LEVERKUSEN (CK) Am siebten Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA konnten die BAYER GIANTS Leverkusen ihren fünften Saisonsieg einfahren. Der Rekordmeister bezwang die Itzehoe Eagles in der Ostermann-Arena mit 113:88 (55:51).
Dabei erfuhren die „Giganten“ zwei schlechte Neuigkeiten vor der Begegnung. Während des Spiels der TSV-Zweitvertretung in der 1. Regionalliga West gegen die BG Dorsten (109:76), verletzten sich die beiden Leverkusener Lennard Winter und Thomas Fankhauser. Während sich Winter dabei einen Handbruch zuzog und mehrere Wochen ausfallen wird, ist die Verletzung von Fankhauser nicht schwerwiegend und der Forward wird in den kommenden Tage wieder in das Trainingsgeschehen eingreifen können. Dennoch sind die Ausfälle für die GIANTS nicht zu unterschätzen, sind beide Akteure doch ganz wichtig im Mannschaftsgefüge von Trainer Hansi Gnad.
Die 844 Zuschauer in der Rundsporthalle an der Bismarckstraße sahen gleich vom Start weg eine offensive Partie, bei der beide Teams mit offenem Visier antraten. Die Anfangsphase gehörte noch den GIANTS, die sich mit einem 9:2- „Run“ (2. Spielminute) von den Eagles absetzen konnten. Doch diesen Vorsprung konnte BAYER nicht weiter ausbauen. Itzehoe kam beeindruckend zurück und machte Zähler um Zähler auf die Gastgeber gut. Dies lag vor allem an Chris Hooper, der einmal mehr seinen großen Wert für die Norddeutschen unter Beweis stellte. Am Brett war der 29-Jährige nicht zu stoppen, was seine Statistiken an diesem Abend eindrucksvoll belegten (25 Punkte, sieben Rebounds). Dennoch konnten die Hausherren mit einer 24:23-Führung ein munteres erstes Viertel für sich entscheiden. Auch wenn vermutlich der ein oder andere Fan die Hoffnung hatte, dass die „Riesen vom Rhein“ deutlicher führen würden.
Auch in der Folge gestaltete sich das Spiel eng. Nach einem erfolgreichen Dreier durch Lucien Schmickale gingen die Gäste erstmalig in Front (24:26 – 11. Spielminute). Diese Führung wechselte in der Folge mehrmals zwischen den beiden Mannschaften. Doch BAYER wirkte im zweiten Abschnitt präsenter. Immer wieder ließen die GIANTS den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und bewiesen einmal mehr ihr uneigennütziges Spiel. Die Spielcleverness der Gäste stellte sich für die Farbenstädter in den zweiten zehn Minuten als herausfordernd da, hatten sie auf jeden erfolgreichen Angriff eine ebenso erfolgreiche Antwort parat. So war es wenig verwunderlich, dass BAYER lediglich mit einem Vorsprung von vier Zählern (55:51) in die Kabine zur Halbzeitpause ging.
Nach der Verschnaufspause gab es einmal mehr furiose Spielszenen in der Ostermann-Arena zu sehen. Für diese sorgte Spencer Reaves. Der US-Amerikaner machte schon vor knapp zwei Wochen auf sich aufmerksam, als er den Artland Dragons insgesamt neun Dreier einschenkte. Gegen die Eagles markierte er drei erfolgreiche Distanzwürfe – in Serie! So gelang es BAYER sich mit 70:61 von Itzehoe abzusetzen und zwang Gasttrainer Pat Elzie zur Auszeit (24. Spielminute). Diese Angriffsserie brachte im Nachhinein die Entscheidung über den Sieg der GIANTS. Die Gäste liefen einem deutlichen Rückstand hinterher, welchen BAYER sukzessive erhöhte. Als Ference Gille per Korbleger zum 82:64 traf und einen 10:2- „Lauf“ seines Teams vollendete (28. Spielminute), gingen viele Zuschauer von einer Vorentscheidung aus. Mit 85:68 aus Sicht der „Gnadisten“ endeten die dritten zehn Minuten.
Im Schlussdurchgang ließen die GIANTS nichts mehr anbrennen. In der zweiten Halbzeit zelebrierten die BAYER-Korbjäger genau das, für was sie bekannt sind: Unterhaltsamen, beeindruckenden Teambasketball. Jeder der 12 Akteure erhielt Spielzeit von der Coaching-Staff und hatte so die Gelegenheit sich auf dem Feld zu beweisen. Mit einem Dreier in der 35. Spielminute sorgte Luis Figge für den 100. Punkt der Leverkusener (100:77). Doch für das Highlight des Viertels sorgte ein Youngster im Trikot der Farbenstädter: Joel Lungelu. Der Brettspieler stand 80 Sekunden vor dem Spielende vollkommen frei und traute sich von „Downtown“ – der Ball landete unter großem Jubel der Fans in der Reuse des Gegners. Am Ende feierte der 14-malige Deutsche Meister einen 113:88-Erfolg.
Topscorer der GIANTS und auch der Spieler des Abends war Spencer Reaves. Der US-Amerikaner traf fünf seiner insgesamt sechs Dreier, verteilte fünf Assists und kam schlussendlich auf 25 Punkte. Quentin Goodin bewies seine Fähigkeiten als Allrounder und markierte 16 Zähler, verteilte acht Assists und griff sechs Rebounds ab. Zweistellig scorten auch der starke Melvin Jostmann (17), Dennis Heinzmann (14), Ferenc Gille (12) und J.J. Mann (11).
Trainer Hansi Gnad freute sich nach der Begegnung sehr über das Auftreten seiner Mannen: „Es war kein einfaches Spiel für uns, auch wenn das Ergebnis vielleicht etwas Anderes aussagt. Die Mannschaft aus Itzehoe ist sehr gefährlich und individuell sehr gut besetzt, was vor allem die Personalie Chris Hooper deutlich belegt. So konnten wir uns erst so richtig in der zweiten Halbzeit entfalten und haben den Gäste in dieser Phase auch deren Stärken genommen. In der Offensive haben wir viele Dinge besser gemacht, als das noch in Tübingen der Fall war. Wir haben den Ball super bewegt und immer wieder freie Anspielstationen gefunden, was die Gesamtanzahl von 30 Assists unter Beweis stellt. Die dadurch erspielten offenen Würfe haben die Jungs hochprozentig getroffen. Mit dieser Leistung können wir sehr zufrieden sein und vor allem können wir darauf weiter aufbauen. Jetzt gilt der Fokus schon dem nächsten Spiel.“
Am Freitag, 5. November um 19:30 Uhr treffen die GIANTS auf RASTA Vechta. Die Norddeutschen stehen überraschend im unteren Tabellenbereich, sind aber dennoch nicht zu unterschätzen. Die Partie wird selbstverständlich live auf www.sportdeutschland.tv im Stream übertragen.
Scoring BAYER GIANTS: Spencer Reaves (23 Punkte), Melvin Jostmann (17), Quentin Goodin (16), Dennis Heinzmann (14), Ferenc Gille (12), J.J. Mann (11), Marko Bacak (7), Luis Figge (5), Robert Merz (3), Joel Moketo Lungelu (3), Luca Finn Kahl (2) und Nico Funk.