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FARBENSTÄDTER BLEIBEN IN DER FREMDE WEITER SIEGLOS

Foto: Michael Fleschenberg

LEVERKUSEN (ck) Die BAYER GIANTS Leverkusen haben am 8. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA eine Niederlage hinnehmen müssen. Das Team von Headcoach Hansi Gnad unterlag bei den PS Karlsruhe LIONS mit 95:103 (38:54). Damit wartet der Rekordmeister weiter auf den ersten Auswärtssieg in 2020/21.

Vor der Begegnung forderte Trainer Gnad von seinen Spielern, dass sie „hochkonzentriert und konsequent“ auftreten sollen. Diesen Vorwurf kann man den Rheinländern in den ersten Minuten nicht machen, denn die Gäste spielten zunächst munter auf. So war es vor allem Marko Bacak, der sich von seiner treffsicheren Seite zeigte. Der Center markierte die ersten sechs Zähler der GIANTS, welche aufgrund zwei erfolgreicher Dreier in Serie (Wyatt Lohaus und Haris Hujic) für die erste deutlichere Führung des Spiels sorgte (6:12 – 5. Spielminute). In der Folge kamen die LIONS besser in die Begegnung, was vor allem an Daniel Norl lag. Der Guard war an gefühlt jeder erfolgreichen Aktion der Badener beteiligt und so konnte Karlsruhe den Abstand wieder verkürzen. Ein intensives erstes Viertel, bei dem beide Mannschaften durchaus mit tollen Aktionen auf sich aufmerksam machen konnte, endete mit 17:19 aus Sicht der Leverkusener.
Doch in den zweiten zehn Minuten änderte sich das Spielgeschehen und Karlsruhe gab den Ton an. Die Hausherren scorten nun konsequent und erarbeiteten sich aufgrund eines 9:2-Lauf einen komfortablen Vorsprung von sieben Zählern (30:23 – 14. Spielminute). Die BAYER GIANTS dagegen haderten mit ihrer eigenen Wurfquote. Einfache Würfe verfehlten ihr Ziel und Grant Dressler, Eddy Edigin Jr. & Co. suchten in der Offensive nach ihrem Rhythmus. Diesen, soviel sei bereits jetzt verraten, fanden die Farbenstädter nicht mehr in der ersten Hälfte. Den LIONS dagegen gelang praktisch alles, konnten die „Blauen“ gar drei Dreier in Folge markieren (41:28 – 17. Spielminute). Die deutliche 54:38-Halbzeitführung unseres Gegners sorgte nicht nur bei Trainerduo Gnad / Schneider für einige Sorgenfalten, auch die Fans vor den Bildschirmen hofften auf eine bessere zweite Spielhälfte in der Europahalle.

Die Hoffnung auf Besserung sollte sich zunächst bewahrheiten. So schien Coach Hansi Gnad die richtigen Worte in der Pause an seine Jungs gerichtet zu haben, denn die Leverkusener traten im Angriff sehr viel konsequenter als zuvor auf. Zähler um Zähler schmolz der LIONS. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf durch Grant Dressler war der Rückstand erstmalig seit über zehn Spielminuten wieder im einstelligen Bereich (49:58 -23. Spielminute). In der Folge konnten die Karlsruher ihren Vorsprung im Bereich von acht bis zehn Punkten verteidigen. Die Gastgeber hatten immer eine Antwort auf die Offensivbemühungen der GIANTS. BAYER gelang es nicht die Wende herbeizuführen und die Partie endgültig zu drehen. So ging es beim Spielstand von 63:71 in den Schlussdurchgang.

Dieser war geprägt von großer Dramatik und vielen Spielunterbrechungen. Dabei mussten die Anhänger der GIANTS in der 35. Spielminute von einer recht deutlichen Niederlage ihrer Mannschaft ausgehen. Emil Marshall traf für Karlsruhe per Dreier zum 88:69, doch die „Riesen vom Rhein“ bewiesen einmal mehr ihre Nehmerqualitäten. Die Leverkusener spielten sich in einen echten Rausch, während man bei den Gastgebern das Gefühl nicht los wurde, dass sie sich bereits als sicheren Sieger sahen. Marko Bacak vollendete, nach einem tollen Zuspiel von Edigin Jr., einen unglaublichen 19:4-„Run“ seines Teams. Plötzlich lag BAYER knapp 90 Sekunden vor dem Ende nur noch mit drei Punkten zurück (89:92). Das erfolgreiche Ende eines unglaublichen Kraftakts lag in der Luft, doch die späte Aufholjagd hatte unserer Mannschaft viele Körner gekostet. Am Ende hatten die PS Karlsruhe LIONS den längeren Atem und gewannen eine bis zum Schluss hart umkämpfte Begegnung mit 103:95.

Bester Leverkusener Punktesammler war Haris Hujic, der starke 22 Zähler erzielen konnte. Der Guard traf sechs seiner zehn Würfe von „Downtown“ und verteilte zusätzlich gute fünf Assists. Der verdiente Lohn war ein Effektivitätswert von 24. Aber auch Eddy Edigin Jr. wusste mit einem „Double-Double“ (11 Punkte und 11 Rebounds) zu überzeugen. J.J. Mann bewies mit 19 Punkten einmal mehr seine Qualitäten als starker Scorer.

Doch am Ende sind alle Statistiken vergebens: Die fünfte Saisonniederlage steht nach der Partie auf der Habenseite. Trainer Hansi Gnad kommentierte die Vorstellung seiner Mannschaft wie folgt: „Es war leider eine weitere dürftige Vorstellung bei einem Auswärtsspiel, da gibt es nichts drum herum zu reden. Ein schwaches zweites Viertel hat uns schlussendlich den Sieg gekostet, in dem wir 35 Punkte zugelassen haben, was natürlich viel zu viel des Guten ist. Wir waren insgesamt zu unkonzentriert und waren in der Verteidigung zu langsam auf den Füßen. Unseren Gameplan, den wir unter der Woche genau besprochen haben, haben wir am Ende nicht umgesetzt. Natürlich haben sich die Jungs im vierten Viertel noch einmal reingekämpft und bewiesen, dass die Moral innerhalb der Mannschaft stimmt. Aber genau das müssen wir von Anfang an aufs Parkett bringen.“

In der kommenden Wochen (Sonntag, 06.12.2020, 16 Uhr) empfangen die „Giganten“ die Artland Dragons aus Quakenbrück. Ein unheimlich wichtiges Spiel für den ProB-Meister von 2019: „In der kommenden Woche steht sehr viel Arbeit für uns an“, so Coach Gnad deutlich. „Gegen Quakenbrück müssen wir vom Start weg konzentriert und vor allem effektiv auftreten. Es gilt wieder in die Spur zu kommen und einen wichtigen Heimsieg einzufahren. Dafür werden wir alles tun!“

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Haris Hujic (22 Punkte), J.J. Mann (19), Grant Dressler (13), Eddy Edigin Jr. (11), Marko Bacak (10), Wyatt Lohaus (5), Dennis Heinzmann (5), Luca Kahl (4), Sheldon Eberhardt (3), Michael Kuczmann (2), Nico Funk (1) und Valentin Blass.

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