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GIANTS SIEGEN NACH FURIOSER AUFHOLJAGD

LEVERKUSEN. (CK) Die BAYER GIANTS Leverkusen haben am 2. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ein irres Comeback nach zwanzig Punkten Rückstand zur Halbzeit mit einem 95:85-Sieg über die ROSTOCK SEAWOLVES gekrönt.

Schon der Start in die Begegnung sah aus Leverkusener Sicht ordentlich aus. Die Mannen von Headcoach Hansi Gnad erspielten sich in der Anfangsphase die erste deutlichere Führung (10:4 – 3. Spielminute). Es wirkte wieder recht stimmig, was die GIANTS auf dem Parkett in der Rundsporthalle ablieferten. Doch Rostock fing sich und kam in den folgenden Minuten über die Verteidigung zurück in die Begegnung. Die gut arbeitende Mann-Mann-Verteidigung, welche Trainer Christian Held seinen Spielern vorgab, machte den BAYER-Korbjäger arg zu schaffen. Während die Farbenstädter nun Probleme hatten zu punkten, scorten die SEAWOLVES nach Belieben. Die Hansestädter eroberten sich, nach einem Dreier durch Nijal Pearson, die Führung (13:10 – 5. Spielminute) und gaben diese vorerst nicht mehr aus der Hand. Das erste Viertel endete aus Sicht der „Giganten“ mit 17:26.

Wirklich besser wurde es in der Folge nicht. Rostock trat hoch entschlossen auf und wollte sich für die beiden bitteren Playoff-Niederlagen im Vorjahr revanchieren. Vor der hohen Intensität, welche die Gäste an den Tag legten, hatte Trainer Gnad vor dem Spiel gewarnt. Doch so recht annehmen konnten die GIANTS diese physische Spielweise nicht. Über Einzelaktionen versuchten die Leverkusener sich in der Begegnung zu halten, was eher selten gelang. Die SEAWOLVES dagegen konnten immer wieder Lücken in der BAYER-Defensive finden und ihre Führung weiter ausbauen. Für die GIANTS und die Fans auf den Rängen war es eine erste Halbzeit zum Abhaken, als es mit 36:56 in die Kabine zur Pause ging.

Doch in den verbleibenden zwanzig Spielminuten sollte es sehr viel besser werden. Die Energie, mit welcher die GIANTS nun auftraten, war verblüffend. Die Rückschläge in der ersten Halbzeit waren praktisch vergessen, als Leverkusen mit drei erfolgreichen Dreiern in Serie den Rückstand umgehend verkürzen konnte (45:57 – 23. Spielminute). Nun merkte auch das Publikum in der Ostermann-Arena: „Hey, da geht noch was!“ Mit lauten „Defense, Defense“-Rufen feuerten die Fans ihre Mannschaft lautstark an. Richtig eng wurde es für die SEAWOLVES in der 28. Spielminute, nach dem Ferenc Gille per Korbleger auf vier Zähler Rückstand verkürzte (61:65). Zwar gelang es den Gastgebern nicht, das Spiel im dritten Durchgang zu kippen, doch der Endstand von 63:69 nach dreißig absolvierten Minuten machte Hoffnung.

Was dann geschah, ist eigentlich nur sehr schwer in Worte zu fassen, man muss es mit eigenen Augen gesehen haben. BAYER pendelte sich bei einem Rückstand von 5 bis 8 Zählern ein. Es gelang den Weiß-Roten nicht die Führung zu übernehmen. So hatte Rostock stets eine Antwort auf einen erfolgreichen Leverkusener Angriff und umgekehrt. Doch das änderte sich. In der Schlussphase, etwa drei Minuten vor dem Ende, nahm sich J.J. Mann ein Herz und traf einen schwierigen Wurf von „Downtown“, der für den Ausgleich sorgte (82:82). Rostock reagierte mit der Auszeit, aber das interessierte die GIANTS-Fans überhaupt nicht. Die Rundsporthalle bebte und erlebt im Anschluss ein Feuerwerk.

Luis Figge, in der ersten Halbzeit von den SEAWOLVES aus der Begegnung genommen, bewies seine Qualität und warf einen Dreier mit Brett, der für die erste BAYER-Führung nach 30 Minuten sorgte (85:84). Doch das ließ der gebürtige Korbacher nicht so stehen und er traf gleich den nächsten Distanzwurf wieder per Brett – in der Halle saß nun wirklich niemand mehr. Am Ende waren die „Giganten“ eiskalt und brachten den Sieg nach Hause. In einer phänomenalen Partie gewann der 14-malige Deutsche Meister mit 95:85.

Bester Scorer der „Riesen vom Rhein“ an diesem Abend war Luis Figge, der 25 Punkte markieren konnte. Melvin Jostmann und J.J. Mann scorten jeweils 16 Zähler, Luca Finn Kahl kam auf solide zehn Punkte. Dennis Heinzmann war mit sieben Abprallern der beste Rebounder seiner Farben.

Coach Hansi Gnad war stolz auf die tolle Leistung seiner Jungs: „Was möchte man nach so einem Spiel noch sagen? Es ist einfach erstaunlich, was im Basketball alles mit Einstellung und Motivation möglich ist. Meine Spieler haben sich zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgegeben und sich immer wieder aufgerafft. Es ist einfach beeindruckend, wie sich die Jungs aus dieser Situation mit zwanzig Punkten Rückstand wieder zurückgekämpft haben. Die Rostocker haben eine sehr gute erste Halbzeit abgeliefert und es uns schwer gemacht. Da mussten wir doch schon ziemlich schlucken. Was dann in der zweiten Hälfe geschehen ist, war schier unfassbar.“ Der gebürtige Darmstädter ist eigentlich dafür bekannt, dass er das Kollektiv über den einzelnen Akteur hebt. Doch dieses Mal machte Gnad eine Ausnahme: „Luis hatte zur ersten Halbzeit insgesamt fünf Ballverluste auf seinem Konto und einen eher gebrauchten Tag erwischt. Was er dann aber in den zweiten zwanzig Minuten gemacht hat, nötigt mir allergrößten Respekt ab. Er, aber auch J.J., Luca und Melvin, haben Verantwortung übernommen und sich schlussendlich für diese tolle Leistung mit einem Sieg belohnt.“ Und das Publikum? „Die Zuschauer waren grandios“, so Hansi Gnad „die Unterstützung war super und hat uns unheimlich gepusht. Dafür möchte ich mich bei jedem Einzelnen bedanken. Das war einfach toll.“

Am Samstag, 2. Oktober um 19:30 Uhr treten die GIANTS erstmalig in einem Auswärtsspiel 2021/22 an. Dann reisen die Leverkusener zu den Nürnberg Falcons.

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