ihre Karriere beenden. Alle Fans in Deutschland können die Deutsche Meisterin von 2018 letztmals bei den Deutschen Beach-Volleyball Meisterschaften in Timmendorfer Strand vom 2.-5. September live erleben. In der Ahmann-Hager-Arena wird sie ihr insgesamt elftes Gastspiel geben und sich gleichzeitig von der großen Beach-Volleyball Bühne verabschieden.

Mit 15 Jahren und vor 15 Jahren bin ich nach Berlin auf das Internat gezogen, um meinen Kindheitstraum von Olympia nachzueifern. Ich habe alles gegeben, was ich habe, um mir diesen Traum zu erfüllen. Dafür hat es leider nicht ganz gereicht, aber ich durfte Deutschland gegen die besten Teams der Welt vertreten und habe unglaubliche Erfahrungen auf der World Tour gemacht. Für mich ist es nun Zeit neue Wege zu gehen und andere Träume zu leben“, sagt Victoria Bieneck, die seit 2017 zusammen mit Isabel Schneier im Sand steht und sich mit ihr bis in die Weltspitze kämpfte.

Deutsche Meisterinnen 2018

Höhepunkt war der Gewinn der deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand 2018. Im gleichen Jahr kletterte das HSV-Duo, das von Beginn an am zentralen Beach-Volleyball Stützpunkt in Hamburg trainierte, bis in die Top-10 der Weltrangliste und qualifizierte sich für das World Tour Final. Bereits ein Jahr zuvor flogen sie zu ihrer ersten gemeinsamen World Tour Medaille in Xiamen (Bronze, China) und legten den Grundstein für die erfolgreichsten Jahre im Sand.

Ich blicke mit Stolz auf das Erreichte zurück und bin unglaublich dankbar für alle Personen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Ich kann meinen Teampartnern, Trainern, Therapeuten, Ärzte, Sponsoren, Partnern, Familien, Freunden, meinem Lebenspartner, aber auch Kritikern, die mich stets motiviert haben, nicht genug danken. Der Rückhalt in nicht immer leichten Zeiten bedeutet mir immer noch viel“, bedankt sich Bieneck, die mit Schneider zuletzt dreimal in Folge im Viertelfinale der Europameisterschaften stand, bei ihren Wegbereitern.

Gehe mit lachendem und weinendem Auge“

DVV-Sportdirektor Niclas Hildebrand spricht seinen Dank aus: „Mit Tori verlässt eine große Spielerpersönlichkeit die Beach-Volleyball Bühne. Sie hat sich hinter den Kulissen als ehemalige Spielervertreterin viele Jahre für alle nationalen Athletinnen und Athleten eingesetzt und diese mit viel Leidenschaft vertreten. Sportlich hat sie im Nachwuchsbereich bis hin zum Titel bei den Deutschen Meisterschaften viele Medaillen gewonnen und mit Isabel auf der World Tour Spitzenergebnisse erzielt. Im Namen des Deutschen Volleyball-Verbandes möchte ich mich bei ihr bedanken und für ihre Zukunft alles Gute wünschen.“

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Foto HochZwei: Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2018 mit Isabel Schneider (li.)

Nach der verpassten Olympia-Qualifikation für Tokio entschied sich Bieneck nun für ein Karriereende und möchte sich zukünftig auch anderen Projekten widmen: „Nun werde ich meinen Master in Wirtschaftsingenieurwesen beenden, mir mehr Zeit für mein Privatleben nehmen und mich darüber freuen, an Familienfeiern und Hochzeiten teilnehmen zu können. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Beach-Volleyball Sport hat mein Herz, ich bin gespannt auf die weiteren Entwicklungen und inwiefern ich dem tollen Sport verbunden bleiben werde.“

Grundstein in der Jugend gelegt

Bereits 2004 unternahm sie mit Schwester Felicitas erste Gehversuche im Sand. Mit 15 wechselte sie an den Volleyball-Stützpunkt nach Berlin und gehörte zum Nachwuchs-Team, das 2007 Europameister wurde. Nur ein Jahr später entschied sie sich für den Beach-Volleyball und holte 2008 mit Laura Emonts ihre erste internationale Medaille (Silber) bei der U18-EM.

Es folgten Titel und Medaillen mit Christine Aulenbrock in der Altersklasse der U19 (WM-Gold) und U23 (EM-Bronze), bevor sie mit Julia Großner, Europameisterin 2017, von 2011 bis 2016 ihre Profikarriere einläutete, die ersten Stopps auf der deutschen Tour gewann und mit Gold beim Open in Anapa 2014 (Russland) auch auf der FIVB World Tour endgültig ankam. Richtungsweisend für ihre Profikarriere war die U23-WM 2013, bei der sie aufgrund der Altersvorgabe mit Isabel Schneider durch den Sand flog und prompt die Goldmedaille bejubelte. Ein Goldregen mit Zukunftspotenzial, denn vier Jahre später kreuzten sich die Wege der einstigen U23-Europameisterinnen erneut.

Für Bieneck insgesamt eine unvergessliche Zeit: „Die besonderen Momente auf und abseits des Spielfeldes, die starke Verbindung, die eine Beach-Volleyball-Partnerschaft ausmacht, die vielen Begegnungen und Freundschaften werden immer in Erinnerung und glücklicherweise auch über die Zeit des Sports erhalten bleiben.“

Danke, Tori!

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